Fast jeder war wohl schon einmal in der Situation, das irgendein Bankberater oder Versicherungsvertreter oder sonst irgendwer aus dem Finanzsektor per Telefon sein Produkt an den Mann bringen wollte. Die Bandbreite der so vertriebenen Produkte reicht von einer einfachen Versicherung, einem Fonds, Beteiligungen bis zu ganzen Immobilien. Die Struktur solcher Angebote ist immer ähnlich. Sie klingen so fantastisch, das man als Unbedarfter glauben muss, damit sofort einen riesigen Profit machen zu können.
Ist der Verkäufer geschickt, kann er die Schwachstellen seines Angebotes gut überspielen. Hier liegt die Gefahr solcher Attacken, denn wenn man während des Verkaufsgespräches nicht auf die Nachteile stößt, sagt man möglicherweise an der falschen Stelle ja und läuft Gefahr, Geld zu verlieren anstatt welches zu gewinnen. Im Gegensatz zum überrumpelten Kunden konnte der Verkäufer sich sorgfältig auf das Gespräch vorbereiten. Er hat sich Antworten auf alle Fragen überlegt, die typischer Weise vom potentiellen Kunden gestellt werden können. Fragen, die für ihn gefährlich werden könnte, kann er mit vorbereiteten Finten abwehren. Der Verkäufer ist also erst einmal deutlich im Vorteil. Grund genug, solche Angebote kritisch zu betrachten.
Zwar sind nicht alle diese Angebote grundsätzlich unseriös, aber man kann mit einigen Kriterien leicht prüfen, ob dies der Fall ist. Kennt man die wichtigsten Tricks der Abzocker, kann man ihnen leichter begegnen.Einer dieser Tricks besteht darin, einige Tage zuvor unter dem Vorwand einer Umfrage anzurufen. Oft geht es um Steuern, so dass der Anrufer an Hand der Antworten sich ein Bild von den finanziellen Verhältnissen seines potentiellen Opfers machen kann. Wichtiger noch ist für den Verkäufer, dass er die Zustimmung bekommt, irgendwann später nochmals anrufen zu dürfen. Hat man keinen Verdacht geschöpft, lässt man sich leicht zu einer Zustimmung überreden, allein um den Anrufer schnell los zu werden.
Der nächste Anruf aber, bei dem es um den Verkauf geht, ist dann keine verbotene Kaltakquise, sondern ein verabredetes Telefonat.
Vorsicht ist auch geboten, wenn das angebotene Produkt vor allen Dingen Steuern sparen soll. Selbst wenn das zutrifft, lässt sich daraus noch kein Schluss auf die Güte des Produktes ziehen. Es gibt ohnehin nicht so viele Steuersparmöglichkeiten, wie dies landläufig geglaubt wird. Viel wichtiger ist eine ordentliche Rendite bei einem seriösen Produkt. Dafür lohnt es sich dann durchaus, auch etwas mehr Steuern zu zahlen.
Hat es der Verkäufer eilig und drängt zum Abschluss, ist höchste Vorsicht geboten. Selten wird man in einem Gespräch alle Details eines Finanzproduktes erfassen und schon gar nicht die Gefahren, die dabei lauern. Genau deshalb machen unseriöse Verkäufer auch Druck, damit der Abschluss gelingt, bevor der Kunde auf die Schwachstellen stößt. Wer etwas seriöses anzubieten hat, der kann auch noch einige Tage warten.