Am 26.11.2021 war wieder einmal der beliebte Black Friday. Bis vor einigen Jahren war dieser Tag hierzulande noch vollkommen unbekannt. Jedoch hat sich dieses Ereignis bei vielen Händlern mittlerweile etabliert. Zudem sehen viele Verbraucher darin ein wahres Shopping-Erlebnis und sind der Auffassung, an diesem Tag die besten Schnäppchen zu ergattern. Nach Aussage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) kennen rund 96 % aller Online-Kunden diesen Tag und auch die Unternehmen können meist mit einem Umsatz von rund 4,9 Milliarden Euro rechnen.
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Beim Black Friday kommen auch Cyberkriminelle zum Zuge
Am häufigsten wählen die Online-Shopper Unterhaltungselektronik, wie zum Beispiel Tablets, Notebooks, Smartphones, aber auch Fernsehgeräte. Durchaus tummeln sind in diesem Bereich aber auch viele Online-Betrüger. Diese versuchen jedes Jahr die Sicherheitsmechanismen der Unternehmen zu umgehen. So der Black Friday für viele Fluch und Segen zugleich. Die Cybergefahren sind nicht auszuschließen.
Grund hierfür ist, dass von den Kunden und auch Unternehmen immer schnellere Zahlungsmethoden gefordert werden. Kunden wünschen sich einen reibungslosen Checkout. Sobald das Bestellverfahren umständlich wird, verlassen diese den Warenkorb und wechseln zum anderen Online-Händler. Auch wenn Unternehmen dadurch den Schutz einer Bestellung im Vordergrund stellen, strafen die Kunden dies dennoch wegen der etwas umständlicheren Identifikation ab.
Viele Händler haben bereits aufgerüstet und verfügen über sogenannte Präventionssystem. Damit lassen sich mögliche Anomalien beim Bestellvorgang erkennen. Jedoch steigen mit der Zahl der Online-Geschäfte auch die Betrugsarten. Dabei spielt der Identitätsbetrug eine wesentliche Rolle. Hierbei wird absichtlich die Identität einer anderen Person genutzt, um sich dadurch finanziell zu bereichern.
Kredit mit Identitätsbetrug erschleichen
Es ist leider auch nicht ausgeschlossen, dass einige sich mit dem Namen einer anderen Person einen Kredit erschleichen möchten. Leider ist der Identitätsdiebstahl in Deutschland rasant angestiegen. 2020 wurde hier ein Wachstum von 20 % gegenüber dem Vorjahr festgestellt.
Vorteilhaft ist, dass durch geeignete Sicherheitssysteme, künstlicher Intelligenz, erfahrenen Analysten und sicheren Daten die meisten betrügerischen Transaktionen verhindert werden können. Dadurch können sich Händler und auch deren Kunden schützen. Besonders auffällig ist dies, wenn ausgerechnet am Black Friday Kunden ein ungewöhnliches Kaufverhalten aufweisen. Immerhin planen laut Statista zwei Drittel aller Deutschen an diesem Tag mindestens 100 Euro oder mehr auszugeben. Bei einem Viertel sind es sogar 500 Euro.
Für die Aufnahme eines Kredites haben sich glücklicherweise auch die Online-Banken gewappnet. Trotz einer überaus einfachen Kreditbeantragung sind hier die Sicherheitsstandards noch sehr hoch.
Vorsicht vor betrügerischen E-Mails
Neben einem bestimmten Verbraucherverhalten am Black Friday kann es auch vorkommen, dass die Kunden schon zuvor mit betrügerischen Links in ihren E-Mails konfrontiert werden. Schon 2017 haben Experten herausgefunden, dass kurz vor dem Black Friday mehr als 40 Millionen Pishing-E-Mails am Start waren. Ziel dieser Mails ist es, Daten über Zahlungsmittel oder Logins abzugreifen. Mit diesen entwendeten Daten werden nicht nur die Unternehmen betrogen, sondern auch gleichzeitig die Verbraucher geschädigt.
Auch in diesem Jahr ist es nicht anders. Die negative Entwicklung wirkt sich auch auf ehrliche Unternehmer aus. Die Werbe-Emails landen dann vermehrt in den Spam-Ordnern. Dies kann sich negativ auf den Umsatz und auch auf den Ruf eines Unternehmens auswirken.
Experten sind gefragt
Nur erfahrene Experten in der Betrugsabwehr können hier eine Art Schadensbegrenzung schaffen. Dafür werden aufwändige Sicherheitssysteme eingesetzt. Gerade in der Vorweihnachtszeit darf nicht vergessen werden, dass hier viele Händler den meisten Umsatz zu verzeichnen haben. Aus diesem Grund sollten aber auch die Kunden etwa mehr Geduld zeigen, wenn ein Bestellvorgang etwas länger dauert, da hier die Identitätsprüfung genauer vorgenommen wird.
Um Händler und Kunden zu schützen ist es wichtig, die erforderlichen Daten im Bestellprozess sorgfältig zu erheben. Händler können diese Kundendaten im Bedarfsfall mit externen Datenquellen, wie zum Beispiel Auskunfteien, abgleichen. Ebenso werden effiziente Systeme für eine Betrugswahrscheinlichkeit eingesetzt. Hierzu gehören besondere Regelwerke, Machine-Learning-Verfahren oder Scoringmodelle. Ebenfalls können Experten die Daten nochmals analysieren und mögliche Betrugsmuster finden.