Die Aufnahme eines Kredits ist für die meisten Menschen eher die Ausnahme, denn die Regel. Da es sich hierbei gemeinhin jedoch um eine sehr langfristige Verpflichtung handelt, ist es unbedingt ratsam, die Beantragung des Darlehen gut zu überdenken.
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Langjährige Verpflichtung
Ein Kredit wird üblicherweise über eine recht lange Zeit zurück bezahlt. Dementsprechend sollte überlegt werden, ob man gewillt ist, eine solche, oftmals langjährige, Verpflichtung einzugehen.
Wenn ein Darlehen aufgenommen wird, dann muss natürlich ebenfalls an dessen Rückzahlung gedacht werden. Da die vertraglich vereinbarte Kreditlaufzeit jedoch üblicherweise mindestens einige Monate bis hin zu mehreren Jahren beträgt, muss der Darlehensnehmer der finanziellen Verpflichtung eine recht lange Zeit nachgehen. Dementsprechend sollte hier am besten vorab gut überlegt werden, ob man überhaupt dazu gewillt ist, sich für solch eine recht lange Zeit finanziell festzulegen.
So kann es zum Beispiel sein, dass in Zukunft die Arbeitsstelle gewechselt wird und es so zu einem niedrigeren Gehalt kommt, vielleicht wird in nächster Zeit aber auch eine dringende Anschaffung notwendig, sodass das die Kreditraten eine Belastung darstellen würden oder es ist Familienzuwachs geplant, wodurch es ebenfalls zu einem finanziellen Engpass kommen kann.
Angehende Kreditnehmer, die nicht allein, sondern in einer Partnerschaft leben, sollten vor einer etwaigen Darlehensaufnahme zudem ebenfalls den Partner hierzu befrage. Immerhin belastet die Kreditrate den eigenen Geldbeutel oftmals deutlich, wodurch das gemeinsame Budget ebenfalls beschränkt wird.
Kredit gemeinsam aufnehmen?
Vor allem, wenn es sich um die Finanzierung gemeinsam genutzter Dinge handelt, bietet sich eine gemeinsame Darlehensaufnahme an. Außerdem erhalten die Kreditnehmer so oftmals auch bessere Konditionen.
Zudem besteht natürlich ebenfalls die Möglichkeit, den gewünschten Kredit nicht allein, sondern zusammen mit dem Partner aufzunehmen. Eine solche Vorgehensweise bietet sich vor allem dann an, wenn die Darlehenssumme beiden Partnern zugute kommt.
Das ist zum Beispiel beim Kauf einer gemeinsam genutzten Immobilie oder eines gemeinsamen Autos der Fall.
Wenn ein Darlehen zu Zweit aufgenommen wird, profitiert die Bank von einer höheren Kreditsicherheit. Das wiederum wirkt sich gemeinhin ebenfalls positiv auf die Kreditnehmer aus, denn dank der besseren Absicherung vergeben die Kreditinstitute zumeist angenehmere Konditionen. So ist es zum Beispiel möglich, dass ein günstigerer Zinssatz gewährt wird oder eine längere Darlehenslaufzeit. Außerdem ist es bei einer Darlehensaufnahme zu Zweit in Fällen auch machbar, eine höhere Kreditsumme zu erhalten.
Notwendigkeit
Am besten wird bereits im Vorfeld überlegt, ob eine Darlehensaufnahme wirklich notwendig ist oder ob nicht vielleicht doch besser noch eine Zeitlang gespart wird.
Eine weitere Überlegung, die nicht vernachlässigt werden sollte, ist die Frage, ob die Darlehensaufnahme wirklich notwendig ist? Schließlich kommt es im Allgemeinen schnell vor, dass etwas Schönes, Neues entdeckt wird, dass man unbedingt kaufen möchte aber nicht wirklich benötigt oder zumindest nicht sofort benötigt. Vielleicht soll zum Beispiel die alte Wohnzimmereinrichtung gegen neue Möbel „eingetauscht“ werden oder man wünscht sich endlich eine neue Küche, obwohl die alte noch funktionstüchtig ist. In solchen und ähnlichen Fällen bietet es sich jedoch oftmals an, hier zunächst noch eine Zeitlang abzuwarten und zu sparen. Auf diese Weise können ebenfalls die verschiedensten Wünsche wahr werden; und das ohne, einen Kredit aufzunehmen. So ist man nicht jahrelang an die Zahlung einer Darlehensrate gebunden und muss ebenfalls keine Zinsen bezahlen.
