Vor einem Kreditgespräch sind die meisten Antragsteller sehr nervös. Das ist jedoch nur allzu verständlich, denn immerhin ist das Treffen ausschlaggebend dafür, ob man die benötigte Summe erhält oder mit leeren Händen nach Hause geht. Aufgrund dessen ist es unbedingt ratsam, dass sich angehende Darlehensnehmer gut auf das Treffen mit der Bank vorbereiten.
Inhalt
Darlehenshöhe
Im Idealfall wird die Höhe des Kredits weder zu gering, noch zu hoch angesetzt.
Bevor der Gang zur Bank angetreten wird, ist es ratsam, sich eingehend Gedanken über die benötigte Darlehenshöhe zu machen.
Dabei ist eine zu niedrige Summe ebenso zu vermeiden, wie ein zu hoch angesetzter Betrag. Denn während bei Ersterem eine Nachfinanzierung in der Regel sehr schwierig ist, müssen zu Letzterem unnötig Zinsen bezahlt werden.
Je nach Kreditart kann es jedoch durchaus lohnenswert sein, einen gewissen finanziellen Puffer einzuplanen. Ein typisches Beispiel hierfür ist ein Baukredit.
Das kommt daher, dass beim Bau eines Hauses durchaus einmal Überraschungen auf den Bauherrn warten, die im Vorfeld nicht eingeplant werden konnten. Oder man entscheidet sich beispielsweise dann doch für eine kostspieligere Ausstattung als ursprünglich angedacht gewesen ist.
Laufzeit und Raten
Banken sehen es gerne, wenn sich angehende Kreditnehmer über Laufzeit und Ratenhöhe Gedanken machen. Denn dies zeigt auf, dass man gewillt ist, das Darlehen zurückzubezahlen.
Es ist immer gut, wenn Antragsteller ebenfalls vorab darüber nachdenken, innerhalb von welchem Zeitrahmen die aufgenommene Darlehenssumme zurückbezahlt wird. Auf die Banken macht dies einen besonders guten Eindruck, denn dies zeigt auf, dass es dem Kreditnehmer ebenfalls mit der Rückzahlung des Betrags sehr Ernst ist.
In Bezug auf die Laufzeit gilt: Umso höher die monatlichen Raten, desto weniger Zinsen müssen bezahlt werden und um umso schneller ist der Kreditbetrag getilgt. Allerdings fällt hierbei die finanzielle Belastung im Monat höher aus. Werden dagegen niedrigere Monatsraten eingeplant, kommt es zu einer längeren Darlehenslaufzeit bei höheren Zinszahlungen. Dafür hält sich jedoch die monatliche Finanzbelastung im Rahmen.
Haushaltsplan
Mithilfe eines Haushaltsplans wird unkompliziert ermittelt, wie hoch die monatliche Rate ausfallen darf.
Doch welche Ratenhöhe kann man sich eigentlich leisten? Um diese Frage abzuklären, wird am besten ein Haushaltsplan erstellt. Darin stellt man zunächst sämtliche Einnahmen, die verlässlich jeden Monat auf das persönliche Girokonto gebucht werden, auf. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um das Einkommen aus der Arbeitsstelle in Vollzeit sowie um das Gehalt eines Nebenjobs.
Anschließend werden ebenfalls sämtliche Ausgaben aufgelistet. Allerdings mit einer Ausnahme: In diese Liste kommen nicht nur sämtliche regelmäßigen Ausgaben, sondern ebenfalls die unregelmäßigen. Diese Vorgehensweise bietet den Vorteil, dass somit immer alle Ausgaben vollständig abgedeckt sind. Zu den Ausgaben zählen zum Beispiel Nebenkosten, Versicherungsbeiträge, Kosten für Benzin, Lebensmittel, Tiernahrung und Bekleidung sowie Getränke.
Danach muss lediglich die Summe der Ausgaben von der Summe der Einnahmen abgezogen werden und schon ist der Betrag ersichtlich, der dem angehenden Kreditnehmer jeden Monat verlässlich zur freien Verfügung bereit steht. Hiervon werden dann auch die Raten für das Darlehen beglichen.
Idealerweise wird jedoch nicht die komplette Summe dazu verwendet, um die Raten zu tilgen. Besser ist es, einen gewissen Anteil davon zurückzulegen und anzusparen. So ist man auch für Notfälle, beispielsweise wenn die Waschmaschine streikt oder das Auto unvorhergesehen in die Werkstatt muss, ausgerüstet.
Den Haushaltsplan nimmt man am besten zum Kreditgespräch mit. Zum einen wird die Bank die Einnahmen und Ausgaben des Antragstellers sowieso überprüfen und zum anderen wird das Kreditinstitut sicherlich über die gute Vorarbeit beeindruckt sein.
