Ob in jungen Jahren oder später, als Erwachsener: Wer studieren möchte, benötigt ausreichend Kapital. Da sich die hierfür notwendigen Mittel jedoch nicht immer auf dem eigenen Girokonto befinden, ist ein Kredit oftmals die einzige Möglichkeit, um sich den Studienwunsch doch noch zu erfüllen.
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Kreditaufnahme: warum?
Mithilfe eines Kredits ist es in vielen Fällen möglich, das gewünschte Studium zu finanzieren.
Nach abgeschlossenem Schulbesuch wechseln viele Schüler*innen auf eine Universität oder Fachhochschule, um das persönliche Wunsch-Studium aufzunehmen. Doch ganz so einfach, wie sich der Gedankengang anhört, ist es leider doch nicht. So fallen üblicherweise Studiengebühren an, die zu bezahlen sind.
Aber auch Bus- oder Bahnfahrkarten und vielleicht auch die Miete für eine eigene Wohnung, beziehungsweise das Studentenheim, ist zu stemmen.
Wenn nicht weiterhin bei den Eltern gewohnt wird, kommen zusätzlich weitere Kosten dazu. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um monatliche Strom-Abschläge sowie Rundfunkgebühren und die Kosten für eine Haftpflichtversicherung sowie für weitere Nebenkosten. Dazu sind ebenfalls Dinge, wie etwa Lebensmittel und Bekleidung, zu finanzieren. Nicht zu vergessen sind ebenfalls die für das Studium notwendigen Dinge, wie etwa Bücher, Taschenrechner, Computer mit dementsprechenden Softwareprogrammen, Schreibutensilien sowie vieles mehr.
Wer sich in späteren Jahren für ein Studium entscheidet, hat in der Regel bereits eine Vollzeitbeschäftigung und ein dementsprechendes Gehalt. Allerdings ist hier die Doppelbelastung „Vollzeitjob und -Studium“ nicht zu verachten. Dazu kommt, dass vielleicht bereits Kinder vorhanden sind und auch hier die üblichen Lebenshaltungskosten zu bezahlen sind. Vielleicht fallen auch Kreditraten für die eigene Immobilie an. So ist es beispielsweise oftmals schlichtweg nicht möglich, um des Studiums zuliebe zwischenzeitig auf einen Teilzeitjob umzusteigen.
Ein Kredit kann jedoch eine gute Möglichkeit sein, um in jungen Jahren oder auch bei bereits fortgeschrittenerem Alter, das Studium zu finanzieren. So ist beispielsweise nicht notwendig, sich darüber Gedanken zu machen, wie man das Geld für die nächsten Semestergebühren oder den dringend notwendigen Laptop pünktlich zusammen bekommt.
Eine gute Idee?
Durch einen Kredit ist die Studienfinanzierung gesichert und die festen Monatsraten sind sehr gut planbar. Auch wenn es sich um eine langjährige, finanzielle Verpflichtung handelt, ist ein Kredit eine Investition in die Zukunft.
Nicht zu vergessen ist jedoch, dass die in der Regel monatlich anfallenden Kreditraten immer pünktlich zu bezahlen sind. So ist zwar einerseits das Kapital zur Finanzierung des Studiums gesichert, andererseits sind jeden Monat die im Vertrag vereinbarten Gelder an die Bank zu bezahlen. Da die Höhe der Kreditrate gemeinhin nicht schwankt, handelt es sich jedoch um einen feststehenden Betrag, sodass diesbezüglich keine unangenehmen Überraschungen zu erwarten sind. Dennoch handelt es sich um eine finanzielle Vereinbarung, die üblicherweise über einen Zeitraum von mehreren Jahren abgeschlossen wurde. Das heißt, dass die Kreditraten kontinuierlich über die jeweils betreffende Anzahl an Jahren zu begleichen ist.
Im Allgemeinen ist die Aufnahme eines Kredits zur Finanzierung des eigenen Studiums jedoch sicherlich eine gute Idee. Immerhin handelt es sich hierbei um eine Investition in die eigene Zukunft: Durch ein Studium besteht gemeinhin eine deutlich höhere Chance auf eine gut bezahlte Arbeitsstelle.
Fördermöglichkeiten
Bevor man an die Aufnahme eines Kredits denkt, bietet es sich an, die verschiedenen Fördermöglichkeiten für Studierende einmal genauer zu betrachten. So ist es oftmals möglich, einiges zu sparen.
Um das Studium zu finanzieren, bietet es sich jedoch zunächst an, sich nach Fördermöglichkeiten zu erkundigen. Diese können beispielsweise je nach Bundesland und Gemeinde variieren, sodass es notwendig ist, sich hierüber direkt vor Ort zu erkundigen. Eine Möglichkeit ist unter anderem die Beantragung eines speziellen Studienkredits bei der KfW-Bank. Ebenso bietet es sich an, über BAföG beziehungsweise Meister-BAföG, nachzudenken. Des Weiteren ist es möglich, dass der/die angehende Studierende für eine Bildungsprämie oder auch ein Weiterbildungsstipendien der MMBF infrage kommt oder das die Agentur für Arbeit einen Bildungsgutschein oder einen anderweitigen Zuschuss vergibt.
