Vielleicht erinnern sich noch die einen oder anderen Sparer daran, dass es für Sparguthaben Zinsen gab. Vielleicht ist demnächst wieder mit einem kleinen Revival zu rechnen. Grund hierfür ist die steigende Inflation, welche den Finanzmarkt kräftig durcheinanderwirbelt. Zinsen für Sparguthaben sind daher nicht mehr ausgeschlossen. Schon jetzt haben einige größere Banken die Fixverzinsung für Festgelder bei einer Anlagedauer von mindestens 3 Jahren auf mehr als 1 % angehoben. Andererseits müssen Kreditnehmer zukünftig mit höheren Zinsen rechnen.
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Seit 2008 gab es keine Sparzinsen mehr
Seit dem Jahr 2008 sind die Sparzinsen leider kontinuierlich nahezu auf 0 % gesunken. Im Februar 2022 bekamen Sparer und Sparerinnen für ihr Sparvermögen durchschnittlich 0,06 % an Zinsen. Bei Sparkonten mit Anlagen mit mehr als 2 Jahren Laufzeit waren es 0,36 %. Verständlicherweise hat sich das Sparen für viele nicht mehr gelohnt.
Wegen der aktuellen Teuerungsrate bedeutet dies für Anleger und Anlegerinnen lediglich einen Tropfen auf den heißen Stein. Der Wertverlust ist wesentlich höher. Eine Zinserhöhung auf 1 % bleibt auch weiterhin unter der für das Jahr 2022 zu erwartenden Inflationsrate von 6,8 %. Dennoch ist fortan mit einer leichten Trendwende zu rechnen. Daher wird zukünftig auch wieder etwas mehr Bewegung in den Markt kommen.
Steigende Kreditzinsen zu erwarten
Wenn die Sparzinsen steigen, bedeutet dies auf der anderen Seite einen Anstieg der Kreditzinsen. Viele Experten sind sich einig, dass die Niedrigzinsphase für Kredite dem Ende zugeht. Beispielsweise haben sich die Swap-Sätze für eine Laufzeit von 15 Jahren zwischenzeitlich den höchsten Stand seit 2014 erreicht.
Es ist sogar nicht auszuschließen, dass einige Banken keine Kredite mehr mit Fixzinsen vergeben oder nur sehr ausgewählte Laufzeiten anbieten. Der Swap-Zinssatz gibt übrigens Auskunft darüber, zu welchem Preis eine Bank ihre Zinsen am Markt einkaufen kann.
Wer genauer hinschaut, der wird feststellen, dass viele Banken bereits ihre Kreditkonditionen im Fixzinsbereich angepasst haben. Seit Jahresanfang haben sich die Konditionen für Kreditnehmer verschlechtert. Durchschnittlich wurden über alle Fixzinslaufzeiten die Preise um 1 % p. a. angehoben.
Schwierig wird es für Immobilienkäufer
Momentan halten sich die Zinserhöhungen für Kredite noch in Grenzen. Je länger jedoch die Kreditlaufzeit ist, umso mehr fallen mögliche, kleinere Zinsschritte ins Gewicht. Interessant ist aber auch, dass ab Mitte des Jahres 2022 noch strengere Kreditvergaberichtlinien gelten. Dies bedeutet, dass es für viele schwieriger wird, einen Kredit zu erhalten.
Für Wohnungs- und Hauskäufer, aber auch für Bauherren wird es noch kritischer. Experten gehen davon aus, dass jeder dritte Kreditnehmer für eine Immobilie den gewünschten Kredit nicht mehr erhalten wird. Beispielsweise sehen die neuen Regelungen ein Eigenkapital von mindestens 20 % vor. Ebenso darf die Kreditrate nicht höher ausfallen, als 40 % des Haushaltsnettoeinkommens. Darüber hinaus darf die maximale Laufzeit nicht höher als 35 Jahre liegen.
Umso wichtiger ist ein Kreditvergleich
Von steigenden Kreditzinsen sind nicht nur Bauherren und Immobilienkäufer betroffen, sondern auch Nutzer von Konsumentenkrediten. In den einschlägigen Vergleichsportalen ist von einer Zinserhöhung noch nicht allzu viel zu erkennen. Einige Banken haben zwar schon angezogen, jedoch gibt es noch viele Institute, bei denen sich noch nicht viel getan hat.
Wer sich für einen Ratenkredit entscheidet, der sollte möglichst schnell entscheiden. Ein längeres Warten kann sich schnell ins Negative kehren. Dann werden Kredite richtig teuer.