Unterlagen
Idealerweise werden gleich zum Darlehensgespräch sämtliche benötigte Unterlagen mitgenommen.
Zu einer guten Vorbereitung gehört auch, dass der Darlehensnehmer zum Kreditgespräch sämtliche Unterlagen mitnimmt, die für eine Darlehensbeantragung benötigt werden. Je nach beispielsweise Bank, Darlehensart und -höhe können die benötigte Unterlagen zwar variieren aber in der Regel wird folgendes verlangt:
– Nachweise des Einkommens
– Schufa Auskunft (wird üblicherweise von den Banken selbst eingeholt)
– Aufstellung etwaiger Vermögenswerte
– Mögliche Sicherheiten
– Finanzpläne
– gültiger Personalausweis, oftmals genügt ebenfalls ein gültiger Reisepass
– Nachweis etwaiger, bereits vorhandener Darlehen
– Nachweis etwaiger Unterhaltszahlungen
– Nachweis etwaiger Mieteinkünfte
– Unter Umständen: Versicherungspolicen
– Bei Immobiliendarlehen: Fotos sowie Baupläne der Immobilie beziehungsweise Flächenberechnungen und Baupläne
Die Bank wird dem Antragsteller in der Regel bereits vorab mitteilen, welche Unterlagen benötigt werden. Diese sollte man dann unbedingt zum Darlehensgespräch mitnehmen. Das zeugt von Seriosität und sorgt dafür, dass der Kreditantrag schnell bearbeitet wird. Denn fehlen Dokumente, wird das Kreditinstitut mit der Bearbeitung abwarten, bis dies vollständig vorliegen.
Der erste Eindruck
Ein guter, erster Eindruck ist bei einem Darlehensgespräch sehr hilfreich.
Nicht nur im privaten Bereich oder im Arbeitsalltag ist der erste Eindruck oftmals der Wichtigste: Das gilt ebenfalls für das Kreditgespräch mit der Bank. Aufgrund dessen ist es beispielsweise ratsam, in einer gepflegten Garderobe zu erscheinen.
Diese sollte weder „underdressed“ noch „overdressed“ ausfallen. Bei zuerst genannten leidet der erste Eindruck, bei zuletzt genanntem fühlt man sich oftmals „verkleidet“, was zumeist zu einem unsicheren Auftreten führt.
Mit Höflichkeit und Souveranität kann üblicherweise gepunktet werden. Am besten zeigt der Kreditnehmer dem Bankmitarbeiter, dass er die Darlehensaufnahme gut überlegt und sich weitgehende Gedanken gemacht hat.
Von einem unhöflichen oder gar arroganten Auftreten ist dagegen ebenso abzuraten, wie von einem würdelosen, unterwürfigen Auftreten. Immerhin sind Bank und Antragsteller gleichwertige Partner.
Sympathie
Ein sympathischer Gegenüber kann das Kreditgespräch vereinfachen.
Für Erfolge auf den verschiedensten Ebenen ist Sympathie üblicherweise ein keinesfalls zu vernachlässigender Faktor. Ist dem angehenden Kreditnehmer beispielsweise bereits ein bestimmter Bankmitarbeiter bekannt und sympathisch, dann bietet es sich an, bei diesem Herrn beziehungsweise dieser Frau einen Termin zu vereinbaren. Ist man sich gegenseitig sympathisch, verlaufen Gespräche im Allgemeinen einfacher und besser.
Rechtzeitige Darlehensbeantragung
Sofern möglich, ist es immer empfehlenswert, einen Kredit zu beantragen, wenn noch keine Notlage eingetroffen ist.
Im Idealfall kommt es zu einer Kreditvergabe, bevor ein finanzieller Notfall besteht. So ist beispielsweise ausreichend Zeit vorhanden, um verschiedene Kreditangebote eingehend miteinander zu vergleichen. Außerdem ist die Bank vonseiten des Gesetzgebers dazu verpflichtet, die Bonität eines jeden Darlehensnehmer zu überprüfen, was ebenfalls etwas Zeit in Anspruch nimmt. Setzt der Antragsteller die Bank jedoch durch einen sehr kurzfristigen Termin unter Zeitdruck, kommt dies selten gut an und wirkt sich üblicherweise auch nicht sehr positiv auf das gewünschte Gespräch aus.
Zudem gilt: „Pünktlichkeit ist eine Zier“. Auf diese Weise einfache Weise beweist der Kreditnehmer, dass auf ihn Verlass ist. Außerdem ist es unbedingt ratsam, ausreichend Zeit zum Darlehensgespräch mitzunehmen. Das gilt vor allem dann, wenn es um eine höhere Darlehenssumme geht. Eine solche Entscheidung sollte wohl überlegt sein. Zudem macht es keinen guten Eindruck, wenn ständig auf die Uhr geschaut wird.