Im Rahmen einer Kreditbeantragung bieten viele Banken ihren Kunden verschiedene Sonderleistungen an. Dazu gehört oftmals die Möglichkeit von Sondertilgungen. Doch lohnen sich solche Zahlungen überhaupt?
Inhalt
Sonderleistungen
Sonderleistungen bieten dem Kreditnehmer einige Vergünstigungen.
Der Kreditmarkt ist hart umkämpft. So sind einige Banken dazu übergegangen, ihren Kunden nicht nur einen möglichst günstigen Zinssatz, sondern ebenfalls verschiedene Sonderleistungen anzubieten.
Dazu gehört zum Beispiel das Aussetzen einer Monatsrate bei einem finanziellen Notfall sowie ein variabler Tilgungssatz. Aber auch die Möglichkeit von Sonderzahlungen ist in vielen Kreditverträgen verankert.
Durch das Einbeziehen von Sonderleistungen erhöht sich im Allgemeinen die Attraktivität eines Darlehensangebots. Je nachdem, um welche Leistung es sich handelt, spart der Kreditnehmer dadurch einiges an Geld oder verschafft sich eine befristete, zeitliche „Auszeit“ von der Zahlung der monatliche Kreditrate. Sonderleistungen bieten dem Darlehensnehmer somit üblicherweise einige Vorteile. Aufgrund dessen ist es durchaus lohnenswert, direkt bei der Kreditbeantragung hiernach zu fragen.
Sondertilgungen
Die Möglichkeit von Sondertilgungen muss im Kreditvertrag schriftlich festgehalten sein. Dort sind auch die weiteren, diesbezüglichen, Informationen zu finden.
Wie die Bezeichnung bereits andeutet, hat es sich hierbei um Zahlungen, die nicht in Zusammenhang mit der monatlichen Kreditrate stehen. Sondertilgungen werden, auf Wunsch des Kreditnehmers, „gesondert“ bezahlt. Damit dies möglich ist, muss im Kreditvertrag diese Option jedoch schriftlich festgehalten sein.
Üblicherweise sind Sondertilgungen in ihrer Höhe und Anzahl begrenzt. Doch auch die diesbezüglichen Informationen finden sich im Kreditvertrag. Da hier je nach Bank durchaus Unterschiede existieren, ist es unbedingt empfehlenswert, die jeweiligen Konditionen verschiedener Kreditinstitute miteinander zu vergleichen.
Lohnenswert?
Sondertilgungen tragen dazu bei, den Kreditbetrag früher zurückzubezahlen. Zudem ist es auf diese Weise machbar, Zinsen zu sparen.
Obwohl Sondertilgungen lediglich begrenzt möglich sind, ist es ratsam, diese Form der Sonderleistungen im Kreditvertrag zu verankern. Denn auf diese Weise ist es möglich, den aufgenommenen Darlehensbetrag früher zurückzubezahlen als eigentlich angedacht gewesen ist. Dementsprechend ist der Kreditnehmer früher schuldenfrei.
Doch das ist noch nicht alles: Da sich durch Sondertilgungen der Kreditbetrag früher verringert, fallen zudem weniger Zinsen an. So ist es mithilfe solcher Zahlungen möglich, einiges zu sparen. Dementsprechend bieten Sondertilgungen zwei eindeutige Vorteile, denen man unbedingt Beachtung schenken sollte und die somit durchaus lohnenswert sind.
Wie bezahlen?
Plant der Kreditnehmer eine Sondertilgung zu leisten, ist es zum Beispiel möglich, hierauf zu sparen. Alternativ bietet es sich an, aus fälligen Sparverträgen eine dementsprechende Summe zu verwenden.
Da Sondertilgungen gemeinhin nicht jeden Monat möglich sind, bietet es sich an, hierauf zu sparen.
Viele Banken sind beispielsweise dazu übergegangen, solche Zahlungen mindestens einmal im Jahr zuzulassen. Dementsprechend bietet es sich, falls finanziell machbar, an, hierauf zu sparen. So ist es zum Beispiel denkbar, jeden Monat einen gewissen Betrag zur Seite zulegen. Alternativ ist es natürlich auch möglich, in größeren Abständen etwas Kapital zu sparen. Bis zu dem im Vertrag vereinbarten Zeitpunkt kommt dann sicherlich eine gewisse Summe zustande, die sich als Sondertilgung anbietet.
