Bei einer Immobilienfinanzierung ist es, aufgrund der hohen Darlehenssumme, gemeinhin üblich, dass eine Anschlussfinanzierung benötigt wird. Doch auf sollte bei dieser geachtet werden.
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Immobilienfinanzierung
Bei einer Immobillienfinanzierung ist es unabdingbar, dass der Antragsteller verschiedene Darlehensvorgaben erfüllt. Zudem wird hier vonseiten der Banken zumeist ebenfalls ein gewisser Anteil an Eigenkapital verlangt.
Damit die Banken einen Kredit zur Finanzierung einer Immobilie vergeben, ist es gemeinhin notwendig, dass der Antragsteller verschiedene Voraussetzungen erfüllt. Die jeweiligen Vorgaben der Banken können allerdings, je nach Richtlinien der Banken, durchaus etwas variieren. In der Regel wird jedoch zum Beispiel auf ein sicheres, regelmäßiges Einkommen in einer gewissen Höhe sowie eine gute Bonität und eine positive Auskunft der Schufa geachtet. Außerdem ist oftmals ein fester Wohnsitz innerhalb von Deutschland und ein deutsches Girokonto vonnöten. Zusätzlich kann es sein, dass die Kreditinstitute Sicherheiten verlangen.
Außerdem ist es gemeinhin ebenfalls üblich, dass der angehende Kreditnehmer einen gewissen Anteil an Eigenkapital in die Immobilienfinanzierung miteinbringt. Im Allgemeinen sollte die Höhe des Eigenkapitals zumindest so hoch ausfallen, dass damit wenigstens die Kaufnebenkosten, wie etwa Notar- und Maklergebühren, beglichen werden können. Des Weiteren verlangen viele Banken ebenfalls, der Anteil des Eigenkapitals ebenfalls dazu ausreicht, um damit circa zehn bis 20 Prozent der gewünschten Finanzierung abzudecken. Ein höherer Betrag ist hier natürlich ebenfalls möglich und noch dazu von den Banken gerne gesehen, denn umso höher das Eigenkapital ausfällt, desto niedriger ist die Kreditsumme. Dementsprechend verringert sich dann auch das Darlehensrisiko der Banken. Doch auch für den Kreditnehmer ist ein höherer Eigenkapitalanteil empfehlenswert, da somit ein geringerer Betrag aufgenommen werden muss, wodurch weniger Zinsen zu bezahlen sind.
Bei der Vergabe eines Immobilienkredits wird zudem in der Regel für eine begrenzte Zeit ein fester Zinssatz vereinbart. Üblicherweise kommt es hier zu einer Zinsfestsetzung von beispielsweise zehn oder auch zwölf Jahren. Das bedeutet, dass der Kreditnehmer während dieser Zeitspanne lediglich die Zinsen bezahlen muss, die im Kreditvertrag angegeben sind. Dabei ist es vollkommen irrelevant, wie sich der Zinssatz tatsächlich, auf dem aktuellen Finanzmarkt entwickelt. Auf diese Weise profitiert der Kreditnehmer hier von einer sehr hohen Sicherheit und guten Planbarkeit.
Die Rückzahlung eines Immobiliendarlehen erfolgt in der Regel in Form von monatlich gleichbleibenden Raten, sodass ebenfalls eine gute Übersicht gegeben ist.
Allerdings muss hierbei unbedingt beachtet werden, dass das Darlehen nach Ende der Zinsfestsetzung in der Regel noch nicht vollständig beglichen ist. Dementsprechend benötigt der Kreditnehmer hier in den meisten Fällen eine Anschlussfinanzierung, um die restliche, noch offene Darlehensschuld vollständig begleichen zu können.
Anschlussfinanzierung – was beachten?
Vor Aufnahme einer Anschlussfinanzierung sollten einige Dinge beachtet werden. So ist es zum Beispiel unbedingt empfehlenswert, die diversen Kreditangebote der Banken gut miteinander zu vergleichen.
Im Allgemeinen wird die Bank, bei der die eigentliche Immobilienfinanzierung aufgenommen wurde, sich einige Monate vor Ablauf des Kredits schriftlich beim Darlehensnehmer melden. In dem Schreiben ist dann gemeinhin entweder bereits ein neues, dementsprechendes Angebot für die Anschlussfinanzierung enthalten und/oder es wird um einen persönlichen Termin gebeten, bei dem die neuerliche Kreditaufnahme besprochen werden kann.
