Die Vergabe eines Darlehen ist für die Bank mit einem gewissen Risiko verbunden, sodass oftmals Sicherheiten verlangt werden. In den meisten Fällen kann der Darlehensnehmer dem Kreditinstitut unterschiedliche Sicherheiten vorlegen, sodass es häufig zu der Frage kommt, ob es möglich ist, eine Risikolebensversicherung mit einem Kredit abzusichern?
Inhalt
Kreditabsicherung
Für die Bank bedeutet jede Kreditvergabe ein Risiko. Mithilfe von Sicherheiten wird das Risiko eines etwaigen Zahlungsausfalls des Darlehensnehmer verringert.
Die Bezeichnung sagt es bereits aus: Eine Kreditabsicherung dient, wortwörtlich, dazu, einen Kredit abzusichern. Auf diese Weise soll das Risiko eines etwaigen Zahlungsausfalls bezüglich der Rückzahlung des Darlehen verringert werden.
Sollte also der Kreditnehmer irgendwann einmal nicht mehr dazu in der Lage sein, die im Vertrag vereinbarten Raten zu begleichen, dann besitzt die Bank das Recht, auf die jeweils hinterlegten Sicherheiten zuzugreifen. Diese werden anschließend veräußert, sodass das Kreditinstitut von der hieraus resultierenden Summe das Darlehen ausgleicht. Darlehen können auf unterschiedliche Weise abgesichert werden, wie zum Beispiel durch Bausparverträge, eine bereits abbezahlte Immobilie oder auch eine Risikolebensversicherung.
Hinterbliebenenschutz
Darlehensabsicherungen sind einerseits eine Risikoverringerung für die Banken und andererseits, im Todesfall des Kreditnehmers, für die Hinterbliebenen.
Eine Kreditabsicherung ist jedoch nicht nur ein Schutz für die Banken, sondern ebenfalls für den Kreditnehmer und vor allem auch für dessen Angehörigen. Tritt der Ernstfall, wie etwa Invalidität oder gar der Tod des Kreditnehmers ein, dann sorgen die hinterlegten Sicherheiten dafür, dass die Familie vor den dementsprechenden finanziellen Belastungen geschützt ist.
Stirbt der Darlehensnehmer, dann erben die Angehörigen neben dessen Eigentum ebenfalls die vorhandenen Schulden. Wenn das Erbe angenommen wird, sind Vermögen sowie Schulden gleichermaßen anzuerkennen. Je nachdem, auf welche Summe sich die Schulden belaufen, kann das Erbe eine erhebliche, finanzielle Belastung darstellen. Kreditsicherheiten sorgen dafür, dass dies nicht der Fall ist.
Kreditsicherheiten verlangen die Banken üblicherweise vor allem bei Darlehen, die mit einer langen Vertragslaufzeit sowie hohen Beträgen abgeschlossen werden. Aber auch, wenn die Bonität des Antragstellers nicht so gut ausfällt, bereits weitere Kredite oder ein niedriges Einkommen vorhanden sind, setzen die Banken zumeist das Einbringen von Sicherheiten voraus.
Risikolebensversicherung
Die Risikolebensversicherung ist Darlehensabsicherung und Hinterbliebenenschutz in einem. So kommt im Todesfall zur Trauer nicht auch noch die finanzielle Sorge dazu.
Eine Möglichkeit, um einen Kreditvertrag abzusichern, ist der Abschluss einer Risikolebensversicherung. Eine solche Versicherung kann unabhängig von dem jeweiligen Darlehensvertrag abgeschlossen werden. Außerdem besteht gemeinhin die Möglichkeit, die Versicherung über die Laufzeit des Kredits weiter zu erhalten.
Bei der Risikolebensversicherung handelt es sich sogar um eine der üblichen Arten zur Absicherung eines Darlehen; obwohl es sich im Grunde genommen um einen Hinterbliebenenschutz handelt. Wie die Bezeichnung bereits andeutet, wird hierbei das Leben des Darlehensnehmer versichert.
Tritt der Todesfall ein, zahlt die Assekuranz dem im Vertrag genannten Begünstigten den vereinbarten Betrag aus. Mithilfe der Summe ist es der betreffenden Person dann zum Beispiel möglich, die Beerdigung sowie weitere, vorhandene Schulden beziehungsweise Verbindlichkeiten zu begleichen. Dementsprechend kommt zu dem tragischen, familiären Verlust und den damit einhergehenden, emotionalen Belastungen nicht auch noch die finanzielle Sorge.