Fällt jedoch plötzlich der Herd aus, streikt die Waschmaschine oder muss ein Handwerker gerufen werden, der sich um das Loch im Dach kümmert, dann ist hier gemeinhin keine Zeit vorhanden, um erst einmal zu sparen. Derartige Dinge werden alltäglich sowie dringend benötigt, wodurch eine Darlehensaufnahme hier durchaus eine gute Lösung sein kann.
Eine gewisse „Ausnahmestellung“ nimmt hier der Kauf einer Immobilie ein: Aufgrund der hohen Kosten ist oftmals nicht möglich, ein Haus oder eine Eigentumswohnung vollständig mit dem eigenen Kapital zu begleichen. Da es sich bei einer Immobilie jedoch einerseits um eine Wertanlage handelt, die andererseits oftmals auch als Altersruhesitz gekauft wird, ist auch hier eine Darlehensaufnahme gemeinhin durchaus gerechtfertigt.
Ratenhöhe
Um zu ermitteln, wie hoch die maximale monatliche Ratenhöhe ausfallen darf, wird am besten ein Haushaltsplan erstellt.
Ebenso relevant ist die Frage, welche Ratenhöhe maximal jeden Monat beglichen werden kann? Wer sich hier unsicher ist, erstellt am besten zunächst einmal einen Haushaltsplan. Dort werden zunächst sämtliche Einnahmen aufgelistet, die jeden Monat verlässlich auf das eigene Konto fließen. Dazu gehören zum Beispiel die Gehälter aus einem Vollzeit- und, gegebenenfalls, einem Nebenjob. Anschließend wird mit den Ausgaben ebenso vorgegangen, nur das hier zu den regelmäßigen ebenfalls die unregelmäßigen Ausgaben dazu gerechnet werden. Hierzu zählen unter anderem Kosten für Lebensmittel, Bekleidung, Tierfutter und Versicherungsbeiträge.
Anschließend müssen nur noch die Ausgaben von den Einnahmen abgezogen werden. Bei der daraus resultierenden Summe handelt es sich um den Betrag, der dem angehenden Darlehensnehmer jeden verlässlich zur freien Verfügung bereit steht. Dementsprechend wird hiervon dann auch die Kreditrate beglichen.
Allerdings sollte nicht der komplette Betrag zur Tilgung der Monatsraten eingeplant werden. Wesentlich besser ist es, wenn man hier auch immer eine gewisse Summe als finanzielle Rücklage einplant. Auf diese Weise ist man auch bei einem finanziellen Notfall gut ausgerüstet und das ohne, dass hierfür die Rückzahlung des Darlehen in Gefahr gerät.
Zudem sollte unbedingt beachtet werden, dass bei der maximalen Monatsrate, die durch den Haushaltsplan ermittelt wurde, ebenfalls bereits die Zinsen enthalten sind. Diese dürfen also nicht auf die Summe darauf gerechnet werden, da sonst die ganze Kalkulation nicht mehr stimmt.
Laufzeit
Die Darlehenslaufzeit ist immer auch von der Ratenhöhe abhängig.
Die Höhe der monatlichen Raten wird ebenfalls von der Laufzeit des Kredits bestimmt. Dabei gilt im Allgemeinen: Umso länger die Darlehenslaufzeit, desto niedriger fallen die monatlichen Raten aus. Dafür müssen jedoch auch mehr Zinsen beglichen werden. Bei einer kürzeren Kreditlaufzeit kommt es dagegen zu niedrigeren Zinszahlungen. Allerdings fällt hier dann die monatliche Rate höher aus.
Dementsprechend bietet sich, aufgrund der Zinsersparnis, gemeinhin eine kürzere Laufzeit an. Allerdings darf hierbei nicht in Vergessenheit geraten, dass die höhere Monatsrate zu jedem Zeitpunkt ohne Weiteres stemmbar sein muss. So kann es unter Umständen ebenfalls eine gute Wahl sein, eine mittlere oder auch längere Darlehenslaufzeit auszuwählen. Hier gilt es, vor allem auf die persönlichen, finanziellen Mittel zu achten und dementsprechend die Länge der Kreditlaufzeit auszuwählen.
In der Regel bieten die Banken dem Darlehensnehmer einige mögliche Laufzeiten sowie Ratenhöhen an. Hier kann dann ganz einfach ausgewählt werden. Oftmals ist es jedoch, in einem gewissen Rahmen, auch machbar, dem Kreditinstitut einen eigenen Laufzeit-/Ratenwunsch zu unterbreiten.