Im Jahr 2016 haben sich Hamburg und Schleswig-Holstein dazu entschlossen die HSH Nordbank an eine internationale Finanzinvestorengruppe zu veräußern. Aus der ehemaligen HSH wurde die Hamburg Commercial Bank, kurz HCOB, die nach der Privatisierung enorm verkleinert wurde. Das Portfolio richtet sich ausschließlich an Darlehen für erneuerbare Energien. Diese unterstützen Projekte in Deutschland, Finnland, Frankreich und Irland. Nun hat sich die Ex-HSH-Nordbank entschieden, ein Kreditportfolio in Höhe von 700 Millionen Euro an die UniCredit Bank AG zu veräußern. Sämtliche Kredite sind nicht ausfallgefährdet.
Inhalt
HCOB – Verkauf und Privatisierung
Die HCOB hat ausschließlich Kredite für Projekte erneuerbarer Energien vergeben. Hiermit wurden Windkraftanlagen, Solarkollektoren, neue Heizungssysteme und andere Lösungen für eine nachhaltige Energienutzung gefördert. Seinerzeit war die HCOB nach der Finanzkrise vom Staat gerettet worden. Sie hatte sich seinerzeit mit Schiffskrediten verspekuliert. Sie war die erste Landesbank, die in Deutschland privatisiert wurde. Seinerzeit ging sie an ein Konsortium um J. C. Flowers & Co. sowie Cerberus Capital Management. Die HCOB wurde 2018 für rund eine Milliarde Euro verkauft. Seit dieser Zeit sind die Bilanzsummen kontinuierlich gesunken.
700 Millionen Kreditportfolio geht an UniCredit
Aktuell geht es um den Verkauf eines 700 Millionen Kreditportfolios, welches an die UniCredit AG veräußert werden soll. Als Finanzberater für die HCOB wurde Morgan Stanley eingesetzt. Für die Transaktion selbst wurde Delitte LLP beauftragt. Freshfield Bruckhaus Deringer ist als externer Rechtsberater tätig. Ebenfalls ließ sich auch UniCredit von Clifford Chance beraten.
Betont wurde, dass durch diese Transaktion keine Kredite ausfallgefährdend seien. Mit der endgültigen Transaktion wird das erste Quartal 2021 ins Auge gefasst. Dies bedeutet aber auch, dass nunmehr keine Kredite für erneuerbare Energien über die HCOB bzw. Ex-HSH-Nordbank erhältlich sind. Die Bestandskunden und deren laufenden Kredite werden nunmehr von der UniCredit betreut.
Über UniCredit
Die UniCredit Bank AG ist ein deutsches Kreditinstitut, welches in München ansässig ist. Bekannt ist das Bankhaus in erster Linie wegen seiner bekannten Marke HypoVereinsbank. Hinter der Unicredit Bank AG steht die italienische Großbank UniCredit S. p. A. mit Sitz in Mailand. Das Unternehmen ist im Privat- und Firmenkundengeschäft tätig. Hierzulande ist UniCredit als gemischte Hypothekenbank tätig, die unter dem Hypothekenbankgesetz als Universalbank fungiert. Hierzulande ist das Unternehmen mit Raten- und Autokrediten, Modernisierungskrediten, Baufinanzierung, Dispokrediten und KfW-Studienkrediten unterwegs. Durch den Aufkauf des HCOB Kreditportfolios haben Kunden und Unternehmen nun auch die Möglichkeit, Kredite für erneuerbare Energien zu beantragen.
Erneuerbare Energien Kredite von der KfW
Nicht nur die vorgenannte Ex-HSH-Nordbank hat erneuerbare Kredite vergeben. Auf dem Markt gibt es noch zahlreiche andere Kreditinstitute, die unter strengen Voraussetzungen Umweltschutz und Nachhaltigkeit fördern. Hierzu gehört natürlich auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau. Hier lassen sich zahlreiche Förderprogramme finden, die einem erneuerbaren Kredit sehr ähnlich sind. Beantragt werden können diese Förderprogramme jedoch vornehmlich über die eigene Hausbank.
Von der KfW werden beispielsweise die Errichtung, die Erweiterung und der Erwerb von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien gefördert. Hierzu gehören auch Anlagen, die zur Wärmeerzeugung auf Grundlage erneuerbarer Energien betrieben werden. Diese Darlehen und Förderprogramme erfreuen sich zunehmend große Beliebtheit. Jedoch sind diese an enge Voraussetzungen geknüpft und können daher nicht wahlweise verwendet werden.
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