Die Hiobsbotschaften reißen im Moment nicht ab. Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit, keine Kinderbetreuung und jetzt auch noch eine Erhöhung des Strompreises. Viele Verbraucher kämpfen jetzt schon ums Überleben und müssen jeden Cent mehrmals umdrehen. Die Tatsache, dass die Stromkosten nun auch noch steigen sollen, stellt viele Menschen vor ein großes finanzielles Problem. Doch die Wirtschaftsverbände schlagen nun Alarm. Sie fordern, dass die Bundesregierung etwas unternehmen muss, damit Verbraucher keine zusätzliche finanzielle Belastung stemmen müssen.
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7% Anstieg der Stromkosten
Das Jahr 2021 könnte für Verbraucher einen Anstieg der Stromkosten bedeuten. Es wird davon ausgegangen, dass die Kilowattstunde auf 32,2 Cent steigt und somit einen Anstieg von 7 Prozent hätte. Das würde für einen Haushalt mit drei Personen bedeuten, dass sie bei einem Jahresverbrauch von etwa 4000 Kilowattstunden auch Mehrkosten von etwa 88 Euro hätte. Das ist eine ganze Menge Geld, vor allen Dingen für die Personen, die durch die Corona-Krise ohnehin schon finanziell angeschlagen sind.
Woher kommt dieser Anstieg?
Die Denkfabrik Agora Energiewende geht davon aus, dass die Börsenkurse aber auch die Umlage für den Ausbau erneuerbarer Energie daran schuld sind. Wegen der Corona-Krise war die Stromnachfrage gesunken und dementsprechend entwickelte sich auch der Börsentrend hier nach unten. Wenn jetzt nichts passiert, wird die Kilowattstunde auf jeden Fall teurer werden.
Wirtschaftsverbände fordern Taten
Die Bundesregierung wurde von den Wirtschaftsverbänden bereits zum Handeln aufgefordert. Demnach würde der Weg aus der Krise stark gebremst werden, wenn die Strompreise nun auch noch ansteigen.
Eine Entlastung könnte zum Beispiel von dem milliardenschweren Konjunkturpaket ausgehen. Die Entscheidung hierüber wird nach Pfingsten fallen. Geplant ist von der Bundesregierung, dass die Kilowattstunde gesenkt werden soll. Dafür werden aber wohl die Belastungen beim Heizen und Tanken steigen. Ob das aber auch wirklich eine Hilfe für Verbraucher ist, steht noch in Frage, denn laut Verivox würden selbst bei einer Senkung immer noch Belastungen in Höhe von 17 Euro für einen Haushalt mit drei Personen übrig bleiben.
Nachfrage nach Ökostrom gestiegen
Geht man nun davon aus, dass einfach mehr Menschen auf Ökostrom umsteigen müssen, damit die Stromkosten nicht ständig steigen, so ist das falsch gedacht. Laut Eon war die Nachfrage nach Ökostrom schon Anfang dieses Jahres um 8 Prozent höher als im Vorjahr. Somit ist die gewünschte Nachfrage durchaus da.
Das größte Problem bei den Strompreisen sind die Netzentgelte. Diese machen einen Großteil des Preises aus, weshalb hier eine Senkung erwirkt werden müsste. Bereits die Kohlekommission hat über eine Senkung dieser Netzentgelte gesprochen, und zwar in einem Volumen von 2 Milliarden Euro pro Jahr. Würde das durchgeführt werden, hätten Privathaushalte sogar sehr viel davon und würden das auch an ihrem monatlichen Budget merken.
Bleibt abzuwarten was passiert
Die Politik ist bereits in Alarmbereitschaft versetzt und muss nun nur noch die richtigen Entscheidungen treffen. Fakt ist, dass eine erneute finanzielle Belastung für Verbraucher im Moment auf keinen Fall gewünscht ist. Die Wirtschaft soll sich erholen und auch die Verbraucher sollen finanziell wieder auf die Beine gelangen. Die Corona-Krise ist noch lange nicht vorbei und doch müssen nun alle versuchen das Beste daraus zu machen und wieder den Weg in ein normales Leben zu finden.