Das Haus hat die besten Tage weit hinter sich gelassen und das zeigt sich an der bröckelnden Fassade, an den Heizkosten des letzten Winters und im schlimmsten Fall regnet es sogar durch das Dach. In einem solchen Fall kann eigentlich nur eine Sanierung helfen. Eine Sanierung ist meist die einzige Möglichkeit, das Haus wieder in Schuss zu bringen und dabei muss sie nicht mal aus der eigenen Tasche bezahlt werden. Für die Sanierung eines Hauses gibt es drei Möglichkeiten:
- Der zweckgebundene Sanierungskredit
- Die Baufinanzierung
- Ein normaler, nicht zweckgebundener Ratenkredit
Bei allen drei Kreditarten gibt es Vor- und Nachteile.
Inhalt
Die beliebteste Variante – der Sanierungskredit
Der Sanierungskredit bietet sich für alle Immobilieneigentümer an, die eine Sanierung vornehmen wollen. Dadurch, dass der Sanierungskredit an einen Zweck gebunden ist, bieten die Anbieter recht günstige Zinsen an. Zudem gibt es noch weitere Punkte, die für einen Sanierungskredit sprechen:
- Der Sanierungskredit kann recht einfach beantragt werden. Es muss im Grunde nur nachgewiesen werden, dass der Eigentümer der Immobilie den Kredit beantragt. Eine Grundbucheintragung, die ebenfalls Kosten verursacht ist nicht notwendig.
- Der Sanierungskredit wird in verschiedenen Höhen angeboten, von 5.000 Euro bis zu 50.000 Euro sind möglich.
- Der Sanierungskredit kann für alle Maßnahmen verwendet werden, welche die Immobilie und den Bereich der Sanierung betreffen. Genaue Angaben müssen nicht gemacht werden.
- Beim Sanierungskredit spielt es keine Rolle, ob die Immobilie noch mit anderen Schulden belastet ist oder nicht.
Die Banken haben für den Sanierungskredit teilweise eigene Bezeichnungen. Er kann also auch Renovierungskredit heißen, aber im Grunde handelt es sich um die selbe Art von Kredit. Bei jedem Kredit dieser Art handelt es sich immer um einen zweckgebundenen Ratenkredit, der nur für Eigentümer einer Immobilie geeignet ist.
Zu beachten
Einige Banken definieren die Grundvoraussetzungen für einen solchen Sanierungskredit strenger als andere. Dadurch kann es vorkommen, dass eine Bank für die Bewilligung nicht nur einen Grundbuchauszug verlangt, sondern auch Kostenvoranschläge oder einen ganzen Maßnahmenplan vorgelegt bekommen möchte. Andere Banken verlangen im Nachhinein auch noch Rechnungen von den durchgeführten Maßnahmen, damit sie nachvollziehen können, wo das Geld hingeflossen ist. Der Vorteil allerdings ist, wenn die strengen Regeln eingehalten werden, kann der Immobilienbesitzer von sehr günstigen Zinsen profitieren.
Aber was ist eine Sanierung eigentlich?
Die Sanierung ist eine Maßnahme, die nicht nur die Reparatur eines Hauses einbezieht. Die Sanierung geht weit über die Reparatur hinaus. Es handelt sich im Grunde um Maßnahmen, die dafür sorgen, dass der Wert der Immobilie erhalten bleibt oder sich deutlich verbessert. Es gibt verschiedene Sanierungsmaßnahmen von der Erneuerung des Daches mit Wärmedämmung bis hin zum Austausch der Fenster, die anschließend eine bessere Wärmedämmung und einen besseren Lärmschutz aufweisen. Das sind im Grunde die klassischen Sanierungsmaßnahmen. Allerdings gibt es auch noch kleinere Sanierungsmaßnahmen, die bis zu den tiefen Eingriffen in die Statik reichen.
Kleine Checkliste zum Thema Sanierung
- Maßnahmen zur Wertsteigerung oder zur Werterhaltung
- Senkung des Energieverbrauchs
- Verbesserung des Wohnwertes
- keine reinen Reparaturen
Wann ist eine Sanierung mit einem Sanierungskredit notwendig?
