Bekanntermaßen geben hierzulande die Deutschen eine Menge Geld für Weihnachtsgeschenke aus. Nicht jeder kann hier aus den Vollen schöpfen und überzieht für Geschenke sein Girokonto. Auch im zweiten Jahr der Pandemie haben viele auf schöne Geschenke nicht verzichten möchten. Wie der Handelsverband Deutschland, kurz HDE, prognostiziert hat, betragen die Ausgaben im November und Dezember 2021 insgesamt 111,7 Milliarden Euro. Dies sind immerhin 2 % mehr als noch im Vorjahr mit 109,5 Milliarden Euro. Jetzt nach Weihnachten befinden sich rund 6,6 Millionen Deutsche, also 9,5 % im Dispo.
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Jeder zweite Disponutzer ist mit mehr als 1.500 € im Minus
Repräsentative Umfragen vom bekannten Vergleichsportal smava haben ergeben, dass im Januar 2021 etwa 17 % mehr Deutsche als im Januar 2021 ihren Dispokredit für Weihnachtsgeschenke überzogen haben. Es wird folglich eine lange Zeit dauern, bis das eigene Konto wieder ausgeglichen ist. Jeder zweite Disponutzer hat dabei mehr als 1.500 € mehr ausgegeben, als sein Kontostand hergibt.
Nach Angaben der Stiftung Warentest fallen für diese Dispoüberziehungen im Durchschnitt Zinsen in Höhe von 9,51 % an. Verständlicherweise wird es richtig teuer, je länger das Konto im Minus ist. Dies sollten Disponutzer immer im Auge behalten. Anzumerken ist, dass die 6,6 Millionen Disponutzer hierzulande ihr Girokonto unterschiedlich stark überziehen. Jeder Sechste, das sind 16,8 %, ist mit etwa 250 € im Minus. Dieselbe Zahl ist mit bis zu 500 € in ihrem Dispo. Interessant ist aber auch, dass jeder zweite Disponutzer, also rund 49,5 %, sogar sein Konto um mehr als 1.500 € überzogen hat.
Einige können den Dispo schneller zurückzahlen
Auch wenn die vorgenannten Zahlen recht hoch ausfallen, darf nicht vergessen werden, dass 51,6 % dieser Kontoüberzieher ihr Girokonto innerhalb eines Monats wieder ausgleichen können. Leider braucht jeder sechste Disponutzer, rund 15,9 % dafür bis zu 3 Monate. Teurer wird es für 14,7 % der Nutzer, welche für einen Ausgleich sogar mehr als 12 Monate benötigen, um ihr Konto wieder auszugleichen. Für diese wird es richtig teuer, da verhältnismäßig hohe Überziehungszinsen je Monat anfallen. Erkennbar ist dies an den vierteljährigen Bankabrechnungen, sodass jeder hier einen enormen Schreck bekommt, wenn er die Zinsforderung liest.
Einen Dispo lieber nur kurz nutzen
Alexander Artopé als Geschäftsführer des Kreditportals smava erläutert, dass mit rund 10 % an Zinsen ein Dispo eine teure Angelegenheit ist, um sich Geld zu leihen. Wichtig ist, dass der Dispo daher nur kurz genutzt wird. Je länger die Rückzahlungszeit ist, umso teurer wird der Dispo schließlich.
Nicht nur die hohen Zinsen sind bei einer langfristigen Überziehung ein Nachteil. Häufig kommen noch weitere Rechnungen hinzu, die bezahlt werden müssen. Vielleicht muss die Kfz-Versicherung bezahlt werden oder es steht eine Autoreparatur an. Einige nutzen dann wieder ihren Dispo und rutschen automatisch tiefer in die Schuldenfalle. Hierdurch kann sich eine vorzeitige Rückzahlung erneut verzögern und es fallen wieder hohe Dispozinsen an.
Es gibt Dispo-Alternativen unter 4 % Zinsen
Wenn das Girokonto bereits im Minus ist oder abzusehen ist, dass eine Überziehung sich über mehrere Monate hinziehen wird, sollte ein günstigerer Weg aus den Schulden gefunden werden. Damit lassen sich auch mögliche Rechnungen noch bezahlen. Die Lösung stellt ein günstiger Ratenkredit dar. Im Gegensatz zum Dispo wird bei einem Ratenkredit jeden Monat ein bestimmter Anteil zur Schuldentilgung eingesetzt.
Am Ende der Laufzeit ist man quasi schuldenfrei. Vorteilhaft ist, dass bis dahin nur relativ geringe Zinsen anfallen. Diese sind deutlich niedriger als bei einer Kontoüberziehung. Ein Ratenkredit ist im bundesweiten Durchschnitt etwa 41 % günstiger. Hier kann ein Vergleichsportal, wie zum Beispiel smava, helfen, einen günstigen Ratenkredit zu finden. Die Kreditnehmer zahlen hier im Schnitt sogar unter 4 % an Zinsen. Dies macht sich auf Dauer bezahlt.