Beim Fisher-Effekt handelt es sich um die Beziehung zwischen der Inflationsrate, dem nominal und dem realen Zinssatz. Benannt ist der Effekt nach Irving Fischer, einem bekannten Ökonom. Der Fisher-Effekt besagt, dass eine Steigung im Bereich der Inflationsrate auch eine Steigung im Bereich des Nominalzins zeigt. Im Fisher-Effekt ist eine deutlich Trennung zwischen der monetären und der realen Sphäre vorhanden, die als klassische Dichotomie bezeichnet wird. Anhand des Effekts wird gesagt, dass der Realzins nach dem Zinssatz bestimmt wird und die Nachfrage und die Ersparnis ausgleichen kann. Die monetären Einflüsse spielen bei der Realzinsbestimmung keine Rolle. Eine Veränderung der Inflationsrate wird sich nicht auf den Realzins auswirken und kann sich direkt im Nominalzins spiegeln. Allerdings wird vorausgesetzt, dass die Inflationsrate bekannt ist. In der Realität sieht das anders aus, denn im wahren Geschäftsleben ist Inflationsrate meist nur zeitverzögert bekannt.
Inhalt
Der Fisher-Effekt im internationalen Bereich
Der Fisher-Effekt lässt sich auf den internationalen Bereich ausweiten. Dort ist er als Fisher-Open bekannt. Der Fisher-Open auch als internationaler Fisher-Effekt bekannt, nimmt die Grundlagen des Fisher-Effekts und setzt sie für den internationalen Markt ein. Grundlage dafür bieten die folgenden Annahmen:
- Die Realertragsraten der Länder ist gleich.
- Die Fisher-Beziehung ist in beiden Ländern vorhanden.
- Der Realzins
- Der Nominalzins
- Die Inflationsrate
Der Ökonom Irving Fisher
Der Fisher-Effekt wurde von dem Wirtschaftswissenschaftler Irving Fisher bekannt gemacht. Irving Fischer war ein amerikanischer Nationalökonom, der zwischen 1867 und 1947 gelebt hat. Er lehrte zwischen 1895 und 1935 an der Yale University in New Haven. Er wurde als einer der bedeutendsten und bekanntesten Wirtschaftswissenschaftler der damaligen Zeit angesehen. Auch heute ist sein Einfluss auf die Wirtschaft noch allgegenwärtig und zeigt sich in der gegenwärtigen Fisher-Theorie. Er hat keine Schule gegründet und auch keine systematische Gesamtdarstellung geschrieben. Sein beliebtestes Forschungsmittel waren Geld, der Zins und die Preise. Aus allen diesen Bereichen hat er Bücher verfasst, die auch heute noch bekannt sind und zu den Klassikern unter den Werken zählen. Irving Fisher war der erste Präsident der Econometric Society. An der Gründung war Fisher maßgeblich beteiligt. Irving Fisher hat einige Werke auf den Markt gebracht, die auch in der heutigen Wirtschaft zu den großen Werken gehören und Anwendung finden.
Der Fisher-Effekt bei den Krediten
Grundsätzlich ist klar, dass bei der Vergabe eines Kredits Zinsen gezahlt werden müssen. Der Kreditgeber verleiht sein Geld an einen Kreditnehmer und der Kreditnehmer muss Zinsen bezahlen. Die Realverzinsung wird im Vorfeld bestimmt und gilt als feste Vereinbarung zwischen dem Kreditgeber und dem Kreditnehmer. In diesem Bereich ist es üblich, dass ein nominaler Zinssatz festgelegt wird. Bei der Festlegung des nominalen Zinssatz wird der angestrebte Realzinssatz, aber auch die zu erwartende Inflationsrate berücksichtigt. Grundsätzlich wird erwartet, dass der Nominalzinssatz um den gleichen Prozentsatz zu steigen beginnt, wenn die erwartete Inflationsrate um einen bestimmten Prozentsatz steigt. Der Realzinssatz bleibt in diesem Fall konstant.
Die Festlegung der Zinsen
Bei den Zinsen handelt es sich eigentlich um Gebühren, die auf ein geliehenes Kapital gezahlt werden müssen. Zinsen werden immer in Prozentzahlen angegeben und können entweder positiv oder negativ behaftet sein. Der positive Zins zeigt sich beispielsweise für einen Sparer. Der Sparer legt Kapital auf einem Sparkonto an. Er überlässt der Bank sozusagen sein Kapital für eine bestimmte Zeit. Das Kapital des Sparers kann von der Bank genutzt werden, um in Geschäfte zu investieren. Dafür erhält der Sparer Zinsen.
