Bekanntermaßen ist die russische Sberbank nicht mehr hierzulande vertreten. Wer seinerzeit einen Ratenkredit über die Sberbank abgeschlossen hat, der ist zum 3. Mai 2022 automatisch Kunde von Qlick geworden. Qlick ist eine Marke der BAWAG Group. Für den Kreditnehmer hat sich ansonsten nichts geändert. In diesem Newsbeitrag können Sie sich über die Vorgehensweise näher informieren. Gleichzeitig wird auch auf die Einlagen der Anleger näher eingegangen.
Inhalt
Die Ratenkredite von Qlick
Wie zuvor erwähnt, ist Qlick eine Marke der BAWAG Group AG, wobei das Mutterunternehmen als BAWAG P.S.K in Wien ansässig ist. Die BAWAG P.S.K. ist eine der größten Banken in Österreich. Qlick ist vielen als zuverlässiger Online-Kreditgeber bekannt, der auch hierzulande tätig ist. Das Unternehmen unterhält die verschiedensten Kredit- und Finanzierungsprodukte. Interessant ist, dass die Ratenkredite von Qlick über die Südwestbank – BAWAG AG mit Sitz in Stuttgart abgewickelt werden.
Am Kreditvertrag hat sich nichts geändert
Nach Einstellung des Geschäftsbetriebes der Sberbank hat die BAWAG das Ratenkredite-Geschäft übernommen. Hierbei handelt es sich um die Kreditverträge, welche seinerzeit von der Sberbank Direct vermittelt und abgeschlossen worden sind. Es wurden nahezu alle Kundinnen und Kunden von dort übernommen.
Neben der Übernahme von Verträgen von Ratenkrediten gehörten hierzu auch mögliche Restschuldversicherungen. Interessant ist, dass die Konditionen und Bedingungen der abgeschlossenen Verträge unberührt geblieben sind. Durch diese Übernahme haben die Kreditnehmer auch kein spezielles Sonderkündigungsrecht.
Darüber hinaus hat sich auch die Bankverbindung nicht geändert. Dies betrifft sowohl das Referenzkonto für die Zahlungen als auch die erteilte Einzugsermächtigung. Nach Mitteilung der BAWAG wurden alle betroffenen und ehemaligen Kunden der Sberbank hierüber informiert. Bei weiteren Fragen steht Ihnen die Rufnummer 069 / 66 77 74 57 88 sowie die E-Mail-Adresse sofortkredit@qlick.de zur Verfügung.
Ausschluss der Sberbank
Die russische Sberbank war früher für ihre attraktiven Kreditangebote recht beliebt. Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine haben die westlichen Länder das Bankunternehmen sanktioniert. Interessant ist, dass die Sberbank zur größten Finanzinstitution Russlands gehört und der größte Kreditgeber der russischen Wirtschaft ist. Durch die Sanktionen ist nicht nur das Stammhaus in Moskau betroffen, sondern auch alle Tochterunternehmen außerhalb Russlands. Beispielsweise kann die Bank das weltweite SWIFT-System nur noch sehr eingeschränkt nutzen. Bereits am 28. Februar 2022 wurde von der Europäischen Zentralbank eine wahrscheinliche Zahlungsunfähigkeit der europäischen Tochtergesellschaften angekündigt.
Wie sieht es mit deutschen Anlegern aus?
Nach der Einstellung des Geschäftsbetriebes der Sberbank in Europa haben sich verständlicherweise viele Anleger gefragt, was mit ihren Einlagen geschieht. In Europa zählt die Sberbank rund 35.000 Kunden. Es handelt sich um Einlagen in Gesamthöhe von 913 Milliarden Euro. 913 Millionen Euro sind durch die Einlagensicherung Austria, kurz ESA, abgesichert.
Von den rund 35.000 Kunden aus Deutschland, welche über die deutsche Filiale der Sberbank Europe AG geführt wurden, wird das Entschädigungsverfahren über die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken, kurz EdB, abgewickelt. Hierbei schützt die gesetzliche Einlagensicherung jeden Kunden mit bis zu 100.000 Euro.
Die österreichische Finanzmarktaufsicht, kurz FMA, hatte der Sberbank Europe mit sofortiger Wirkung untersagt, den Geschäftsbetrieb fortzusetzen. Wegen der russischen Invasion in der Ukraine war mit gravierenden Geldabflüssen zu rechnen, sodass die Bank in eine bedenkliche Schieflage geraten war. Glücklicherweise konnten die meisten Anleger entschädigt werden. Wie zuvor erwähnt, wurden die Kreditverträge nunmehr von Qlick übernommen.