Die Finanzkrise hat nicht nur die Börse durcheinander gewirbelt, sondern sie hat auch für alle anderen Geldanlagen Folgen. Das gilt selbst für Tagesgeldkonten, wie eine aktuelle Studie nachgewiesen hat. Diese besagt im Ergebnis, dass alle bisherigen Regeln im Laufe der Finanzkrise scheinbar keine Gültigkeit mehr haben.Obwohl die Europäische Zentralbank in den letzten Monaten jeden Menge Geld in den Markt transferiert hat und sogar den Leitzins gesenkt hat, haben die anderen Banken diesen Schritt nicht mit gemacht.
Sie haben nämlich ihrerseits keineswegs die Zinssenkungen an ihre Kunden weitergeben. Eine Bank hat sogar die Zinsen erhöht, und zwar speziell bei Dispokrediten, für die man bei dieser deutschen Großbank nunmehr über zwanzig Prozent Zinsen zahlen muss, hart an der Wuchergrenze. Nur ganz wenige Großbanken haben die Zinsen dagegen gesenkt.
Ein weiteres Phänomen der Krise ist das Verhalten vieler Kunden. Diese wenden sich von den Geschäftsbanken in Scharen ab und gehen zu den Volksbanken und Sparkassen. Der Grund dafür wird wohl sein, dass diese als sehr viel sicherer gelten als alle normalen Banken. Damit verlieren die Wechsler jedoch auf andere Weise. Die Sparkassen beispielsweise zahlen deutlich weniger Zinsen für Tagesgeld, das gleiche gilt auch für Festgeldanlagen.
Die Furcht der Sparer, ihre Einlagen seinen bei den Geschäftsbanken weniger sicher als bei den Großbanken ist jedoch nach Ansicht der Studienmacher unbegründet. Der Einlagensicherungsfonds der Banken garantiert die Sparguthaben der Kunden ebenso wie es bei den Sparkassen und Volksbanken der Fall ist. Letztendlich steht der Staat für alle Guthaben gerade, sollte eine oder mehrere der Institute Konkurs anmelden müssen.