Die amerikanische Gesellschaft hat im Allgemeinen nur wenige Zukunftssorgen. Viele nehmen in finanziellen Engpässen immer wieder Geld aus ihren Altersrücklagen. Damit werden in erster Linie die Kreditkartenschulden beglichen. Im Durchschnitt nutzt jeder Amerikaner bis zu vier verschiedene Kreditkarten und hat auf diesen rund 6.200 Dollar Schulden. Hierbei handelt es sich um einen finanziellen Balanceakt. Experten teilen mit, das viele Betroffene das Gefühl haben, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Aktuell haben durchschnittlich 20.000 Amerikaner durch die Corona-Pandemie ihren Job verloren.
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Die Einstellung zu Schulden ist in Amerika kompliziert
In den Gründungsjahren begleiteten Schulden und Konkurs die ersten Siedler. Es waren aber nicht nur Mittellose, die sich verschuldeten. Auch angesehene Staatsmänner, wie zum Beispeil Thomas Jefferson hinterließ einen Schuldenberg in Millionenhöhe. Schon früh versprachen Kredite aber auch ein besseres Amerika. Mit Krediten konnten die heutigen Top-Unternehmen schneller wachsen. Aber auch der Konsumgüterkredit trug maßstäblich dazu bei, dass die Wirtschaft im 19. Jahrhundert wuchs.
1919 vergabe General Motors für seine Fahrzeuge die ersten Autokredite. Eine Innovation war die 1950 ins Leben gerufene Diners-Club-Kreditkarte. Es war die erste Kreditkarte und machte den Einkauf für viele noch attraktiver. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass nach dem Zweiten Weltkrieg diese Kreditschulden zum großen Geschäft der Finanzinstitute wurden. In den 50er Jahren lag der Anteil des Finanzsektors an der gesamten Wirtschaft bei 10 %, heute sind es 20 %. Hierzulande beträgt der Anteil lediglich 4 %.
Eine entspannte Haltung zu Schulden in den USA
Die entspannte Haltung zu Schulden liegt in der amerikanischen Kultur. Dies glaubt Jeffrey Harris als Finanzprofessor an der American University in Washington. Grund hierfür sei der große Optimismus. Die meisten Amerikaner glauben, dass sie in Kürze einen besseren Job bekämen und somit auch mehr Geld verdienen können. Besonders gravierend zeichnet sich dies bei den Studienkrediten wieder. Hier schulten rund 45 Millionen Amerikaner den privaten und öffentlichen Kreditgebern bis zu 1,5 Billionen Dollar für ein Studium.
Wie die Erfahrung anhand einiger Beispiele gezeigt hat, kommt es im Leben leider ganz anders. Da sich die erhofften Karrierechancen nicht einstellten, hat eine heute 52-Jährige, die seinerzeit ein Politikstudium absolviert hatte, heute rund 190.000 Dollar Schulden. Diese Vorgehensweise ist aber nicht unüblich.
Auch Rentner zahlen noch Studienkredite ab
Etwa 70 % der Highschool-Absolventen beginnen mit einem Studium, weil es an guten Berufsausbildungen mangelt. Leider wird der Hochschulbesuch immer teurer, sodass kaum jemand ohne Finanzierung mehr über die Runden kommt. In Anbetracht der Kreditsumme und der anfallenden Zinsen kommen hier nicht unerhebliche Summen auf einen zu.
Die Studiengebühren sind in den Vereinigten Staaten seit den 80er Jahren viermal so schnell gestiegen wie die Inflation. So gibt es mittlerweile auch zahlreiche Rentner, die immer noch ihre alten Studienkredite zurückzahlen müssen.
Auch hierzulande steigt der Schuldenberg
Nicht ausschließlich die aktuelle Corona-Pandemie ist auf einen Anstieg der Verschuldung hierzulande zurückzuführen. Momentan ist die Zinssituation mehr als günstig zu bezeichnen. Noch nie war es möglich, so günstig an geliehenes Geld heranzukommen. Damit lassen sich schneller die eigenen Wünsche erfüllen. Einen guten Überblick über günstige Kredite können Sie über einen Kreditvermittler oder über ein Vergleichsportal erhalten.