Schon beim Kauf oder Bau eines Hauses ist den Immobilienbesitzern klar, dass Haussanierungen irgendwann anstehen werden. Schon zu diesem Zeitpunkt beginnen viele Immobilienbesitzer Rücklagen zu bilden oder sich Gedanken zur Finanzierung der Sanierung zu machen. An allen Bauteilen des Hauses beginnt schließlich der Zahn der Zeit zu nagen und somit muss in regelmäßigen Abständen eine Sanierung durchgeführt werden, um die Funktionsfähigkeit und den Wert des Hauses zu erhalten. Eine notwendige Sanierung kann nur von einem Baufachmann beurteilt werden, aber grundsätzlich bieten sich überall im Internet Tabellen an, in denen die Lebensdauer von Dächern, Fenstern und Leitungen nachgelesen werden kann. Beispielsweise sollten Elektroleitungen nach etwa 50 Jahren erneuert werden und die die tragende Dachkonstruktion nach etwa 100 Jahren.
Sanieren mit dem Sanierungskredit
Beim Sanierungskredit handelt es sich um Grunde um einen Kredit, der sich rein auf die Sanierung eines Hauses bezieht. Er eignet sich für alle Immobilienbesitzer, die ein Haus besitzen und die Baufinanzierung zum größten Teil schon abgetragen haben. Der Sanierungskredit muss für wertsteigernde Maßnahmen verwendet werden und ist ein zweckgebundener Kredit, der von vielen Banken angeboten wird. Ein Sanierungskredit wird ab 5.000 Euro gewährt, aber bei der Höhe setzen viele Banken ein Limit von um die 50.000 Euro. Ein Sanierungskredit von der Bank kann problemlos mit einem Förderkredit der KfW Bank kombiniert werden, denn die KfW Bank vergibt Kreditprogramme, die sich auch auf die Sanierung beziehen. Zudem sind die Zinsen bei der KfW Bank meist viel geringer als bei den Banken. Mit Hilfe eines Sanierungskredites können Besitzer von Häusern das eigene Haus sanieren und somit die Funktionsfähigkeit erhalten und den Wert gegebenenfalls sogar steigern.
Sanierungskredite vom Staat
Auch der Staat bietet Sanierungskredite für Hausbesitzer an. Diese Kredite können problemlos mit einem Sanierungskredit von der Bank kombiniert werden. Neben der Zinsgünstigkeit bietet der Kredit vom Staat zudem die Möglichkeit auf Zuschüsse zuzugreifen, die zum Sanieren des Hauses genutzt werden können. Die Bundesregierung hat das Ziel, dass alle Immobilien auf dem energetisch modernen Stand sind. Der Gebäudebestand soll bis 2050 nahezu energieneutral sein. Da das aber mit Kosten verbunden ist, die ein normaler Hausbesitzer kaum stemmen kann, bietet der Staat Förderprogramme und spezielle Sanierungskredite an. Es gibt sogar spezielle Förderprogramme, die für Senioren und Menschen mit Behinderungen geeignet sind, denn sie sollten zum Bau von barrierefreien Wohnungen verwendet werden.
Sanierungskredite und staatliche Zuschüsse
Die staatlichen Zuschüsse für den Sanierungskredit werden von der KfW Bank vergeben. Die KfW Bank punktet mit günstigen Zinsen, hohen Tilgungszuschüssen und tilgungsfreien Anfangsphasen. Zudem gibt es weitere Zuschüsse, die für einen Sanierungskredit angeboten werden.
- Kredit 151
Dieser Kredit ist für die energetisch Sanierung von Immobilien gedacht, die schon gebaut wurden. Für eine solche Sanierung kann der Besitzer bis zu 120.000 Euro bekommen. Bei Einzelmaßnahmen kann eine Summe von bis zu 50.000 Euro erhalten werden. Neben den sehr günstigen Zinsen gibt es einen Tilgungszuschuss von um die 48.000 Euro. - Kredit 167
Der Kredit wird als Förderdarlehen bezeichnet und dient zur Umstellung der Heizungsanlage, aber nur auf erneuerbare Energien. Für jede Wohneinheit kann ein Sanierungskredit von bis zu 50.000 Euro bekommen werden. - Kredit 159
Der Kredit bietet sich für den Einbruchschutz und zum Abbau von Barrieren an. Hier sind bis zu 50.000 Euro als Sanierungskredit drin. - Kredit 270
Zur Erzeugung von Warmwasser und Heizen mit erneuerbaren Energien bietet sich dieser Kredit an. - Kredit 275
Dieser Sanierungskredit bietet sich immer dann an, wenn in Zukunft der Strom aus Sonnenenergie gewonnen werden soll. Günstige Zinsen und eine lange Zinsbindungsfrist sprechen für diesen Kredit.
Die KfW Bank bietet also für fast jeden Sanierungsbereich einen passenden Sanierungskredit an. Zudem gibt es verschiedene Zuschüsse, die zum Sanierungskredit kombiniert werden können.
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