Bei bereits Berufstätigen unterstützt unter Umständen vielleicht sogar der Arbeitgeber den Wunsch nach einem Studium oder bietet stattdessen verschiedene, firmeninterne Weiterbildungsmaßnahmen an. Hier ist jedoch zu beachten, dass der Arbeitgeber im Allgemeinen lediglich dann für das Studium beziehungsweise die Weiterbildung aufkommt, wenn diese vom Arbeitnehmer gefordert wird. Es gibt jedoch auch Firmen, die derartige Wünsche auf freiwilliger Basis finanzieren.
Bei sämtlichen Fördermöglichkeiten ist jedoch zu beachten, dass unterschiedliche Rückzahlungsmodalitäten bestehen. Je nachdem, für welche Option man sich entschieden hat, sind die dementsprechenden Gelder entweder vollständig, anteilig oder eventuell auch überhaupt nicht zurückzubezahlen.
Studienkredite
Verschiedene Kreditinstitute bieten spezielle Studienkredite mit günstigeren Konditionen als bei herkömmlichen Darlehen an. Bei Interesse ist es unbedingt ratsam, einen Bankmitarbeiter direkt danach zu fragen.
Neben der KfW-Bank bieten jedoch auch einige Banken spezielle Studienkredite an. Diese unterscheiden sich im Allgemeinen von der Höhe der zu bezahlenden Zinsen und Tilgung von andere Kreditarten. Außerdem fallen oftmals auch die weiteren Kreditkonditionen günstiger für Studierende aus. Es kann sich somit unter Umständen durchaus lohnen, direkt nach einem Studienkredit zu fragen.
Klassischer Ratenkredit
Ein klassischer Ratenkredit ist zweckungebunden, sodass sich ein solches Darlehen auch zur Finanzierung eines Studiums anbietet.
Aber auch, wenn die Bank keinen speziellen Studienkredit anbietet, ist es oftmals doch noch möglich, das Studium mithilfe eines Darlehen zu finanzieren. In einem solchen Fall bietet sich die Aufnahme eines klassischen Ratenkredits an. Hierbei handelt es sich um ein sogenanntes zweckungebundenes Darlehen. Das bedeutet nichts anderes, als das es dem Kreditnehmer erlaubt ist, die Darlehenssumme frei nach Wunsch zu verwenden. So ist es zum Beispiel möglich, den im Vertrag genannten Betrag zur Begleichung der Semestergebühren und benötigten Lernmittel, sowie zur Bezahlung der Miete, zu nutzen. Da das Darlehen zweckungebunden ist, verlangen die Banken hierüber keinerlei Nachweise. Die Rückzahlung erfolgt in monatlich gleichbleibenden Monatsraten, was auch bei einem Studienkredit gemeinhin der Fall ist.
Kreditvoraussetzungen
Um ein Darlehen zu erhalten, muss der Antragsteller die verschiedenen Vorgaben der Banken erfüllen.
Damit die Banken einen Kredit vergeben, ist es jedoch notwendig, dass der Antragsteller verschiedene Voraussetzungen erfüllt. Dazu gehört zum Beispiel, dass der/die angehende Studierende die Volljährigkeit bereits erreicht haben muss. An Minderjährige vergeben die Banken im Allgemeinen keine Kredite.
Alternativ ist es in der Regel aber durchaus möglich, dass beispielsweise die Eltern einen klassischen Ratenkredit für ihr Kind aufnehmen. Zu bedenken ist hier jedoch, dass die Eltern anschließend für die vollständige Rückzahlung des Darlehens verantwortlich sind. Im Innenverhältnis, also zwischen Eltern und Kind, können jedoch verschiedene Absprachen vorhanden sein. So ist es etwa möglich, dass die Eltern ihrem Kind das Darlehen schenken oder auch eine zinsfreie beziehungsweise anteilige Tilgung anbieten. Derartige Absprachen tangieren die Banken jedoch nicht. Für die Kreditinstitute ist lediglich ausschlaggebend, wer den Darlehensvertrag unterschrieben hat, beziehungsweise welche Vereinbarungen dort vorhanden sind.
Zu den weiteren Kreditvoraussetzungen gehört im Allgemeinen ein sicheres, regelmäßiges Einkommen, eine gute Bonität sowie eine positive Schufa-Auskunft. Üblicherweise achten die Banken zumeist auch auf einen festen Wohnsitz innerhalb von Deutschland sowie auf ein deutsches Girokonto. Die diversen, genauen Vorgaben können jedoch je nach Bank variieren. Außerdem ist es möglich, dass bei einem speziellen Studienkredit anderweitige Vorgaben gelten. Über diese klären jedoch die Mitarbeiter der Kreditinstitute genau auf.