So ist es mithilfe einer Risikolebensversicherung nicht nur machbar, das Darlehen, sondern im Todesfall des Kreditnehmers, ebenfalls die Familie finanziell abzusichern.
Höhere Kreditchancen
Durch eine Risikolebensversicherung kann die Chance auf eine erfolgreiche Kreditvergabe steigen. Manche Banken bestehen unter Umständen sogar auf den Abschluss einer solchen Versicherung.
Der Abschluss einer Risikolebensversicherung kann unter Umständen jedoch noch einen weiteren Vorteil bringen: So ist es durchaus möglich, dass durch die Versicherung die Kreditchancen steigen.
Eventuell bietet bei Abschluss einer solchen Assekuranz die Bank Vergünstigungen an, wie zum Beispiel eine längere Darlehenslaufzeit.
Es kann aber auch sein, dass die Bank, je nach Kreditart und Darlehenshöhe, auf den Abschluss einer Restschuldversicherung besteht. Lehnt der Antragsteller den Abschluss der Versicherung ab, kommt es in einem solchen Fall dann auch nicht zu einer Kreditvergabe. Eventuell lässt sich aber eine andere Bank finden, die auf eine Risikolebensversicherung verzichtet.
Raten und Beitrag
Vor Abschluss des Kreditvertrags und der Risikolebensversicherung muss sich der Kreditnehmer klar darüber sein, dass er eine doppelte, finanzielle Belastung eingeht, da Raten und Beiträge beglichen werden müssen.
Bevor jedoch ein Kredit und eine Risikolebensversicherung abgeschlossen werden, sollte sich der angehende Darlehensnehmer unbedingt darüber Gedanken machen, dass er hiermit eine doppelte Belastung eingeht. Denn schließlich müssen fortan nicht nur jeden Monat die Raten für das Darlehen, sondern ebenfalls die Beiträge für die Versicherung beglichen werden. Dementsprechend erhöht sich die monatliche, finanzielle Belastung oftmals sogar deutlich. Eine solche Mehrbelastung möchte gut überlegt und sollte vorab unbedingt durchgerechnet werden.
Vergleichen
Am besten ist es, wenn vorab ein Vergleich der Versicherungs- und Darlehensangebote durchgeführt wird. Die Unterschiede der jeweils einzelnen Offerten können durchaus beträchtlich sein.
Zudem ist es unbedingt ratsam, im Vorfeld nicht nur die verschiedenen Kreditangebote der Banken gut miteinander zu vergleichen, sondern ebenfalls die diversen Offerten der Versicherungen. Denn wie auch bei den Darlehensofferten gibt es auch im Bereich der Risikolebensversicherungen deutliche Unterscheide.
Im Falle der Versicherung differenzieren sich die Angebote beispielsweise durch ihre Leistungen und Versicherungssummen. Durch einen genauen Vergleich kann hier oftmals einiges gespart werden.
Des Weiteren sollte bei dem Versicherungsangebot unbedingt überprüft werden, ob es sich tatsächlich um eine Risikolebensversicherung und nicht etwa um eine Restschuldversicherung handelt. Wie der Name bereits aussagt, ist bei zuletzt genanntem im Ernstfall gemeinhin lediglich die Zahlung der restlichen, noch offenstehenden Darlehenssumme abgesichert. Antragsteller, die sich diesbezüglich nicht sicher sind, sollten unbedingt noch vor Leistung der Unterschrift nachfragen.
Fazit
Mithilfe einer Risikolebensversicherung ist es in der Regel durchaus möglich, einen Kredit abzusichern. Je nach gewünschter Darlehensart und Höhe des Kredits kann es sogar sein, dass die Bank auf den Abschluss einer solchen Versicherung besteht.
Die Risikolebensversicherung ist aber auch ein Hinterbliebenenschutz, der im Ernstfall, also im Falle des Todes des Kreditnehmers, einspringt. So muss die Familie neben dem Verlust nicht auch noch mit finanziellen Sorgen kämpfen.
Unbedingt zu beachten ist jedoch, dass bei Anschluss einer solchen Versicherung fortan eine doppelte, monatliche Belastung zu tragen ist: die Kreditrate sowie der Beitrag für die Versicherung. Aufgrund dessen sollte am besten vorab gut nachgerechnet werden, ob es dem Antragsteller möglich ist, beides ohne Schwierigkeiten zu begleichen.
Zudem werden am besten die Kredit- und Versicherungsangebote gut vergleichen, um zu günstigen Angeboten zu gelangen und einiges zu sparen.