Laufen während der Kreditrückzahlung Sparverträge aus, so ist es ebenfalls denkbar, hiervon eine passende Summe als Sondertilgung zu verwenden. Unter Umständen ist es vielleicht sogar machbar, den Kredit frühzeitig vollständig zurück zu bezahlen. Hier gilt es jedoch, die Kündigungsfristen und eine eventuell zu begleichende Vorfälligkeitsentschädigung zu beachten.
Geld leihen?
Im Allgemeinen ist es zwar machbar, sich durch privat ausgeliehenes Geld Sondertilgungen vorzunehmen, jedoch gilt es hier, einiges zu bedenken.
Theoretisch ist es ebenfalls denkbar, dass sich der Kreditnehmer Geld leiht, um bei seinem Kredit eine, oder über die Jahre verteilt auch mehrere, Sondertilgungen durchführen zu können. Eine solche Vorgehensweise lohnt sich jedoch nur dann, wenn die auf privater Ebene ausgeliehene Summe zinsfrei ist. Oder wenn weniger Zinsen als bei dem Kredit anfallen.
Zudem darf in einem solchen nicht in Vergessenheit geraten, dass neben den Kreditraten dann ebenfalls die betreffende Summe an den privaten Geldverleiher zu begleichen ist. Die so aufkommende Mehrbelastung kann unter Umständen den eigenen Geldbeutel recht stark belasten.
Des Weiteren ist es ratsam, vorab gut zu überlegen, welche Person man um die gewünschte Summe bittet. Am besten ist es sicherlich, wenn es sich um jemanden handelt, zu dem ein gutes bis sehr gutes Verhältnis besteht und der im Notfall mit sich reden lässt. Leiht man sich dagegen beispielsweise von der sowieso schon ungeliebten Schwiegermutter Geld aus, kann dies durchaus dazu führen, dass der ohnehin fragile Familienfrieden noch stärker belastet wird. Streitigkeiten und/oder Vorhaltungen sind hier oftmals leider bereits schon fast „vorprogrammiert“.
In solchen oder ähnlichen Fällen ist es durchaus möglich, dass es unter Umständen vielleicht sogar besser ist, auf eine Sondertilgung zu verzichten. Dann ist es zwar vielleicht nicht machbar, das Darlehen vorzeitig zu begleichen und Zinsen zu sparen aber dafür bleibt der Familienfrieden, zumindest diesbezüglich, bestehen. Außerdem schont man auf diese Weise sicherlich auch die eigenen Nerven.
Darlehensvertrag aufsetzen
Auch bei privat ausgeliehenen Geldern ist es ratsam, einen Kreditvertrag aufzusetzen.
ist es dem Kreditnehmer möglich, mithilfe privat ausgeliehener Gelder Sondertilgungen zu leisten, ist es unbedingt empfehlenswert, diesbezüglich einen schriftlichen Kreditvertrag aufzusetzen. Selbst wenn der Kreditgeber beispielsweise ein sehr guter Freund ist, ist dieser Schritt ratsam. Falls es irgendwann einmal zu Missverständnissen oder Ähnlichem kommt, sind beide Parteien auf der sicheren Seite und können sich auf den Vertrag berufen.
Vorteilhaft bei einem Kredit von Privat ist zum Beispiel, dass Kreditgeber und -nehmer vollkommen frei in der Ausgestaltung des Darlehens sind. Dadurch ist eine hohe Flexibilität gegeben. Zudem ist es oftmals so, dass ein privater Kredit zinsfrei ist oder zumindest lediglich geringe Zinsen anfallen.
Nicht möglich?
Ist es dem Kreditnehmer doch nicht möglich, Sondertilgungen zu leisten, sind kommen keine negativen Folgen auf.
Es kann jedoch auch dazu kommen, dass im Kreditvertrag Sondertilgungen festgelegt sind, es dem Darlehensnehmer aber wider Erwarten doch nicht möglich ist, derartige Zahlungen zu leisten. In diesem Fall passiert schlichtweg nichts. Das bedeutet, dass der Kreditnehmer keine negativen Folgen zu befürchten hat. Das Darlehen wird ganz einfach, wie im Vertrag festgelegt, beglichen. Es kommen lediglich keine zusätzlichen Zahlungen zustande.
Da bei Nicht-Zahlung von Sondertilgungen keine Schäden für den Kreditnehmer entstehen, bietet es sich an, dieser Art von Sonderleistungen auf jeden Fall in den Darlehensvertrag mit aufzunehmen. Falls machbar, leistet der Kreditnehmer dann regelmäßig oder sporadisch Sondertilgungen und profitiert so von den genannten Vorteilen. Ist dies aus finanziellen Gründen nicht möglich, kommt es zumindest zu keinen negativen Folgen.