Während beispielsweise herkömmliche Ratenkredite mittlerweile schon längst gang und gäbe sind, gehören revolvierende Kredite in der Regel eher der Seltenheit an. Doch um was handelt es sich hierbei eigentlich genau?
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Definition
Ein revolvierendes Darlehen unterschiedet sich von einem klassischen Ratenkredit vor allem durch die flexiblere Rückzahlungsmöglichkeit.
Ein revolvierender Kredit ist ein Darlehen, bei dem der Darlehensnehmer während der Laufzeit, innerhalb eines genau definierten Kreditrahmens, mehrmals Beträge in unterschiedlichen Höhen abheben kann.
Zudem ist es zwischendurch auch machbar, die Darlehenssumme komplett oder lediglich teilweise zu begleichen.
So wird hier der Unterschied zu einem herkömmlichen Darlehen sehr gut deutlich: Denn während es beispielsweise bei einem klassischen Ratenkredit notwendig ist, den Darlehensbetrag jeden Monat in bestimmten Kreditraten zu tilgen, ist es bei einem revolvierenden Kredit möglich, die Rückzahlung flexibler zu gestalten. Im Gegensatz zum Annuitätendarlehen sinkt die restliche Darlehensschuld somit nicht automatisch durch die regelmäßigen Ratenzahlungen und den Zeitablauf.
In der Regel verhält es sich so, dass die Abwicklung von revolvierenden Darlehen über ein separates Konto erfolgt, das seinerseits entweder ausgeglichen ist oder sich im Minus befindet.
Mehrmalige Verwendung
Bei einem revolvierendem Kredit ist es dem Darlehensnehmer möglich, den Kreditbetrag mehrmals zu nutzen.
Ein revolvierendes Darlehen kann mehrmals verwendet werden. Beträgt die Darlehenssumme zum Beispiel 20.000 Euro, dann kann man diese unterschiedlich aufteilen. So ist es zum Beispiel möglich, 10.000 Euro sofort abzuheben, während die restlichen 10.000 Euro noch auf dem Konto verbleiben. Kommt es während der Laufzeit zu einer Rückzahlung von 5.000 Euro, dann stehen dem Darlehensnehmer wieder 15.000 Euro zur Verfügung.
Dementsprechend ist es durch die Rückzahlung immer wieder machbar, ein solches Darlehen zu nutzen. Somit bietet sich ein revolvierender Kredit sehr gut zum Kauf der verschiedensten Dinge an.
Einsatz
Bei einem revolvierenden Kredit werden kleine bis mittelgroße Darlehenssummen vergeben.
Wofür man ein revolvierendes Darlehen verwendet, hängt auch von den Konditionen des Kreditinstituts ab. Zudem ist es möglich, den Kredit geschäftlich wie ebenfalls privat zu nutzen. Typisch für ein solches Darlehen ist dabei der kleine bis mittelgroße Darlehensbetrag. Für die Aufnahme einer hohen Summe ist ein solcher Kredit generell nicht ausgelegt.
Bei einem revolvierenden Darlehen ist die Laufzeit begrenzt. Wenn der Kreditnehmer einen Betrag der vereinbarten, maximalen Darlehenssumme abhebt, beginnt die Laufzeit. Allerdings muss hierbei beachtet werden, dass die Laufzeit eines revolvierenden Darlehen in der Regel kürzer ausfällt als das bei anderen Kreditarten oftmals der Fall ist. So ist es zum Beispiel möglich, dass sich die Kreditlaufzeit auf einige wenige Monate beschränkt. Dadurch dass die Banken bei einem derartigen Darlehen ein höheres Risiko eingehen, muss der Darlehensnehmer außerdem üblicherweise mit höheren Zinsen rechnen.
Vorteile
Bei einem revolvierenden Darlehen profitiert der Kreditnehmer von einer Vielzahl an Vorteilen.
Ein revolvierendes Darlehen wird von den Banken nicht nur an Privatpersonen, sondern ebenfalls an Unternehmen vergeben, die immer wieder kleine bis hin zu mittelgroße Darlehenssummen benötigen aber nicht ständig ein neues Darlehen aufnehmen möchten. Das ist auch gleichzeitig einer der Vorteile bei einem revolvierenden Kredit: Es ist lediglich einmal notwendig, ein Darlehen abzuschließen.
