Hart getroffen sind in der Corona-Krise viele Studierende. Bedingt durch Betriebsschließungen und Einschränkungen im Gaststättengewerbe gehen gerade die lukrativen Nebenjobs für Studierende verloren. Aber auch bei allen anderen Aushilfstätigkeiten und Studentenjobs sieht es nicht besser aus. Trotz BaföG-Leistungen kommen daher etliche Studierende nicht über die Runden. Neben dem Lebensunterhalt muss natürlich auch die Miete jeden Monat bezahlt werden. Eine Abhilfe schafft der von der Kreditanstalt für Wiederaufbau angebotene KfW-Studienkredit, der insbesondere während der Corona-Krise von vielen gerne angenommen wird.
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Mehr als 30.000 Anträge von Studierenden
Bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau wurden im Zeitraum Mai bis September 2020 rund 30.800 Anträge für einen KfW-Studienkredit gestellt. Dabei handelt es sich um eine Kredit-Gesamthöhe von 919,6 Millionen Euro. Diese wurde von der KfW auch bewilligt. Interessant ist, dass diese Anzahl viermal so hoch ist, wie im selben Zeitraum des Vorjahres. Im Zeitraum Mai bis September 2019 sind nach Angaben einer KfW-Sprecherin etwa 8.500 Anträge eingegangen. Diese haben ein Volumen von 315 Millionen Euro ergeben. Dabei wurde 2019 schon als durchschnittlich gutes Jahr bezeichnet. Durchschnittlich werden pro Jahr etwa 23.000 Vertragsabschlüsse getätigt.
Mit einem Studienkredit finanzielle Engpässe meistern
Die KfW-Kredite sollen in Finanznot geratenen Studierenden helfen, wenn diese ihren Nebenjob nicht mehr fortsetzen können. Bis Ende Juni 2020 waren allein im Gastgewerbe weitaus mehr als 300.000 Minijobs betroffen. Vorteilhaft ist, dass für neue Studienkredite ab Mai 2020 keine Zinsen mehr gezahlt werden müssen. Dies soll sogar noch bis März 2021 gelten. Verständlicherweise sind diese Studienkredite als eine Hilfsmaßnahme während der Corona-Krise gedacht. Wie das Bundesbildungsministerium mitteilt, wird dieses Angebot nicht nur von deutschen, sondern auch von ausländischen Studierenden gerne in Anspruch genommen. Die Nachfrage ist nunmehr sehr hoch. Wichtig zu wissen ist, dass somit auch Studierende aus dem Ausland für die Zeit der Zinsfreistellung bei der KfW einen Kredit beantragen können.
Womit können Studierende rechnen?
Der KfW-Studienkredit wird für bis zu 14 Semester ausgezahlt. Dabei können im Monat bis zu 600 Euro gezahlt werden. Dies entspricht also einer Gesamtsumme von maximal 54.600 Euro. Neben der KfW hat auch das Bundesbildungsministerium einen vorübergehenden Notfond angeboten. Im Zeitraum von Juni bis September 2020 konnten jeden Monat bis zu 500 Euro an all diejenigen ausgezahlt werden, welche per Kontoauszüge nachweisen konnten, dass in dieser Zeit die Einnahmen aus einem Studentenjob weggebrochen waren. Hierdurch musste eine finanzielle Notlage erkennbar sein. Interessant ist, dass dieser Notfond von den Studierenden nicht zurückgezahlt werden muss.
Welche Besonderheiten hat der KfW-Studienkredit?
Bis zum 31.03.2021 gilt der Zinssatz von 0 % für einen KfW-Studienkredit. Die Auszahlungshöhe ist dabei unerheblich. Die Zinsen hierfür werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung übernommen. Erst ab dem 01.04.2021 wird dann wieder der reguläre Zinssatz erhoben, wobei dieser aber für 6 Monate festgelegt wird. Studierende aus dem Ausland können diesen Kredit ab dem 01.06.2020 beantragen. Diese müssen an einer deutschen Adresse gemeldet sein. Die erste Auszahlung erfolgt aber erst zum 01.07.2020. Auch dieser Kredit sit bis zum 31.03.2021 befristet. Eine wichtige Voraussetzung ist, dass die Studierenden an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule studieren. Die Studienzeit sollte mindestens 10 Semester betragen. Zudem müssen die Studierenden volljährig sein. Wichtig zu wissen ist, dass diese vor Finanzierungsbeginn zum 01.04. bis 01.10.2020 nicht das 44 Lebensalter überschritten haben.