Ab einem gewissen Alter kommen im Allgemeinen immer mehr Wünsche auf. Als Teenager können sich diese durchaus summieren, wobei hier oftmals auch Dinge dazu kommen, die wirklich benötigt werden. Dementsprechend kann es durchaus sein, dass in einer solchen Situation der Gedanke nach einem Kredit aufkommt. Doch ist es einem Jugendlichen überhaupt möglich, ein Darlehen aufzunehmen?
Inhalt
Kredit für Jugendlichen: Warum?
Es existieren durchaus gute Gründe, weshalb bei einem Jugendlichen eine Kreditaufnahme notwendig sein könnte.
Oftmals kommen hier die verschiedensten Anschaffungswünsche auf, wie zum Beispiel ein neues Smartphone, Bekleidungsstücke bekannter Marken, ein neuer, großer Fernseher und vieles mehr. Doch derartige Dinge werden in der Regel nicht wirklich dringend benötigt, sondern „nur“ gewünscht. Dementsprechend ist es durchaus auch möglich, hierauf zu sparen.
Ganz anders kann es dagegen beispielsweise aussehen, wenn der Jugendliche bestimmte Sachen für seine Ausbildung oder das Studium benötigt. Vielleicht ist der Kauf von Arbeitskleidung nötig oder ein Laptop wird gebraucht.
Eventuell muss der Jugendliche für seine berufliche Karriere in eine andere Stadt ziehen, sodass dort eine Wohnung gesucht und eingerichtet werden muss. Hier ist es dann gemeinhin nicht erst möglich, eine lange Zeit zu sparen, sodass der Kreditwunsch durchaus verständlich ist.
Schließlich ist es den Eltern nicht immer möglich, die benötigte Summe aufzubringen oder der Jugendliche möchte sein Leben selbst „in die Hand nehmen“ und seinen Eltern nicht um die betreffende Summe bitten.
Darlehen für Jugendliche?
Banken vergeben an Minderjährige generell keine Kredite.
Bei einem Darlehen für Jugendliche ist oftmals das Alter das Problem: So vergeben die Banken innerhalb von Deutschland generell keinen Kredit an Minderjährige. Auf diese Weise sollen Kinder und Teenager vor einer etwaigen Überschuldung in jungen Jahren geschützt werden. Dementsprechend erhalten unter 18jährige keinen Kredit. Aber auch, wenn der Jugendliche beispielsweise bereits 18 Jahre ist, muss er dazu in der Lage sein, die diversen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Kreditvergabe zu erfüllen.
Dazu gehört zum Beispiel ein sicheres, regelmäßiges Einkommen in einer gewissen Höhe, eine gute Bonität sowie eine positive Auskunft der Schufa. Des Weiteren verlangen die Banken gemeinhin einen festen Wohnsitz innerhalb von Deutschland und ein deutsches Girokonto. Die genauen Vorgaben können allerdings, je nach Bank, durchaus variieren.
Hier ist es in der Regel vor allem das Einkommen, dass bei Jugendlichen noch nicht hoch genug ausfällt. Oftmals befinden sich die Teenager zudem noch in der Probezeit und/oder in der Ausbildung mit einem zeitlich begrenzten Vertrag. Aufgrund dessen kommt oftmals auch hier kein Kreditvertrag zustande.
Was tun?
Anstelle des Jugendlichen können beispielsweise die Eltern den benötigten Kredit aufnehmen. Allerdings müssen für eine erfolgreiche Darlehensvergabe die verschiedenen Kreditvoraussetzungen erfüllt sein.
Benötigt der Jugendliche jedoch dringend eine gewisse Summe, wie etwa zu Ausbildungs- oder Studienzwecken, dann ist es beispielsweise durchaus möglich, dass die Eltern den benötigten Kredit aufnehmen und die Darlehenssumme an ihr Kind übergeben. Dementsprechend sind hier die Eltern die Kreditnehmer, sodass diese auch für die Rückzahlung des Kredits verantwortlich sind.