Ein weiterer Pluspunkt ist die hohe Flexibilität, die bei einen revolvierenden Kredit gegeben ist. So kann hier immer nur der Darlehensbetrag in Anspruch genommen werden, der wirklich benötigt wird. Auf diese Weise spart der Kreditnehmer Kosten, denn Zinsen sowie Nebenkosten müssen hier lediglich für den Betrag beglichen werden, den man tatsächlich nutzt und nicht für die komplette Darlehenssumme. Allerdings ist es hierbei ratsam, die jeweils verwendeten Beträge zu tilgen, denn die Kosten fallen umso höher aus, je höher der Darlehensbetrag ansteigt.
Doch das ist noch nicht alles, denn ein revolvierender Kredit weist noch weitere Vorteile auf. Dazu gehört ebenfalls die gegebene Sicherheit. Denn ein Darlehensbetrag, der höher ausfällt als der eingeräumte Kreditrahmen, kann vom Darlehensnehmer nicht abgehoben werden. Hierfür ist es zuerst notwendig, die bislang verwendete Summe zu tilgen. Dementsprechend kann der Kreditnehmer hier nicht mehr Geld ausgeben als mit der Bank vereinbart wurde.
Des Weiteren ist der Darlehensnehmer in der Nutzung der Kreditsumme vollkommen frei: Während bei anderen Darlehensarten ein fester Verwendungszweck vorgesehen ist, der den Banken nachgewiesen werden muss, ist bei einem revolvierenden Kredit die Darlehenssumme vollkommen frei verwendbar.
Sehr vorteilhaft ist jedoch ebenfalls, dass bei einem solchen Darlehen üblicherweise feststehende Zinsen vereinbart werden. Da die Laufzeit in der Regel recht kurz ausfällt, ist diese für variable Zinsen gemeinhin schlichtweg zu kurz. Dementsprechend ist es der Bank nicht mehr möglich, die feststehenden Zinsen nach Abschluss des Kreditvertrags noch einmal zu ändern. Bei einem Darlehensabschluss während einer Niedrigzinsphase profitiert der Kreditnehmer hier somit von oftmals deutlichen Kostenvorteilen.
Wie bereits oben erwähnt, werden bei einem solchen Darlehen zudem lediglich auf die tatsächlich verwendete Summe, und nicht auf den kompletten Kreditrahmen, Zinsen berechnen. So erhält der Kreditnehmer auch in diesem Punkt einen Kostenvorteil.
Voraussetzungen
Für eine erfolgreiche Kreditvergabe ist es wichtig, dass der Antragsteller die verschiedenen Vorgaben der Banken erfüllt. Andernfalls kann gegebenenfalls ein Bürge oder zweiter Darlehensnehmer weiterhelfen.
Wie auch bei anderen Kreditarten müssen ebenfalls bei der Beantragung eines revolvierenden Kredits verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein, damit die Bank ein solches Darlehen vergibt. So ist es zunächst einmal notwendig, dass der Antragsteller mindestens die Volljährigkeit erreicht hat. Des Weiteren setzen die Banken gemeinhin einen festen deutschen Wohnsitz ebenso voraus, wie ein deutsches Bankkonto. Zudem ist eine gute Bonität sowie eine positive Auskunft der Schufa vonnöten. Je nach Kreditinstitut können die Vorgaben jedoch unter Umständen variieren. Die Banken klären ihre Kunden allerdings auch diesbezüglich gemeinhin sehr gut auf.
Es kann jedoch durchaus vorkommen, dass es Antragstellern nicht möglich ist, die diversen Darlehensvorgaben der Banken zu erfüllen. Dennoch ist es nicht zwangsläufig notwendig, auf einen solchen Kredit zu verzichten. Denn in vielen Fällen kann hierbei ein solventer Bürge oder zweiter Kreditnehmer weiterhelfen. Unabdingbar ist dann jedoch, dass die ausgewählte Person ihrerseits dazu in der Lage ist, die verschiedenen Voraussetzungen zu erfüllen. Ist das der Fall, steht einer Kreditvergabe in der Regel kaum mehr etwas im Wege.
Allerdings sollte der zweite Kreditnehmer beziehungsweise der Bürge bereits im Vorfeld genau darüber in Kenntnis gesetzt werden, welche finanzielle Verpflichtung er hiermit eingeht. Denn sollte der eigentliche Darlehensnehmer irgendwann einmal doch nicht mehr dazu in der Lage sein, die monatlichen Raten zu begleichen, dann tritt die Bank auf den Bürgen/zweiten Kreditnehmer zu. Das bedeutet, dass dann im Regelfall die jeweilige Person für die noch offenstehende Darlehensschuld aufkommen muss.