Bei einem sogenannten Festsatzkredit handelt es sich um einen Kredit, der mit einem vereinbarten, unveränderlichen Zinssatz während der gesamten Kreditdauer bestückt ist.Grundsätzlich wird der Zinssatz bei dem Festsatzkredit für einen festen Zeitraum bestimmt, das gilt zum Beispiel für 5 Jahre. Innerhalb dieser Zeit kann der Zinssatz steigen oder fallen, aber der Zinssatz für den Festsatzkredit bleibt gleich. Bei anderen Kreditformen kann der Zinssatz individuell angepasst werden. Das geht bei einem Festsatzkredit erst nach Ablauf der vereinbarten Zeitdauer. Innerhalb der vereinbarten Zeitdauer sind meist nur eingeschränkte oder gar keine Sondertilgungen des Kredites möglich.
Inhalt
Das Prinzip des Festsatzkredites
Der Festsatzkredit ist auch unter den Namen Festzinsdarlehen oder Festsatzdarlehen bekannt. Gemeint ist bei allen Namen immer das gleiche Prinzip. Es handelt sich um eine spezielle Kreditform, bei welcher der Zinssatz konstant bleibt. Kredite können über verschiedene Laufzeiten gewählt werden. Das ist auch bei einem Festsatzkredit möglich. Je nach Kreditdauer kann der Zinssatz entweder über die gesamte Laufzeit in gleicher Höhe festgelegt werden und dann handelt es sich um ein sogenanntes Volltilgerdarlehen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, den Zinssatz nur für eine bestimmte Zeit festzulegen. Die Laufzeit kann dabei bis zu 30 Jahren betragen. Im Einzelfall sind sogar längere Laufzeiten durchaus denkbar. Der Festsatzkredit beschreibt also im Grunde eigentlich nur den Zeitraum der Zinsbindung.
Das Gegenteil des Festsatzkredits ist das Gleitzinsdarlehen, was auch als Gleitzinskredit bekannt ist. In der Regel wird dieses Darlehen auch unter dem Begriff variabel verzinstes Darlehen festgehalten. Der Zinssatz verändert sich bei diesem speziellen Darlehen immer und passt sich der Marktlage an. Mittlerweile gibt es auch Mischformen, bei denen das Festsatzdarlehen und das Gleitzinsdarlehen kombiniert werden. Das sind dann die sogenannten Kombikredite.
Die Formen des Festsatzkredites
Der Festsatzkredit ist eigentlich nur eine allgemeine Beschreibung. Es gehören verschiedene Kreditformen dazu.
Der am häufigsten verwendete Kredit in dieser Form ist das Annuitätendarlehen. Bei dem Annuitätendarlehen kann es sich um ein Volltigerdarlehen handelt. Die finanzielle Belastung bei einem Annuitätendarlehen ist während der gesamten Laufzeit immer gleich. Das bedeutet, die Restschuld wird sich mit der Zeit der Abzahlung immer weiter mindern und somit erhöht sich dann der Tilgungsanteil. Bei der Antragsstellung wird eine Rückzahlungsrate vereinbart, die eine konstante Höhe während der gesamten Kreditlaufzeit behält. Zu Beginn der Rückzahlungen werden in der Regel zuerst die Zinsen beglichen und erst, wenn die Zinsen bezahlt sind, dann erfolgt die eigentliche Tilgung. Aber auch wenn die Zinsen beglichen sind und es an die eigentliche Kredittilgung geht, bleibt die Rückzahlungsrate immer in gleicher Höhe vorhanden. In der Regel wird das Annuitätendarlehen meist bei Baufinanzierungen eingesetzt.
Ebenfalls in der Rubrik der Festsatzkredite zu finden ist der Ratentilgungskredit. Der Unterschied zu dem Annuitätendarlehen liegt darin, dass mit der fallenden Restschuld auch der Zinsanteil geringer wird und sich dadurch die Rückzahlungsrate deutlich niedriger gestaltet. Das bedeutet, dass nach einiger Zeit der Rückzahlung auch die Rate niedriger wird. Bei einem solchen Kredit ist zu Beginn der Rückzahlung allerdings die Rate sehr hoch. Der Ratentilgungskredit wird meist bei Kreditnehmer angewendet, die bei Vertragsabschluss ein sehr hohes Einkommen nachweisen können und die vor dem Rentenbeginn die Immobilie schuldenfrei haben wollen.
