Nahezu jeder Teenager kann es kaum erwarten, bis es endlich soweit ist und er seinen Führerschein machen kann. Allerdings sind Fahrstunden und Co im Allgemeinen nicht allzu billig, sodass hierfür durchaus eine nicht zu verachtende Summe aufgebracht werden muss. Dementsprechend liegt es nahe, hierfür einen Kredit aufzunehmen; doch ist das überhaupt möglich?
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Führerschein: Kosten
Innerhalb von Deutschland kostet ein Führerschein etwa um die 2.000 Euro.
Je nachdem, in welchem Bundesland gelebt, beziehungsweise der Führerschein gemacht wird, fallen hierfür unterschiedliche Kosten an. Im Allgemeinen kann innerhalb von Deutschland jedoch üblicherweise davon ausgegangen werden, dass der Pkw-Führerschein, also der Führerschein Klasse B, mit etwa um die 2.000 Euro zu Buche schlägt.
Dieser Betrag setzt sich aus den unterschiedlichsten, einzelnen Kosten zusammen. Dazu gehört zum Beispiel neben dem Sehtest ebenfalls die Grundgebühr, das Lehrmaterial, die Prüfungsgebühr und der Führerscheinantrag selbst. Außerdem müsse Regel- sowie Sonderfahrstunden eingeplant werden.
Je nachdem, wie viele Fahrstunde man benötigt, können die Kosten zudem noch einmal deutlich schwanken. Auf jeden Fall kommt hier aber eine nicht zu verachtende Summe zustande, die ein Teenager zumeist nicht selbständig aufbringen kann beziehungsweise nicht auf dem eigenen Girokonto zur Verfügung steht.
Zudem kann es ebenfalls sein, dass die Eltern nicht über einen dementsprechenden Betrag verfügen oder der Jugendliche diese nicht um die benötigte Summe bitten möchte. Aufgrund dessen liegt der Gedanke an eine Kreditaufnahme zur Finanzierung des Führerscheins oftmals nahe.
Kreditaufnahme möglich?
Für einen Teenager gestaltet sich eine Kreditaufnahme in der Regel sehr schwierig. Es ist jedoch gegebenenfalls möglich, dass die Eltern für ihr Kind ein Darlehen aufnehmen.
Bevor jedoch ein Termin zur Darlehensbeantragung mit einer Bank vereinbart wird, ist es ratsam, sich vorab Gedanken darüber zu machen, ob für den Teenager eine Kreditaufnahme überhaupt möglich ist. So ist es für eine erfolgreiche Darlehensvergabe unabdingbar, dass der Antragsteller die verschiedenen Kreditvorgaben der Banken erfüllt. Dabei bestehen vor allem bei Teenager häufig einige Schwierigkeiten. Die genauen Vorgaben der Kreditinstitute können zwar variieren aber in der Regel wird vonseiten der Banken vor allem auf folgendes geachtet:
Die Kreditinstitute vergeben ein Darlehen üblicherweise erst dann, wenn der Antragsteller zumindest volljährig ist. Da viele Teenager ihren Führerschein jedoch bereits mit 17 Jahren machen möchten, ist eine Kreditaufnahme hier somit nicht möglich. Zu den weiteren Kreditvoraussetzungen gehört neben einer guten Bonität ebenfalls eine positive Auskunft der Schufa, was bei einem Teenager jedoch kein Problem sein sollte. Das gilt ebenfalls für einen festen, deutschen Wohnsitz sowie für ein deutsches Girokonto; denn auch hierauf legen die Banken üblicherweise einen hohen Wert.
Allerdings muss für eine erfolgreiche Kreditvergabe ebenfalls ein sicheres, regelmäßiges Einkommen vorhanden sein, was bei Teenagern nicht immer gegeben ist.
Wer beispielsweise noch die Schule besucht oder studiert, kann oftmals kein derartiges Einkommen aufweisen. Im Falle einer Ausbildung oder eines Nebenjobs ist es dagegen beispielsweise unter Umständen möglich, dass das Gehalt zu gering ausfällt. Dementsprechend ist es für Teenager in der Regel kaum machbar, einen Kredit zur Finanzierung des Führerscheins selbst aufzunehmen.