Allerdings sollte man hierbei unbedingt beachten, dass die Anschlussfinanzierung nicht zwangsläufig bei der Bank aufgenommen werden muss, bei der das ursprüngliche Darlehen beantragt wurde. So ist es hier durchaus erlaubt, verschiedene Kreditangebote von unterschiedlichen Banken einzuholen.
Wichtig ist hierbei jedoch auch, dass die von der ursprünglichen Bank gesetzte Frist in Bezug auf die Anschlussfinanzierung eingehalten wird.
Beim Vergleichen der Kreditangebote ist es zudem ratsam, unbedingt die jeweiligen Zinssätze der Darlehensofferten gute im Auge zu behalten, denn diese unterscheiden sich häufig deutlich voneinander. Zum Vergleich bietet sich hier vor allem der effektive Jahreszinssatz an, da dieser bereits sämtliche Kreditkosten enthält. Beim Nominalzinssatz ist das nicht der Fall.
Des Weiteren ist es empfehlenswert, neben den Zinssätzen ebenfalls die diversen Sonderleistungen zu beachten, die von einer Vielzahl an Banken angeboten werden. Hierbei kann es sich zum Beispiel um das Aussetzen einer monatlichen Rate bei einem finanziellen Notfall handeln und/oder um einen variablen Tilgungssatz beziehungsweise um die kostenfreie Option von Sondertilgungen. Wie bei dem ursprünglichen Immobiliendarlehen ist es durchaus möglich, dass der Kreditnehmer bei Nutzung der diversen Sonderleistungen nicht nur einiges an Geld spart, sondern ebenfalls die Rückzahlung des Darlehen, in einem gewissen Umfang, etwas individueller gestalten kann.
Im Allgemeinen gilt es noch zu beachten, dass eine Anschlussfinanzierung durchaus etwas kostenintensiver ausfallen kann als der ursprüngliche Immobilienkredit.
Alternative
Als Alternative zu einer Anschlussfinanzierung bietet sich die Tilgung der restlichen, noch offenen Darlehensschuld beispielsweise mithilfe einer Wertanlage oder eines Kredits von Privat an.
Eine Anschlussfinanzierung aufzunehmen ist jedoch kein „Muss“; denn es existieren durchaus noch weitere Möglichkeiten, um die vorhandene, restliche Darlehensschuld zu begleichen. So kann es zum Beispiel der Fall sein, dass der Kreditnehmer im Besitz einer Wertanlage ist, die nun fällig beziehungsweise zuteilungsreif ist. Hiermit kann ebenfalls die noch offene Darlehenssumme bei der Bank beglichen werden. Wichtig ist jedoch, dass auch hier das Datum passt und die Kreditschuld somit rechtzeitig beglichen wird.
Eine weitere Möglichkeit ist beispielsweise die Aufnahme eines Kredits von Privat. Wie der Name bereits aussagt, wird hier kein neuerliches Darlehen bei einer Bank, sondern bei einer anderen, privaten Person aufgenommen und damit die restliche Kreditschuld getilgt. Ein Kredit von Privat bietet eine Vielzahl an Vorteilen.
Dazu gehört zum Beispiel, dass es bei einem solchen Darlehen weder zu einer Auskunftseinholung, noch zu einer Eintragung bei der Schufa kommt. Außerdem sind Kreditgeber und -nehmer hier vollkommen frei, was die jeweiligen Konditionen des Darlehens betrifft. So ist es zum Beispiel ebenfalls machbar, die Rückzahlung des Kreditbetrags in Form von unregelmäßigen Raten vorzunehmen oder es wird eine andere Lösung gesucht, mit der beide Parteien einverstanden sind. Ein weiterer, absoluter Pluspunkt bei einem solchen Kredit ist, dass hier üblicherweise entweder nur geringe oder sogar überhaupt keine Zinsen verlangt werden. Dementsprechend ist es gemeinhin durchaus möglich, durch eine solche Kreditaufnahme einiges zu sparen.
Außerdem handelt es sich hierbei zumeist um eine sehr einfach Kreditvergabe. Denn während bei der Bank beispielsweise die verschiedensten Nachweise vorgelegt werden müssen, ist das bei einem Kredit von Privat gemeinhin nicht der Fall. Hier erfolgt die Darlehensvergabe gemeinhin auf einem reinen Vertrauensverhältnis. Es empfiehlt sich aber dennoch, die Kreditvergabe in Form eines Darlehensvertrages schriftlich festzuhalten. Auf diese Weise ist es, bei Bedarf, beiden Parteien möglich, sich auf den Vertrag zu berufen. Dadurch können in vielen Fällen Missverständnisse, Streitigkeiten und Ähnliches bereits im Vorfeld vermieden werden.