Bei dem Bank-zu-Bank Kredit handelt es sich um einen speziellen Kredit, der als zweckgebundener Kredit anzusehen ist. Er kommt überwiegend im internationalen Geschäftsbetrieb zum Einsatz, beispielsweise im Exportgeschäft. Der Bank-zu-Bank Kredit wird meist zwischen der inländischen und der ausländischen Bank abgeschlossen, aber nicht an die ausländische Bank ausgezahlt, sondern an den Exporteur. Dieser muss dafür aber zuerst die Lieferungs- und Leistungsnachweise erbringen und bekommt dann den Kredit ausgezahlt. Während die inländische und die ausländische Bank einen Vertrag abschließen, schließt die ausländische Bank ebenfalls einen Vertrag mit dem Importeur ab. Also im Grunde läuft der Bank-zu-Bank Kredit zwischen vier Parteien ab, dem Importeur und seiner Bank und dem Exporteur und seiner Bank.
Inhalt
Die häufigsten Arten der Bank-zu-Bank Kredite
Es gibt verschiedene Arten der Bank-zu-Bank Kredite, die auch als B2Bloans bezeichnet werden. Sie kommen nicht nur bei Ex- und Importeuren vor, sondern auch bei vielen anderen Unternehmen, die über die Grenzen hinaus tätig sind. Im Grunde wird bei den Bank-zu-Bank Krediten zwischen drei Transaktionen unterschieden:
Ein Unternehmen muss Material bekommen, um die Produktionsprozesse aufrecht zu halten. Als Beispiel bietet sich ein Restaurant an, das für seine Lebensmittelproduktion Salz braucht. Ohne Salz werden die Gerichte nicht fertig.
Ein Unternehmen muss aus betrieblichen Gründen den Services eines anderen Betriebes nutzen. Beispiel hier kann eine Marketingfirma sein. Das Unternehmen braucht eine Marketingfirma um die Marketinganforderungen erfüllt zu bekommen oder das Unternehmen muss eine Buchhaltungsfirma anstellen, damit die Buchhaltung zu 100% erfüllt werden kann.
Ein Unternehmen verkauft Dienstleistungen oder Waren weiter, die von einem anderen Unternehmen produziert wurden. Ein Beispiel liefern die Bekleidungshändler. Sie verkaufen das Endprodukt an ein Unternehmen weiter, welches das Produkt für den Verbraucher bereitstellt.
Die Bank-zu-Bank Transaktionen müssen meist mit einem deutlich höheren Volumen versetzt werden als bei einem kleinen Kredit. Unternehmen arbeiten in der Regel nach einem bestimmten Geschäftsmodell und da gibt es größere Lieferketten, die mit den verschiedensten Transaktionen ausgestattet werden müssen. Durch die Bank-zu-Bank Kredite kann das Unternehmen viele Geschäftsvorhaben gleichzeitig tätigen ohne seine Liquidität zu verlieren. Das ist meist bei großen Unternehmen und Konzernen der Fall. Ein bisschen anders sieht es bei Unternehmen und Verbrauchern aus. Hier sind nur kleine Transaktionen notwendig, denn das Unternehmen bietet dem Verbraucher ein fertiges Endprodukt an und der Verbraucher kauft das Endprodukt zum angegebenen Preis.
Die Voraussetzungen für einen Bank-zu-Bank Kredit
Grundsätzlich gelten für einen Bank-zu-Bank Kredit die gleichen Richtlinien wie für alle anderen Kredite auch. Die Bonität beziehungsweise die Kreditwürdigkeit ist das A und O. Verbraucher, die im Angestelltenverhältnis tätig sein müssen eine positive Schufa-Auskunft haben und ein geregeltes Einkommen. Anders sieht es bei Unternehmen beziehungsweise Selbstständigen aus. Hier gibt es kein geregeltes Einkommen und auch keinen Festvertrag, der als Sicherheit dienen könnte. Viele Banken scheuen die Kreditvergabe an Unternehmen und Selbstständige, da das Risiko sehr hoch ist. Es gibt nur wenige Banken, die Bank-zu-Bank Kredite durchführen und somit den Unternehmen und den Selbstständigen eine Chance geben.