Die Zinsen fest über die Laufzeit
Im besten Fall lässt sich die Finanzierung über die gesamte Laufzeit bündeln und das in einem Vertrag.
Der Vorteil liegt auf der Hand, denn die Zinssicherheit ist über die gesamte Laufzeit des Kredits gleich und verändert sich nicht. Das bedeutet eine hohe Planungssicherheit auch nach Jahren. Die finanzielle Belastung bei einem Festsatzkredit verändert sich nicht und bleibt während des gesamten Finanzierungszeitraums fest bestehen. Für Verbraucher, die eine optimale Planungssicherheit brauchen bietet sich somit der Volltilgungskredit an. Ein solcher Kredit wird meist mit einen gewissen Zinsrabatt angeboten.
Allerdings gibt es auch einen entscheidenden Nachteil bei dieser Form des Festsatzkredites. Die Tilgung ist immens hoch, denn der Vertrag hat eine sehr hohe Laufzeit und innerhalb der Laufzeit muss der Kredit komplett getilgt werden. Die Laufzeit bei einem Volltilgungskredit liegt zwischen 15 und 35 Jahren. Dabei kann die Tilgung nicht selbst ausgesucht werden, denn die Laufzeit bestimmt immer die Tilgungshöhe. Zudem ist meist kein Anbieterwechsel möglich. Gerade in der heutigen Zeit gibt es unzählige Angebote im Bereich der Kredite und ein Umschulden ist in Mode. Aber mit einem Festsatzkredit ist ein Umschulden meist nicht möglich. Ein solcher Kredit bietet sich nur für Verbraucher an, die ein überdurchschnittliches hohes Einkommen haben.
Bei einem Festsatzkredit gibt es aber auch die Möglichkeit, ein bisschen mehr Flexibilität zu bekommen. Dann muss eine Laufzeit von mehr als 30 Jahren angewendet werden. Dabei ist der Zinsaufschlag meist deutlich geringer und somit sind die Raten meist auch deutlich geringer. In jedem Fall bietet sich ein Festsatzkredit für alle Kreditnehmer an, die eine lange Laufzeit brauchen und ein günstiges Zinsniveau. Im besten Fall ist eine Anschlussfinanzierung nicht mehr notwendig.
Festzinskredit mit Ausstiegsoption
In der Regel brauchen die meisten Verbraucher einen Kredit, der eine zeitliche Befristung hat. Es gibt mittlerweile viele Finanzierungen, die einen Zeitraum von 30 Jahren überschreiten. Gerade im Bereich der Immobilienfinanzierung keine Seltenheit und Gang und Gebe. Es gibt Verbraucher, die wissen, dass innerhalb der Laufzeit Kapitalzuflüsse aufkommen und mit diesen Zuflüssen möchten sie den Festzinskredit ablösen. Sondertilgungen sorgen im Endeffekt dafür, dass die Restschuld deutlich schneller abgebaut werden kann. Die Finanzierungszeit verkürzt sich durch die Sondertilgungen immens. Einige Verbraucher sind nicht bereit, sich für einen Zeitraum von 30 Jahren und mehr fest zu finden, denn wer weiß schon, was in der Zukunft passiert und ob man in 30 Jahren noch in dem Haus wohnen möchte. Aus diesen Gründen entscheiden sich die meisten Verbraucher eher für eine Finanzierung, die meist nur einen Zeitraum von 10 Jahren hat. Bei einem solchen Kredit ist allerdings auch eine Anschlussfinanzierung möglich. Das Zinsrisiko ist also gering und da es im Moment sogar eine Niedrigzinsphase gibt, ist das eine sehr gute Idee. Ob das Niedrigzinsniveau auch in 10 Jahren noch vorhanden ist, das kann schließlich kein Mensch sagen. Das Zinsrisiko muss man also immer im Auge behalten.
Trotzdem bietet sich ein langfristiger Finanzierungsvertrag an, wenn Sondertilgungen jederzeit möglich sind. In der Regel verlangt der Kreditgeber die sogenannte Vollfälligkeitsentschädigung, wenn der Verbraucher vorzeitig aus dem Vertrag möchte. Mit Hilfe der Vorfälligkeitsentschädigung zahlt der Verbraucher dem Kreditgeber den Zinsverlust, den der Kreditgeber hat, wenn er vorzeitig aus dem Vertrag aussteigt.
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