Kredite werden auch in der momentanen Lage, während der Coronavirus auf weltweiter Ebene grassiert, vergeben. Doch genau hier befürchten einige Antragsteller ein gewisses Ansteckungspotenzial und fragen sich beispielsweise, ob es möglich ist, sich an der ausgezahlten Kreditsumme mit dem Virus zu infizieren?
Inhalt
Kreditbetrag ausbezahlt – und jetzt?
Im Rahmen einer Kreditauszahlung muss es nicht zwangsläufig zum Kontakt mit Bargeld kommen; es ist aber durchaus möglich.
Überall wird derzeit vor den Risiken einer Coronavirus-Ansteckung gewarnt. Doch natürlich geht das Leben trotzdem weiter und so kommt es auch in diesen Zeiten zum Beispiel immer noch zur Auszahlung von Krediten. Doch was ist jetzt mit der Kreditsumme? Ist es tatsächlich möglich, sich an dem Bargeld mit dem Virus anzustecken?
Zunächst einmal sollte hierbei bedacht werden, dass bei einer Vielzahl an Finanzierungen ein bargeldloser Transfer stattfindet. Das bedeutet, dass die Bank dem Darlehensnehmer, im Falle einer erfolgreichen Kreditbeantragung, die Darlehenssumme in der Regel auf das im Kreditvertrag genannte Konto überweist. Die Auszahlung von Bargeld ist hier gemeinhin zwar oftmals nicht rigoros ausgeschlossen aber zumeist unüblich.
Jetzt kommt es darauf an, wie genau der Antragsteller mit der Darlehenssumme weiter vorgeht. Wurde beispielsweise ein Immobilienkredit aufgenommen, dann ist das übliche Prozedere, dass der Käufer des Hauses beziehungsweise der Immobilie den Kaufpreis sowie die diversen Nebenkosten, wie etwa für den Makler und Notar, überweist. So kommt man auch hier nicht in Kontakt mit Bargeld. Auch weitere Anschaffungen, wie etwa Möbel und einen neuen Fernseher, können in vielen Fällen bestellt und per Überweisung bezahlt werden.
Doch es gibt natürlich auch noch eine andere Möglichkeit. So ist es durchaus auch denkbar, dass der Kreditnehmer die betreffende Summe abhebt, um beispielsweise einen Wagen oder die eben genannten Möbel direkt vor Ort bar zu bezahlen. Autohäuser, als Beispiel, sowie viele andere Unternehmen, vergeben an ihre Kunden oftmals gerne einen Rabatt, wenn der komplette Kaufpreis direkt in Bar bezahlt wird. Hier kommt der Kreditnehmer dann ebenso in Kontakt mit Bargeld, wie wenn beispielsweise eingekauft und an der Kasse im Supermarkt oder in der Tankstelle bar bezahlt wird.
Ansteckung durch Bargeld?
Im Moment wird nicht von einer Übertragung durch Bargeld ausgegangen.
Ist es möglich, sich durch das Anfassen von Bargeld mit dem Coronavirus anzustecken? Derzeit gilt, dass Geldscheine von den Forschern nicht als Übertragungsweg angesehen werden. So existieren im Moment keinerlei Beweise dafür, dass es möglich ist, sich über Münzen oder Banknoten mit dem Coronavirus anzustecken.
Die Bundesbank empfiehlt diesbezüglich lediglich die gleichen Vorgehensweisen bei der Handhygiene, wie bei den weiteren Gegenständen, die im alltäglichen Gebrauch sind.
Geldautomat – ein Virusträger?
Durch Schmierinfektionen ist eine Ansteckung mit dem Virus über den Geldautomaten zwar möglich gilt aber eher als unwahrscheinlich.
Die meisten Menschen heben die Summe, die sie benötigen, am Geldautomaten ab und gehen hierzu nicht an die Kasse einer Bankfiliale. Zuletzt genanntes ist nur dann notwendig, wenn ein höherer Betrag abgehoben werden soll, da bei den Automaten die maximale Auszahlungsmenge vonseiten der Banken begrenzt ist.
