Es existieren eine ganze Reihe von Anlässen, die einen Privatmann dazu veranlassen können, einen Kredit aufzunehmen. Das Angebot ist groß, die Kreditinstitute bewerben ihre Produkte offensiv und so mancher erliegt der Verführung, sich auf die Schnelle liquide Mittel zu verschaffen. Nicht wenige haben diesen Schritt schon bereut, denn je nach persönlichen Verhältnissen, die, glaubt man tatsächlich einen Kredit zu benötigen, meist in finanzieller Hinsicht eher angespannt sein dürften. Die Schuldenfalle droht zu zuschnappen. Um das zu verhindern hält man sich am Besten an die etwas paradoxe Grundregel, nur dann einen Kredit aufzunehmen, wenn man ihn eigentlich gar nicht braucht.Allerdings gibt es auch für Privatleute zwingende Anlässe, sich um Drittmittel zu bemühen. Wer sich selbständig macht, wird in den seltensten Fällen ohne zusätzliches Kapital auskommen. Häufiger Grund für die Kreditaufnahme ist die erste eigene Wohnung, die man gerne schön ausstatten möchte, oder der Wunsch nach einem ersten eigenen Auto. Auch ein Kind kann Investitionen erforderlich machen, zum Beispiel einen Umzug in eine größere Wohnung. Relativ schnell kommt da eine größere Summe zusammen, die man mit einem normalen Einkommen nur mühsam oder gar nicht ansparen kann. Selbst Paaren mit zwei Einkommen fehlt dazu mitunter die nötige Leistungskraft.
Ohne Kredit geht es auf gar keine Fall, wenn man in die eigenen vier Wände ziehen will. Nur wenige, die vielleicht das Glück hatte genug zu erben, können eine für einen Privatmann hohe Investition aus eigenen Mitteln stemmen. Um diesen Traum nicht zu gefährden, rechnet sich mancher Bauherr die Kosten schön und der Kapitalbedarf wird allzu oft zu niedrig angesetzt. Schnell gerät man bei einer unvorhergesehenen Ausgabe in die Situation, einen weiteren Kredit zu benötigen, was keine Bank begeistert.
Gerne wird auch etwas Luxus für das persönliche Wohlbefinden auf Pump gekauft. Eine kostspielige Reise oder die neuste Heimelektronik, Anschaffungen für ein auwendiges Steckenpferd.
Für all diese Kundenwünsche existieren inzwischen zahlreiche Finanzprodukte. Das fängt beim klassischen Hypothekenkredit an und endet bei scheinbar günstigen Ratenzahlungen für alle möglichen Konsumartikel. Um den Kunden den Kredit schmackhaft zu machen, enthalten sie oft Lockangebote, die den Kreditnehmer die hohen Kosten einer Finanzierung vergessen machen sollen. Wer erst Monate später die erste Rate zahlen muss, lässt sich leichter auf eine solch fragwürdiges Geschäft ein, dass er sich vermutlich gar nicht leisten kann. Wer hier auf das Prinzip Hoffnung baut, und sich Geld leiht in der Erwartung, dass es zur Fälligkeit schon irgendwie klappen wird mit den Raten, geht ein sehr hohes Risiko ein. Erfahrungsgemäß treten eben nicht immer die denkbar günstiges Umstände ein, sondern eher im Gegenteil. Bei Geldgeschäften ist ein gesunder Pessimismus die bessere Strategie als sorglose Blauäugigkeit. Die führt ganz schnell in die Zahlungsunfähigkeit, mit üblen Folgen für Gegenwart und Zukunft.
Nach einer Insolvenz ist man zwar seine Schulden wieder los, aber die Schwierigkeiten fangen jetzt erst richtig an. Die schlechte Bonität, die man sich durch den Bankrott eingehandelt hat, bleibt einem erhalten. Von der Schufa bis zu allen möglichen anderen Datenbanken ist man dort für alle Zeit als schlechter Schuldner erfasst und bekommt im Zweifel nicht mal mehr einen Handyvertrag, geschweige denn ein Konto oder eine Kreditkarte. Welche Umstände und Kosten auf einen da im künftigen Alltagsleben zukommen, lässt sich leicht erahnen. Wer es nicht glaubt, kann sich einmal nach den Kosten einer Barüberweisung erkundigen. In Gelddingen kann man also gar nicht sorgsam genug sein. Bevor man einen Kredit aufnimmt, sollte man wirklich gründlich prüfen ob man ihn auch benötigt und vor allem ob man ihn sich auch tatsächlich leisten kann. Nur so entkommt man der Schuldenfalle.