Wer einen Kredit aufnehmen möchte, stellt sich häufig die Frage, wann es sinnvoll ist, den Partner mit einzubeziehen. In den meisten Fällen zahlen Kreditnehmer mit Partner durchaus niedrigere Zinsen, als wenn man alleine einen solchen Kredit aufnimmt. Es gibt aber noch weitere Gründe, warum es sich lohnt, zu zweit einen solchen Kredit zu beantragen. Nicht unwichtig ist, dass auch der zweite Kreditnehmer über gewissen Voraussetzungen verfügen muss. Welche Bedingungen hierzu erforderlich sind, sollen in den nachfolgenden Kapiteln etwas näher beleuchtet werden.
Inhalt
Wann sollte ein Kredit mit einem Partner aufgenommen werden?
Es macht sich bei jedem Kredit bezahlt, wenn ein zweiter Kreditnehmer mit einer guten Bonität mit einbezogen wird. Die meisten Banken schätzen das Risiko bei der Kreditvergabe wesentlich geringer ein und vergeben daher auch schneller den gewünschten Kredit. Insbesondere bei sehr hohen Krediten kann sich dies positiv bemerkbar machen.
Wichtig ist, dass eine Person gefunden wird, die sich als zweiter Kreditnehmer eignet. Dieser muss nicht nur über eine gute Bonität verfügen, sondern sich auch bereiterklären, im Notfall für die monatlichen Rückzahlungen aufzukommen. In erster Linie eignen sich Angehörige, wie zum Beispiel die Ehefrau bzw. der Ehemann, sehr gut für diese Aufgabe. Immerhin besteht hier zwischen den Partnern ein enges Vertrauensverhältnis.
Dies ist nicht ungewöhnlich, da es sich meist um eine gemeinsame Anschaffung handelt, die es zu finanzieren gilt. Neben einer Immobilienfinanzierung gehören hierzu auch Kredite für die gemeinsame Wohnungseinrichtung oder das zusammen genutzte Fahrzeug.
Gibt es Vorteile, einen Kredit mit einem zweiten Kreditnehmer aufzunehmen?
Die Kreditaufnahme wird wesentlich vereinfacht, wenn der Partner über ein regelmäßiges Einkommen verfügt. Wie zuvor erwähnt, wird das Risiko des Kredits in diesem Fall auf zwei Personen aufgeteilt und somit niedriger von der Bank eingeschätzt. Dies macht sich bemerkbar, wenn die Bank den Kredit bei nur einem Kreditnehmer vielleicht ablehnen würde.
Viele Kredite werden mit bonitätsabhängigen Zinsen vergeben. Bei einem zweiten Kreditnehmer sind die Zinsen häufig niedriger. Bei diesen Krediten wird üblicherweise der fällige Zinssatz für jede Person gesondert berechnet. Dabei spielt die Kreditwürdigkeit eine große Rolle.
Zwei Kreditnehmer haben meist einen größeren finanziellen Spielraum, sodass die monatlichen Raten sicherer zurückgezahlt werden. Dadurch lassen sich auch größere Kredite besser aufnehmen.
Die Voraussetzungen des zweiten Kreditnehmers
Zunächst muss der zweite Kreditnehmer dieselben Anforderungen erfüllen wie der erste Kreditnehmer. Hierzu gehören
- Volljährigkeit,
- Wohnsitz innerhalb von Deutschland sowie
- eine deutsche Bankverbindung.
Um die Bonität zu erfüllen, muss der zweite Kreditnehmer
- ein regelmäßiges Einkommen erzielen,
- sich in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis befinden,
- sich nicht in der Probezeit befinden und
- über keine negativen SCHUFA-Einträge verfügen darf.
Nicht so wichtig für die Banken ist die Höhe des Verdienstes des zweiten Kreditnehmers. Es ist nur von Bedeutung, dass sich das Gesamteinkommen beider Partner dadurch erhöht. So kann der zweite Kreditnehmer sein Einkommen durchaus aus einer Teilzeitbeschäftigung beziehen.
Interessant ist, dass der zweite Kreditnehmer nicht unbedingt der Lebenspartner sein muss und auch nicht unter derselben Anschrift gemeldet sein muss. Jedoch legen einige Kreditinstitute hierauf großen Wert.
Die Rechte und Pflichten des zweiten Kreditnehmers
Beide Kreditnehmer haben dieselben Rechte und Pflichten. Von daher muss sich auch der Partner verpflichten, die Rückzahlungen vertragsmäßig zu erfüllen. Dies ist dann von Bedeutung, wenn der erste Kreditnehmer in finanzielle Schwierigkeiten gekommen ist und selbst nicht imstande ist, die Raten pünktlich zu zahlen.
Andererseits hat auch der zweite Kreditnehmer das Recht, über die Verwendung des Kredits und auch über eine nachträgliche Vertragsänderung mit zu entscheiden.
Die Bank setzt üblicherweise denjenigen als ersten Kreditnehmer ein, der über das höhere Einkommen verfügt.
Wenn der zweite Kreditnehmer aus dem Vertrag aussteigen möchte
Falls der zweite Kreditnehmer aus dem laufenden Vertrag aussteigen möchte, wird auf jeden Fall die Zustimmung der Bank benötigt. Bei Ehepartner tritt dieser Fall ein, wenn sich beide Partner trennen möchten. Die Bank muss in diesem Fall sicherstellen, dass der erste Kreditnehmer alleine in der Lage ist, die möglichen Raten zu bezahlen. Zum Teil erfolgt eine Vertragsänderung mit längerer Laufzeit, sodass die monatlichen Raten für den Betroffenen geringer ausfallen.
Ist der zweite Kreditnehmer mit einem Bürgen zu vergleichen?
Der Bürge wird nur dann herangezogen, wenn der Kreditnehmer seinen Rückzahlungsverpflichtungen nicht nachkommt. Der zweite Kreditnehmer ist jedoch zum ersten vollkommen gleichberechtigt.