Der Nominalzins ist eine Angabe von Zinsen, die für eine Kreditsumme gezahlt werden müssen. Sparer wollen immer einen sehr hohen Zins haben, denn sie wollen ihr Kapital vermehren. Anders sieht es bei den Kreditnehmern aus. Kreditnehmer wollen einen niedrigen Zinssatz, denn sie müssen den Zinssatz schließlich an den Kreditgeber zahlen. Der Nominalzinssatz ist der Zinssatz, der als häufigster Kreditzins verwendet wird, aber in Deutschland gibt es noch weitere Zinssätze, die für unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden:
- Der Leitzins
- Der Sollzins
- Der Habenzins
- Der Realzins
- Der Effektivzins
- Der Negativzins
- Der Überziehungszins
- Der Zinseszins
- Der Geldmarktzins
- Der Kapitalmarktzins
- Zinsen auf Sachkapital
Der Zinssatz bei einem Kredit
Die verschiedenen Zinssätze spielen bei der Kreditvergabe eine bedeutende Rolle. Bevor ein Kreditnehmer einen Kredit aufnimmt, sollte ein Vergleich der Anbieter erfolgen, um ein ideales Preis-Leistungs-Verhältnis zu bekommen. Dabei ist nicht nur der reine Zinssatz, also der Nominalzins sehr wichtig, sondern auch der effektive Jahreszins. Nur mit dem effektiven Jahreszins kann man die Zinskosten für den Kredit real abschätzen. Im Effektivzins sind nicht nur die Zinsen enthalten, sondern auch die Tilgungsraten, die Bearbeitungsgebühren und die Laufzeit. Im Internet gibt es eine Formel, um den effektiven Jahreszins auszurechnen. Das ist nicht schwer und spielt gerade für einen Vergleich eine sehr bedeutende Rolle. Allerdings kann die Formel nicht pauschal verwendet werden, denn jede Bank hat andere Kreditkosten.
Die Zinssatzhöhe
Die Höhe des Zinssatzes wird durch verschiedene Faktoren festgelegt.
- Der Leitzins
Der Leitzins wird von der Europäischen Zentralbank festgelegt und dient den Banken als Orientierungshilfe für einen Kreditzins. Zurzeit befindet sich der Leitzins auf einem Niedrigniveau und das bedeutet, dass Kredite bei den Banken zu einem niedrigen Leitzins angeboten werden. Im Grunde kann man sagen, dass wenn der Leitzins niedrig ist, auch die Zinsen für ein Darlehen sehr gering sind. - Die Laufzeit
Die Laufzeit spielt für die Zinshöhe ebenfalls eine wichtige Rolle, denn je länger ein Kredit läuft desto mehr Risiko hat die Bank, dass es zu einem Zahlungsausfall kommt. Die finanzielle Situation des Kreditnehmers kann sich im Laufe der Zeit deutlich verändert und somit werden auch die Zinsen höher angesetzt. Bei einer kurzen Laufzeit sind die Zinsen geringer. - Der Verwendungszweck
Es gibt frei verwendbare und zweckgebundene Kredite, die nach dem Fisher-Effekt behandelt werden. In den meisten Fällen wird die Zinshöhe durch den Verwendungszweck stark beeinflusst, denn ein zweckgebundener Kredit wird mit einem geringen Zinssatz belohnt. Ein Kredit, der zur freien Verfügung steht, wird meist sehr hoch gesetzt. - Die Kreditart
Die Kreditart selber bestimmt, wie hoch die Zinsen sind. Es gibt die verschiedensten Kreditarten von den Baufinanzierungen bis hin zu einem Kontokorrentkredit. Hier wird zwischen den kurzfristigen und den langfristigen Krediten unterschieden. - Die Bonität
Ein wichtiger Faktor in Bezug auf die Höhe des Zinssatzes wird durch die Bonität des Kreditnehmers gesetzt. Kreditnehmer mit einer ausgezeichneten Bonität bekommen einen geringeren Zinssatz als ein Kreditnehmer, dessen Bonität deutlich geringer ist.