Nachdem der Coronavirus in den letzten Wochen dafür gesorgt hat, das gefühlt „die Welt stillsteht“, da eine Vielzahl an Läden und Unternehmen vorübergehend schließen mussten, kommt es jetzt zu immer mehr Lockerungen. So ist es in der Regel mittlerweile etwa auch wieder möglich, zum Friseur zu gehen oder einen Zoo zu besuchen. Der derzeitige Stand ist, dass vonseiten der Regierung nach und nach wieder immer mehr ein „normales“ Leben möglich sein soll. Was jedoch nicht bedeutet, dass wirklich alles „normal“ ist, denn beispielsweise Kontaktbeschränkungen, Abstandhalten, das Tragen von Mund- und Nasenschutz sowie das Einhalten der Hygieneregeln ist nach wie vor unerlässlich. Dennoch kommt es, langsam aber sicher, zu einem gewissen Alltag, der der Zeit vor dem Virus zumindest ähnlich ist. So kommt es hier oftmals auch zu der Frage, ob es jetzt, im Rahmen der Lockerungen, wieder möglich ist, einen Kredit aufzunehmen?
Inhalt
Rückblick
Selbst während der strengeren Coronamaßnahmen war es möglich, einen Kredit aufzunehmen. So hatten die Banken zum Beispiel nicht alle geschlossen; mancherorts hatten lediglich einige Filialen vorübergehend nicht geöffnet. So konnte es zum Beispiel sein, dass die Darlehensaufnahme zwar nicht in der Filiale am Heimatort, dafür jedoch in der nächsten Stadt durchführbar gewesen ist. Zudem mussten, beziehungsweise müssen immer noch, bei einem Besuch in der Bank die diversen Hygieneregeln eingehalten werden. Des Weiteren wurde von einigen Kreditinstituten so weit wie möglich auch darauf geachtet, dass sich nicht allzu viele Personen gleichzeitig in einer Filiale aufhielten.
Derzeitiger Stand
Darlehen können auch weiterhin aufgenommen werden, allerdings ist es unabdingbar, die Hygieneregeln einzuhalten. Mithilfe des VideoIdent-Verfahrens ist die Darlehensbeantragung vollständig online möglich.
Während viele Unternehmer sehr froh darüber sind, dass sie nach und nach endlich wieder ihre Arbeit aufnehmen können, hat sich im Bereich der Kreditvergabe nicht allzu viel verändert: So gilt auch weiterhin, dass es trotz Corona möglich ist, ein Darlehen für die unterschiedlichsten Verwendungszwecke aufzunehmen. Wie bereits oben erwähnt, ist es hierbei jedoch unabdingbar, auch weiterhin die verschiedenen Hygienemaßnahmen einzuhalten, denn schließlich wurde weder der Virus besiegt, noch ein geeigneter Impfstoff oder hilfreiche Medikamente gefunden.
Wer zwar einen Kredit benötigt aber aus Furcht vor einer etwaigen Ansteckung mit dem Coronavirus nicht die Bank betreten möchte, der führt die Darlehensbeantragung am besten online durch. Allerdings muss hierbei ebenfalls beachtet werden, dass auch bei einer Online-Kreditbeantragung eine Legitimation notwendig ist. Hierfür bieten die Banken beispielsweise das PostIdent-Verfahren an, bei dem die Legitimierung in einer PostFiliale durchgeführt wird. Alternativ dazu ist es aber auch bei einigen Kreditinstituten machbar, das VideoIdent-Verfahren zu nutzen. Bei dieser Option ist es noch nicht einmal notwendig, das Haus zu verlassen, da die Legitimation ganz einfach mithilfe des eigenen Computers und einer Webcam durchgeführt wird.
Finanzielle Situation
Sollte sich die individuelle, finanzielle Situation durch die diversen Lockerungen verbessern und ist somit die Kreditrückzahlung wieder gesichert, kann durchaus ein Darlehen beantragt werden.
Was sich jedoch durch die verschiedenen Lockerungen bei vielen Menschen ändert, ist die persönliche und/oder finanzielle Situation. So kann es zum Beispiel sein, dass der Nachwuchs bereits wieder in den Kindergarten beziehungsweise in die Schule geht oder dies in der nächsten Zeit tun kann. Je nachdem, welche örtlichen Auflagen gelten, ist dies zwar nicht unbedingt immer täglich aber zumindest teilweise möglich. Das bedeutet, dass die Eltern sich während dieser Zeit nicht mehr um die Betreuung der Kleinen kümmern muss, sondern wieder dazu in der Lage ist, arbeiten zu gehen. So kann es durchaus sein, dass, selbst wenn Kindergarten und Schule noch nicht ihren Regelbetrieb aufnehmen, es möglich ist, das Einkommen wieder zu steigern.