Es ist jedoch durchaus auch möglich, dass im Innenverhältnis weitere Vereinbarungen getroffen werden. So ist es zum Beispiel denkbar, dass das Kind die Kreditraten in voller Höhe an die Eltern zurück bezahlt. Oder es werden kleinere Raten und eine längere Darlehenslaufzeit ausgewählt. Hier sind die verschiedensten Lösungen denkbar, sodass von einer sehr großen Flexibilität profitiert wird. Wichtig ist jedoch, dass für das Kreditinstitut die Vereinbarung im Innenverhältnis, also zwischen Eltern und Kind, keine Rolle spielen. Die Bank richtet sich in Bezug auf den Kredit immer an die Eltern.
Es können jedoch auch andere Personen einen Kredit für den Jugendlichen aufnehmen. So ist es zum Beispiel denkbar, dass hier die Großeltern oder größere Geschwister „einspringen“. Allerdings muss der angehende Kreditnehmer, wie bereits oben erwähnt, unbedingt dazu in der Lage sein, die diversen Darlehensvorgaben zu erfüllen.
Auf diese Weise ist es dann doch noch möglich, einen Kredit zur Finanzierung von beispielsweise neuen Möbeln für die erste, eigene Wohnung oder diverses Studienmaterial zu erhalten.
Alternative
Alternativ leiht sich der Jugendliche von seinen Eltern die benötigte Summe und bezahlt diese in Form von monatlichen Raten zurück.
Unter Umständen ist jedoch nicht zwangsläufig ein Gang zur Bank notwendig: Vielleicht sind die Eltern bereits im Besitz der benötigten Summe und der Jugendliche möchte den Betrag jedoch nicht einfach geschenkt bekommen. In diesem Fall kann der Teenager die Summe annehmen und seinen Eltern zum Beispiel in Form von monatlich gleichbleibenden Raten zurück bezahlen.
Die Höhe der Raten kann natürlich dem vorhandenen Einkommen des Teenagers angepasst werden. So sind beispielsweise kleine Monatsraten bei einer längeren Kreditlaufzeit sicherlich möglich. Wenn das Einkommen mit der Zeit ansteigt, wie das beispielsweise bei einer Ausbildung gemeinhin der Fall ist, können dann etwa auch höhere Raten beglichen werden.
So ist es zum einen machbar, dass der Jugendliche die benötigte Summe erhält und zum anderen doch nicht den Eltern „auf den Taschen liegt“. Es empfiehlt sich jedoch, auch hier eine Art Darlehensvertrag aufzusetzen. So können beispielsweise etwaige Missverständnisse und/oder Streitigkeiten oftmals bereits im Vorfeld vermieden werden. Außerdem wird dem Jugendlichen auf diese Weise auch verdeutlicht, dass die Geldvergabe Ernst gemeint ist und man sich an die jeweils getroffenen Vereinbarungen halten muss. So kommt der Verleihung des Geldes, sozusagen fast „automatisch“ eine ganz andere Tragweite zu.
Fazit
Während auf Dinge wie beispielsweise neue Bekleidungsstücke, teure Hobbyausrüstung und ein neues Handy durchaus gespart werden kann, sind Anschaffungen für zum Beispiel Ausbildung und Studium oftmals unabdingbar und sofort notwendig. Jugendliche, die sich den benötigten Betrag jedoch nicht einfach von ihren Eltern schenken lassen möchten, oder wenn die Eltern die Summe schlichtweg nicht besitzen, überlegen oftmals, einen Kredit aufzunehmen.
Allerdings vergeben die Banken an Minderjährige generell kein Darlehen. Es ist aber durchaus möglich, dass beispielsweise Eltern, Großeltern oder ältere Geschwister das benötigte Darlehen aufnehmen und dem Jugendlichen die Summe übergeben. Im Innenverhältnis kann anschließend geregelt werden, dass der Jugendliche den Darlehensbetrag an die Eltern zurück bezahlt. Hier sind beispielsweise auch niedrigere Ratenzahlungen bei einer längeren Laufzeit denkbar.
Alternativ dazu ist es aber auch möglich, sich den betreffenden Betrag bei den Eltern auszuleihen; sofern dies für die Eltern aus finanzieller Sicht möglich ist. Anschließend kann auch hier die jeweilige Darlehenssumme, je nach Möglichkeiten des Jugendlichen, zurück bezahlt werden. Es empfiehlt sich jedoch auch hier eine Art „Darlehensvertrag“ beziehungsweise eine dementsprechende, schriftliche Vereinbarung aufzusetzen. Sollte es notwendig werden, können sich beide Partner, Eltern sowie Jugendlicher, hierauf berufen.