Es ist jedoch eventuell möglich, dass die Eltern das benötigte Darlehen aufnehmen und die Kreditsumme ihrem Kind für den Führerschein-Wunsch überlassen. Hierbei muss allerdings unbedingt beachtet werden, dass somit die Eltern die Kreditnehmer sind und nicht das Kind. Dementsprechend sind auch die Eltern dazu verpflichtet, die monatlichen Raten des Darlehen pünktlich sowie regelmäßig zu bezahlen. Außerdem müssen die Eltern dazu in der Lage sein, die diversen Kreditvorgaben der Banken zu erfüllen.
Sind die Eltern dazu bereit, für den Führerschein des Kindes einen Kredit aufzunehmen, dann können beispielsweise im Innenverhältnis weitere Vereinbarungen getroffen werden. So ist es etwa denkbar, dass die Eltern ihrem Kind den betreffenden Betrag schenken. Ist dies jedoch, vonseiten der Eltern und/oder des Teenagers nicht gewünscht, dann können auch die verschiedensten Rückzahlungsbedingungen vereinbart werden.
So ist es beispielsweise denkbar, dass das Kind seinen Eltern jeden Monat so lange einen kleinen Betrag überweist, bis die Darlehenssumme vollständig oder auch teilweise beglichen ist. Vielleicht wird aber auch nur alle X Wochen eine Zahlung vereinbart oder es wird eine komplett andere Regelung gefunden. Wichtig hierbei ist, dass die jeweiligen Vereinbarungen, die im Innenverhältnis, also zwischen Eltern und Kind, getroffen werden, für die Bank nicht relevant sind. Die privaten Absprachen sind somit lediglich für Eltern und Kind bindend.
Kreditart
Zur Finanzierung des Führerscheins bietet sich die Aufnahme eines klassischen Ratenkredits an.
Als Fahranfänger wird üblicherweise zunächst ein günstiger Gebrauchtwagen gekauft, sodass sich hierfür gemeinhin ein klassischer Ratenkredit anbietet. Bei einem solchen Darlehen handelt es sich um einen sogenannten zweckungebundenen Kredit, dessen Darlehenssumme somit frei nach Wunsch genutzt werden kann. So ist es beispielsweise möglich, gleichzeitig weitere Dinge für das Auto, wie etwa Schonbezüge, neue Reifen oder die verschiedensten Ausstattungsteile, zu erstehen. Die Banken fordern diesbezüglich auch keinerlei Nachweise an.
Die Rückzahlung des klassischen Ratenkredits erfolgt in monatlich gleichbleibenden Raten, sodass es sich hierbei um ein sehr gut planbares und übersichtliches Darlehen handelt. Etwaige Überraschungen sind hier somit nicht zu erwarten. Sobald die letzte Rate beglichen wurde, ist der Kredit vollständig getilgt.
Autofinanzierung
Da nach der Finanzierung des Führerscheins gemeinhin ebenfalls ein Auto benötigt wird, bietet es sich an, gleich eine höhere Kreditsumme aufzunehmen.
Allerdings bleibt es üblicherweise nicht allein bei der Finanzierung des Führerscheins, denn wurde die hierfür notwendige Prüfung erst einmal bestanden, dann wird ebenfalls ein Auto gewünscht. Eventuell wurde im Laufe der Zeit auf einen solchen fahrbaren Untersatz gespart oder es wird zum passenden Zeitpunkt eine Wertanlage fällig, sodass der Kauf des Wagens kein Problem darstellt.
Ist das jedoch nicht der Fall, bietet es sich unter Umständen an, bei der Kreditaufnahme zur Finanzierung des Führerscheins gleich eine höhere Summe aufzunehmen, umso ebenfalls den benötigten Wagen bezahlen zu können. Dadurch sind Führerschein und Auto, sozusagen, „gesichert“ und es ist hierfür nur eine einzige Kreditaufnahme notwendig.
Werden dagegen Führerschein und Auto separat, als mit insgesamt zwei Krediten finanziert, kann es hier eventuell nicht nur zur Problemen bei der Kreditvergabe kommen, sondern es müssen auch jeden Monat zwei Darlehensraten beglichen werden. Die finanzielle Belastung, die hierfür jeden Monat aufkommt, ist somit höher. Aufgrund dessen bietet es sich im Allgemeinen an, gleich einen Kredit mit einer dementsprechend höheren Darlehenssumme aufzunehmen, um so auch die monatliche, finanzielle Belastung zu senken.
Zudem wird der Nachwuchs sicherlich sehr erfreut sein, wenn nicht nur der Wunsch nach dem Führerschein, sondern ebenfalls der nach einem eigenen Wagen erfüllt wird.