
© kalhh / pixabay.com
Zu den beliebten Payment-Unternehmen hierzulande gehört das schwedische Unternehmen Klarna. Neben einem normalen Bezahldienst bietet Klarna beispielsweise auch attraktive Ratenzahlungen an. Diese sind einem Ratenkredit sehr ähnlich. Momentan bereitet das Unternehmen noch keinen Börsengang vor. Jedoch ist aus Insiderkreisen bekannt, dass Klarna mit seinen Geldgebern über ein Investment von 500 Millionen US-Dollar nachdenkt. Mit dieser Mega-Runde würde sich die Bewertung des Unternehmens auf 30 Milliarden US-Dollar erhöhen.
Inhalt
Der erfolgreiche Weg von Klarna
Es gab schon häufiger Zeiten, in denen die Gründer von Start-Ups hart verhandeln mussten, um überhaupt die nächste Finanzierungshürde zu meistern. Immer ging es dabei um die richtige Unternehmensbewertung. Teilweise wurde mit den Investoren viele Wochen lang gefeilscht. Bei einigen Unternehmen geht es jedoch wesentlich schneller. Hierzu gehört auch das gutlaufende Tech-Unternehmen Klarna. Diese können sozusagen ihre Konditionen den Investoren diktieren, da ein großer Erfolg vorprogrammiert ist. Interessant ist, dass bei einigen Unternehmen die Investoren sogar Schlange stehen, um etwas vom Kuchen abzubekommen.
Klarna gehört zu den Digitalstars
Das schwedische Payment-Unternehmen Klarna hat nach Informationen von Finance Forward Gespräche mit Investoren geführt, wobei es um Investitionen von 500 Millionen Dollar geht. Hierbei soll die Unternehmensbewertung von zurzeit 11 Milliarden auf 30 Milliarden Dollar steigen. Im Vergleich hierzu kommt das in Europa bislang wertvollste Fintech-Produkt Checkout.com lediglich auf die Hälfte des Wertes. Der in Deutschland beliebte Banking-Star N26 kommt sogar nur auf 3,5 Milliarden Dollar.
Vier Faktoren sprechen für Klarna
Zunächst entwickelt sich das Geschäft von Klarna aktuell überaus gut. Dies zeigen die für 2020 vorliegenden Zahlen. Dies liegt zweitens aber auch daran, dass in den vergangenen Monaten viele Payment-Anbieter vom aktuellen Online-Boom profitieren konnten. Hier ist die Corona-Pandemie deutlich spürbar gewesen. Beispielsweise legte auch der Zahlungsdienstleister Adyen vor Kurzem sehr gute Zahlen vor. Drittens hat Klarna mit seinem Geschäftsmodell „Buy-now-pay-later“ genau den Nerv der Kunden. Hierbei können die Kunden selbst entscheiden, wann sie die gekauften Produkte bezahlen möchten. Hierfür bietet Klarna sogar einen Ratenkredit an. Viertens hat Klarna etliche höherdotierte Konkurrenten an der Börse, die jedoch alle kleiner sind. So sind die Aktienkurse dieser Unternehmen in den letzten Monaten quasi durch die Decke gegangen. Diese vier Punkte haben die Klarna-Geldgeber genau vor den Augen.
Noch nicht bereit für den Börsengang
Bei Experten gilt Klarna schon seit Längerem als idealer Kandidat für einen europäischen Börsengang. Dies wird sich jedoch wohl noch verzögern. Klarna hat es sich zunächst zur Aufgabe gemacht, erst einige wichtige Investoren mit an Bord zu holen.
Das Unternehmen geht sehr selbstsicher in das 500 Millionen-Fundraising. So ist es auch nicht verwunderlich, dann nur die größten Investoren Zugang zu allen detaillierten Geschäftszahlen von Klarna bekommen. Bis zum Ende des Frühjahrs soll diese Mega-Finanzierungsrunde durch sein. Ein Börsengang würde dann aber erst wohl im nächsten Jahr anstehen. Klarna wird von der schwedischen SEB-Bank begleitet. Weitere Einzelheiten sind nicht bekannt.
Klarna konnte im zweiten Halbjahr 2020 noch einmal kräftig zulegen. Von Januar bis Juni 2020 konnte das Unternehmen etwa 450 Millionen Euro umsetzen. Der Verlust lag nur bei 50 Millionen Euro. Da Klarna schon seit einigen Jahren hohe Gewinne einfahren konnte, muss sich das Fintech-Unternehmen nicht mehr beweisen. Es arbeitet überaus profitabel. Insoweit ist eine hohe Firmenbewertung nur gerechtfertigt.