Das Unternehmen muss ein Einkommen in bestimmter Höhe nachweisen können. Dabei ist klar, dass ein Unternehmen nicht jeden Monat das gleiche Einkommen hat, sondern dass es in der Regel schwankt. Also muss ein Durchschnittswert ermittelt werden. Dazu dienen die betriebswirtschaftlichen Auswertungen, die vorgelegt werden müssen. Dabei verlangen die Banken meist die betriebswirtschaftlichen Auswertungen der letzten drei Jahre. Es können aber auch noch andere Sicherheiten verlangt werden, um einen Bank-zu-Bank Kredit zu bekommen.
Die Sicherheiten können ausschlaggebend sein
Gerade Sicherheiten können einen Bank-zu-Bank Kredit ermöglichen. Dabei handelt es sich um Sicherheiten wie Spareinlagen, Immobilien oder Lebensversicherungen. Mit Hilfe der Sicherheiten können die Banken eher eine positive Zusage machen und somit dem Unternehmen einen Bank-zu-Bank Kredit erlauben.
Zinsen meist sehr hoch
Für die Vergabe eines Kredites verlangt die Bank im Gegenzug Zinsen. Die Zinsen stellen den Gewinn der Bank dar und werden anhand des Risikos festgelegt. Bei einem Angestellten mit festem Einkommen und einem Festvertrag ist das Risiko eines Zahlungsausfalls zwar vorhanden, aber nicht so hoch einzuschätzen als bei einem Unternehmen, dass keine festen Einkommen hat. Aus dem Grund setzen die Banken bei einem Bank-zu-Bank Kredit in der Regel auf deutlich höhere Zinssätze als bei einem normalen Kredit für einen Angestellten. Zudem könnte eine Bürgschaft verlangt werden, um eine weitere Sicherheit zu haben und das Risiko eines Zahlungsausfalls zu minimieren. Es gibt kein standardisiertes Prüfverfahren für die Kreditvergabe an ein Unternehmen oder an einen Selbstständigen. Die Banken müssen sich auf Erfahrungen und an verschiedene Kriterien halten, um sich abzusichern und einen Kredit vergeben zu können.
Bank-zu-Bank Kredite meist nur für Bestandskunden
Die Bank-zu-Bank Kredite sind gerade bei Geschäften mit dem Ausland ein Muss. Aber die meisten Banken bieten nur ihren Bestandskunden diese Art der Kreditform an. Sie kennen die Bestandskunden schon seit Jahren, haben Einblick in die Kontobewegungen und können sich somit sicher sein, dass die Kunden eine ausreichende Liquidität haben, um die offenen Forderungen zu begleichen. Es gibt keine festen Richtlinien, unter welchen Voraussetzungen die Banken die Bank-zu-Bank Kredite vergeben und welche Kunden davon profitieren können. Die Banken richten sich nach den eigenen Erfahrungswerten.
Bank-zu-Bank Kredit, der zweckgebundene Kredit
Der Bank-zu-Bank Kredit ist ein sogenannter zweckgebundener Kredit. Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich um einen Kredit, der für einen bestimmten Zweck vorgesehen ist. Der Zweck wird genau im Kreditvertrag festgehalten und der Betrag darf auch nur für diesen Zweck verwendet werden. Eine Verwendung für einen anderen Zweck ist nicht erlaubt und stellt einen Vertragsbruch dar. Der Kreditnehmer muss in der Regel einen Nachweis der Verwendung erbringen. Bei einem Bank-zu-Bank Kredit bieten sich die Vertragsunterlagen des Vertragspartners an. Grundsätzlich wird der Bank-zu-Bank Kredit meist nur über einen kurzen Zeitraum abgeschlossen und soll Liquiditätsengpässe vermeiden. Somit spielt nicht nur die Laufzeit eine wichtige Rolle, sondern auch die Höhe der Rückzahlung inklusive der Zinsen. In den meisten Kreditverträgen gibt es zudem Sonderrechte, die eine schnelle Rückzahlung möglich machen, ohne das Zusatzkosten entstehen.
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