Die Übertragung des Coronavirus wird, nach derzeitigem Wissenstand, von Mensch zu Mensch übertragen. Dies kommt aufgrund der Sekrete des Atmungstraktes, der sogennanten Tröpfcheninfektion, zustande. Eine etwaige Ansteckung über Oberflächen, wie zum Beispiel an einem Kassenschalter der Bank oder einem Geldautomaten, die sich nicht innerhalb der direkten Umgebung eines Coronavirus-Erkrankten befinden, gilt aufgrund dessen als eher unwahrscheinlich. So ist zum Beispiel derzeit noch keine Virusübertragung durch unbelebte Oberflächen dokumentiert worden.
Allerdings sollte hier nicht in Vergessenheit geraten, dass eine Übertragung über Oberflächen, die kurze Zeit vorher mit dem Coronavirus in Kontakt gekommen beziehungsweise kontaminiert wurden, in Form von Schmierinfektionen durchaus denkbar sind. Hier gelangen die infektiösen Sekrete zunächst an die Hände, mit denen man sich beispielsweise an das Gesicht fasst, wodurch eine Übertragung zustande kommen kann. Aufgrund dessen sollte am besten immer auf eine sehr gute Handhygiene geachtet und sich vor dem Händewaschen beispielsweise nicht an Mund, Nase und Ohren fassen. Jedoch sollte hierbei auch bedacht werden, dass Geldautomaten an sich, in Bezug auf eine Ansteckung mit dem Coronavirus, nicht gefährlicher sind als andere Gegenstände, die im öffentlichen Raum vorhanden sind.
Ansteckung am Schalter?
Es wird derzeit davon ausgegangen, dass das Virus mehrere Tage auf unbelebten Oberflächen überleben kann. Hier hilft es jedoch, sich beispielsweise nicht in das Gesicht zu fassen und auf eine gute Handhygiene zu achten.
Wenn eine größere Kreditsumme aufgenommen wurde und man diese in Bar benötigt, dann bleibt in der Regel nur der Gang zum Schalter der Bank.
Hier kommt es jedoch dazu, dass beispielsweise Türgriffe oder auch Fahrstuhlknöpfe von vielen Menschen angefasst werden, die somit, ähnlich wie ein Geldautomat, als potenzielle Keimquellen angesehen werden können. Derzeit gehen die Forscher davon aus, dass sich die Coronaviren auf unbelebten Oberflächen wie zum Beispiel Glas, Metall oder auch Plastik, bis zu neun Tagen halten beziehungsweise überleben. Allerdings ist es möglich, diese mithilfe von Desinfektionsmitteln zu bekämpfen. Aufgrund dessen wird auch immer wieder dazu geraten, die Hände gut mit dementsprechenden Mitteln oder mit Seife zu waschen.
Des Weiteren kann das Risiko einer etwaigen Kontaminierung aber auch dadurch gesenkt werden, dass man Türen mit behandschuhten Händen öffnet oder, stattdessen, einen Ellbogen beziehungsweise eine Schulter benutzt.
Zudem gelten auch in der Bankfiliale die üblichen, derzeitigen Hygienemaßnahmen, wie etwa das Einhalten des Mindestabstands, Husten und Niesen in die Ellbogenbeuge und der Verzicht auf das Händeschütteln.
Desinfiziert die Bank Geldscheine?
Im Moment werden von den Banken noch keine Geldscheine desinfiziert, da dies derzeit nicht von den hierfür zuständigen Stellen als notwendig erachtet wird.
Immer wieder taucht derzeit auch die Frage auf, ob die Banken die Geldscheine, die sie ausgeben, desinfizieren. Doch das ist im Moment nicht der Fall. So gibt es hierfür derzeit keine dementsprechenden Anforderungen, die von der Regierung ausgehen. Ob sich dies ändert, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesagt werden.
Es ist jedoch so, dass Eurosystem in regelmäßigen Abständen Untersuchungen dahingehend durchführt, ob sich der Umlauf oder auch die Produktion von Euroscheinen auf die öffentliche Gesundheit auswirkt. Dies gilt ebenfalls in Bezug auf Viren. So ist hier derzeit davon auszugehen, dass eine Desinfizierung von Banknoten derzeit von den verantwortlichen Stellen noch nicht für notwendig erachtet wird. Ob sich diese Haltung im Laufe der Zeit, beziehungsweise bei einer weiteren Verbreitung des Corinavirus ändert, ist derzeit nicht abzusehen.