Wer einen Kredit aufnimmt, der zahlt bekanntermaßen dafür einen Zins an die Bank. Das ist der Preis, den man dafür entrichten muss, dass man das Kapital zur Verfügung gestellt bekommt. Weit fehlt wer glaubt, die Bank und alle anderen Beteiligten würden nur am Zins verdienen. Tatsächlich sind Kredite auch für den Finanzberater ein gutes Geschäft. Seine Beratungstätigkeit ist nämlich keineswegs eine kostenlose Dreigabe der Bank, sondern eine teuer bezahlte Leistung.
Das fällt nur deshalb nicht auf, weil diese Kosten nicht gesondert ausgewiesen werden.An einem Beispiel wird klar, warum eine Kreditvermittlung für einen Finanzberater so attraktiv ist. Benötigt man etwas zum Kauf eines Hauses einen Bankkredit in Höhe von einhundert Tausend Euro, kann man sich an einen so genannten unabhängigen Finanzberater wenden, damit er eine Kreditmöglichkeit ausfindig macht. Das wird er gerne tun, und in absehbarer Zeit ein Angebot präsentieren. Da wird erst einmal eine Bearbeitungsgebühr fällig, die in der Regel um die zwei Prozent der Kreditsumme liegt.
Das macht also runde eintausend Euro bei der Kreditsumme im Beispiel. Diese Geld erhält der Berater nicht etwa von der Bank, sondern zahlen muss es der Kunde. Das merkt man nicht sofort, da dieser Posten in den Kredit hinein kalkuliert wird. Hätte man sich direkt an die Bank gewandt, hätte man über die Höhe der Bearbeitungsgebühr verhandeln können und das meist übliche eine Prozent bezahlt. Jetzt braucht man noch einen so genannten Tilgungsträger. Das ist ist meist eine Lebensversicherung, die der Finanzberater auch gerne verkaufen wird. Die Provisionen darauf sind nämlich stattlich und könne bis zu fünf Prozent betragen. Ein Depot, dass diesen Zweck genauso gut erfüllen könnte, wird selten angeboten, da hier nicht annähernd so viel verdienen kann. Dort sind Gebühren in Höhe der Hälfte des Ausgabeaufschlags üblich. Das bedeutet, wenn man im Monat beispielsweise dreihundert Euro sparen muss, schlappe sechs Euro.