Das Unternehmen Thyssenkrupp ist hoch verschuldet und kämpft ums Überleben. Um sich ein wenig Luft zu verschaffen und die Schulden etwas zu reduzieren, hat es nun die Aufzugssparte verkauft. Ob dies aber ein kluger Schritt war, bleibt abzuwarten, immerhin was dies auch die Sparte, die dem Unternehmen das meiste Geld eingebracht hatte. Jedoch war dieser Verkauf schon klar, bevor die Corona-Pandemie in Deutschland ankam. Scheinbar schreibt das Unternehmen schon seit längerer Zeit rote Zahlen. Doch die Pandemie macht die ganze Situation nicht unbedingt einfacher und könnte am Ende doch noch das Aus des Unternehmens bedeuten.
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17,2 Milliarden Euro
Die Aufzugssparte wurde laut Vorstandschefin Martina Merz an die Finanzinvestoren Advent und Cinven verkauft. Es wurde ein Preis von 17,2 Milliarden Euro erzielt, kostete Thyssenkrupp aber auch 50 000 Mitarbeiter. Doch immerhin bedeutete der Verkauf auch, dass die Verschuldung deutlich zurückging. Somit müssen auch keine Gelder der Förderbank KfW beantragt werden. Dennoch steckt das Unternehmen aber tief im Minus. In den ersten neun Geschäftsmonaten dieses Geschäftsjahres mussten Einbußen von 1 Milliarde Euro verbucht werden. Mit dem Verkauf war eigentlich angedacht, dass sich das Unternehmen wieder frei bewegen kann. Es ist geplant Schulden abzubauen, Pensionslasten zu sichern und einen Konzernumbau vorzunehmen.
Noch ist alles ungewiss
Ob und wie die Pläne umgesetzt werden können, sei jedoch derzeit noch unklar. Auch ist nicht klar, ob noch Geld für Investitionen zur Verfügung stehen wird. Corona hat den Plänen leider einen Strich durch die Rechnung gemacht, was bedeutet, dass der Konzern nun mit seinen Plänen flexibel sein muss. Jetzt gilt es, gut zu wirtschaften, damit die Schulden nicht wieder mehr werden und den Plänen nichts im Wege steht.
Partner sind nötig
Nun gilt es für den Stahlbereich Partner zu finden, doch auch der Edelstahlbereich, Anlagenbau und die Produktion im Bereich Federn, Stabilisatoren und Grobblech müssen nun mit Partnern versorgt werden. Damit sich das Unternehmen retten kann, muss die Leistungsfähigkeit der verbliebenen Bereiche optimal genutzt werden. Dies ist jedoch wegen der Corona-Pandemie vermutlich nicht so einfach. Leider musste genau die Sparte verkauft werden, die am wenigsten von Krisen betroffen war. Immerhin brachte die Aufzugssparte im Jahr etwa 8 Milliarden Euro ein, alleine schon deswegen, weil die Wartung von Aufzügen und Rolltreppen für das Geschäft wichtig war. Somit wird auch klar, dass der Verkauf sicherlich nicht leicht gefallen war. Doch scheinbar, hat genau diese Sparte auch den höchsten Kaufpreis erzielt. Somit war diese Entscheidung unumgänglich um das Bestehen des Unternehmens zu sichern und viele Arbeitslose zu verhindern.
Abwarten heißt die Devise
Wie bei vielen Unternehmen, die derzeit unter der Corona-Pandemie leiden, heißt es nun auch für Thyssenkrupp – abwarten. Wenn das Unternehmen gut wirtschaftet und schnell geeignete Partner findet, so hat es vielleicht noch eine Chance sich aus eigener Kraft zu retten. Doch die Partnersuche könnte sich auch als schwierig erweisen, kämpfen doch derzeit viele Unternehmen mit der Pandemie. Im Zweifel bliebe aber Thyssenkrupp sicherlich noch die Option, doch von dem Geld der KfW Gebrauch zu machen, um sich so noch etwas Zeit zu verschaffen.