Kreditangebote sind nicht weniger heimtückisch mit versteckten Falle versehen als der spätere Kreditvertrag selbst. Viele auf den ersten Blick günstige Kredite, für die gerne mit einem niedrigen Zinssatz geworben wird, halten schon in der Fußnote der Anzeige den Pferdefuß bereit. Eine dieser Falle hört auf das Kürzel b.a.w. Damit können die meisten erst mal gar nicht anfangen, wenn sie es in den Details des Angebots bemerken. Oft werden Kreditangebote auch in den Kontoauszügen unterbreitet, wo sich dann ebenfalls diese Abkürzung findet. Im Klartext bedeutet die Abkürzung „bis auf weiteres”.
Die Konditionen sind also nur im Augenblick gültig und können sich jederzeit verändern. Das dies selten oder nie zugunsten des Kunden geschehen wird, versteht sich dabei eigentlich von selbst. Der Hinweis, der ein Angebot in gewisser Weise unverbindlich macht, kann sich auch auf andere Vertragsbestandteile beziehen. Die Tücke dabei ist, dass die Bank machen kann, was sie will, sofern man diesen Freibrief mit seiner Unterschrift abgesegnet hat. Eine Zustimmung des Kunden ist nicht erforderlich. Das kann besonders dann unangenehm werden, wenn sich dies beispielsweise auf den Überziehungsrahmen des Girokontos bezieht.
Will man sich eine Vorstellung davon verschaffen, was die Bank einem bieten wird, wenn man kein besonderer Kunde ist und über die Konditionen nicht verhandelt, kann man sich in den allgemeinen Vertragsbedingungen schlau machen. Dort sind die so genannten Standardkonditionen enthalten. Es sind die Leistungen die man als Durchschnittskunde erhält, wenn die Bank von ihrem b.a.w. reichlich Gebrauch macht. Um zu vermeiden, der Bank in so hohem Maße ausgeliefert zu sein, sollte man möglichste jede Kondition verhandeln. Beruhigter kann man schlafen, wenn man eine festen Zinssatz über die Laufzeit eines Kredites vereinbart hat, oder dieser an eine überprüfbare Größe wie den Euribor gekoppelt ist. Auch wenn man bereits in einem solchen Vertrag drinsteckt, lohnt es sich, bei der Bank um bessere Konditionen nachzufragen. Auch wenn man sie nicht auf Anhieb erhält, wird man dem Sachbearbeiter irgendwann gehörig auf die Nerven gehen. Genau dann wird ein Angebot von der Bank selbst kommen.