Letzteres gilt in vielen Betrieben ebenfalls für die Kurzarbeit: Zwar ist es noch nicht bei allen aber immerhin bei einigen Unternehmen wieder machbar, von der Kurzarbeit in die Regelarbeitszeit „umzuschwenken“; auch das bedeutet, dass dem Arbeitnehmer endlich wieder mehr Geld zur Verfügung steht.
Dies ist auch hinsichtlich einer etwaigen Kreditaufnahme von hoher Bedeutung, denn hier gilt es nicht nur die gewünschte Finanzierung zu realisieren, sondern es muss ebenfalls bedacht werden, dass das Darlehen zurück bezahlt werden muss. Ist beispielsweise aufgrund von Kurzarbeit deutlich weniger Einkommen vorhanden, dann kann es unter Umständen der Fall sein, dass die Darlehensraten nicht bezahlbar sind. Steht jedoch wieder das übliche Einkommen zur Verfügung, dann ist die Tilgung der Darlehensraten oftmals eher ohne Schwierigkeiten durchführbar.
Steht also der Kreditbeantragung durch die verschiedenen Lockerungen eine dementsprechend stabile Einkommenslage und ein Gehalt in der benötigten Höhe gegenüber, dann kann durchaus ein Darlehen beantragt werden.
Notwendigkeit überdenken
Gerade auch in der momentanen Situation sollte vorab gut überlegt werden, ob eine Darlehensaufnahme wirklich notwendig ist.
Allerdings sollte auch im Überschwang, der bei vielen Menschen aufgrund der Corona-Lockerungen aufkommt, nicht übereilt gehandelt werden. So ist es auf jeden Fall ratsam, sich bereits im Vorfeld gut zu überlegen, ob die Aufnahme eines Kredits wirklich notwendig ist. Wer sich zum Beispiel „nur“ einen größeren Fernseher wünscht, obwohl das alte Gerät noch einwandfrei funktioniert, der kann hierauf auch sehr gut sparen: Auf diese Weise müssen keine Zinsen gezahlt werden und man ist nicht vertraglich an eine Bank gebunden.
Muss jedoch das Auto, mit dem täglich zur Arbeit gefahren wird, dringend in die Werkstatt oder ist ein schneller Handwerkerbesuch notwendig, dann ist es natürlich zumeist nicht erst möglich, lange zu sparen, sodass eine Darlehensaufnahme eine gute Lösung darstellt. Aber auch hier darf nicht in Vergessenheit geraten, dass ein Kredit in der Regel für mindestens einige Monate bis hin zu vielen Jahren zurück bezahlt werden muss. Dementsprechend befindet sich während dieser Zeit deutlich weniger Geld im eigenen Portemonnaie als ohne Kredit, sodass jeden Monat mit weniger finanziellen Mitteln ausgekommen werden muss.
Um sicher zu sein, dass die monatlichen Kreditraten, auch in der derzeitigen Corona-Situation, ohne Schwierigkeiten bezahlbar sind, bietet sich die Erstellung eines Haushaltsplans an. Bei einem solchen Plan werden zunächst sämtliche Einnahmen aufgelistet, die jeden Monat regelmäßig auf das eigene Konto fließen. Anschließend geht man mit den Ausgaben ebenso vor, nur das hier ebenfalls die unregelmäßigen Ausgaben ebenfalls aufgeschrieben werden. So ist sichergestellt, dass zu jeder Zeit alle Rechnungen bezahlbar sind. Anschließend müssen nur noch die Ausgaben von den Einnahmen abgezogen werden. Bei dem Ergebnis handelt es sich dann um die Summe, die dem Kreditnehmer jeden Monat zur freien Verfügung offen steht; hiervon werden dann auch die monatlichen Kreditraten beglichen.
Es bietet sich jedoch an, nicht die komplette Summe zur Darlehenstilgung zu verwenden. Im Idealfall wird zusätzlich immer ein gewisser Betrag zur Seite gelegt, um für etwaige Notfälle gut ausgerüstet zu sein.