Die Pläne der Politiker sind groß, um den durch die Corona-Krise verschuldeten EU-Ländern unter die Arme zu greifen. Doch der Bund der Steuerzahler Baden-Württemberg sieht die ganze Sache eher skeptisch. Immerhin droht für 2020/2021 ein Anstieg der Neuverschuldungen. Es geht hier um keine banale Summe, sondern um 12,2 Milliarden Euro zusätzlich, die alleine Baden-Württemberg benötigt. Der Landeschef Zenon Bilaniuk meinte, dass man den Schuldenkurs einschränken müsse.
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Baden-Württemberg hat jetzt schon viele Schulden
Ende 2019 hatte Baden-Württemberg bereits 45 Milliarden Euro Schulden am Kreditmarkt. Wegen des Coronavirus mussten bereits im Frühjahr 5 Milliarden Euro aufgenommen werden. Dann kam der Konjunktureinbruch. Nun müssten wahrscheinlich noch mehr Schulden gemacht werden. Für Baden-Württemberg geht es hier um hohe Summen, weshalb der Steuerzahlerbund auch auffordert, genau zu prüfen, wofür die Gelder benötigt werden. Helfen sie auch wirklich der Wirtschaft?
Renault bekommt Finanzspritze
Für den Autohersteller Renault sieht die Sache dagegen schon besser aus. Frankreich genehmigte einen Kredit in Höhe von 5 Milliarden Euro. Renault selbst hatte aber bereits auch schon Maßnahmen ergriffen, um aus der Krise möglichst gut heraus zu kommen. Es wurden 15000 Stellen abgebaut, um die Kosten enorm senken zu können. Nun geht es nur noch darum, wie Renault die Zukunft plant.
Lufthansa-Rettung läuft
Bei der Lufthansa ist die Rettung in vollem Gange. Jetzt geht es aber noch darum, dass auch noch die Aktionäre dem Hilfspaket in Höhe von 9 Millionen Euro zustimmen. Ebenfalls ist noch auf die Genehmigung der Brüsseler Wettbewerbshüter zu warten. Die Lufthansa muss auch Zahlen auf den Tisch legen. Es geht darum, wie lange die Lufthansa noch mit dem Geld-Puffer in ihrer Haushaltskasse handeln kann und natürlich wie viele Stellen abgebaut werden müssen. Auch wenn die Reisebeschränkungen aufgehoben wurden, ist die Krise noch nicht überstanden. Viele Menschen scheuen sich nämlich dennoch, kurzerhand in den Urlaub zu fliegen, zumal in vielen Ländern das Corona-Risiko immer noch sehr hoch ist.
Ist die Wirtschaft gut vorbereitet?
Geht es nach dem Sparkassenpräsidenten Helmut Schleweis, so ist die Wirtschaft gut vorbereitet. Viele Firmen hätten bereits vorgesorgt, um die Produktionen wieder hochfahren zu können. Auch die Banken würden mit vollem Einsatz helfen und mit Krediten nicht geizen. Es heißt, dass Kunden der Sparkasse im April 157 Milliarden Euro Einlagen auf ihren Konten hatten. Dies wäre im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 8,2 Milliarden Euro. Kredite würden in der Regel auch nicht zurückgehalten, da der Mittelstand immerhin ein Eigenkapital von etwa 40 Prozent mitbrächte, was als gute Basis für einen Kredit gilt. Überraschenderweise seien auch die Nachfragen nach Wohnungsbaukrediten für Verbraucher gestiegen. Die Konsumentenkredite dagegen sind eher rückläufig. Man sieht hier gleich die Tendenz, dass die Verbraucher nun mehr Sicherheiten wollen. Somit sind auch die Einlagen enorm gestiegen und betrugen 17,6 Milliarden Euro. Im Vorjahr waren es gerade einmal 11,8 Milliarden. Zuletzt sahen die Sparkassen ein Einlagenwachstum in dieser Größenordnung im Jahr 2008, als die große Finanzkrise war. Somit kann gesagt werden, die Wirtschaft ist bereit, wieder einen Neustart zu wagen, und hoffentlich glückt er auch und die Corona-Krise schlägt nicht noch einmal mit vollem Ausmaß zu.