Fällt das Zinsniveau auf dem Finanzmarkt, kann es sich lohnen, einen bereits bestehenden Kredit abzulösen. Auf diese Weise ist es oftmals möglich, einiges an Geld zu sparen. Allerdings stellen sich hier oftmals schnell einige Fragen, wie etwa, ob es überhaupt möglich ist, das Darlehen abzulösen und welche Kündigungsfrist zu beachten ist. Auf diese und ähnliche Fragen geben wir hier Antwort.
Inhalt
Welche Darlehensarten?
Je nachdem, um welche Art von Darlehen es sich handelt, ist eine Kreditablösung möglich oder auch nicht.
Bei der Ablösung eines Kredits ist es wichtig, die Darlehensart zu beachten. Denn je nachdem, um welchen Kredit es sich genau handelt, kann es beispielsweise zu Unterschieden hinsichtlich der Vorfälligkeitsentschädigung, Kündigungsfrist und der Möglichkeit der Umschuldung kommen. Im Allgemeinen ist es möglich, Dispo- sowie Ratenkredite und Baufinanzierungen beziehungsweise Immobilienkredite abzulösen.
Ratenkredite
In den meisten Fällen ist ein Ratenkredit ohne Verwendungszweck heutzutage ohne besondere Kündigungsfrist kündbar.
Befindet sich das derzeitige Zinsniveau auf einem niedrigeren Stand als die Zinsen, mit denen der Ratenkredit ohne Verwendungszweck bedacht wurde, dann bietet es sich an, mithilfe einer Umschuldung den teuren Kredit abzulösen. Alternativ ist es aber auch machbar, mithilfe von Erspartem das Darlehen in einer Summe zurück zu bezahlen.
Dabei ist jedoch zu beachten, ob aufgrund der vorzeitigen Rückzahlung eine Vorfälligkeitsentschädigung zu entrichten ist und welche Kündigungsfristen im Kreditvertrag genannt sind.
Gemeinhin sind für Darlehensverträge über einen Kreditbetrag zwischen 200 bis 75.000 Euro keine Kündigungsfristen mehr einzuhalten. Das ist jedoch nur dann der Fall, wenn die Verträge ab dem 11. Juni des Jahres 2010 abgeschlossen wurde. Davor sind die Bestimmungen im BGB, §489, einzuhalten.
Ist die Kündigungsfrist abgelaufen, muss die restliche, noch offenstehende Darlehenssumme innerhalb von zwei Wochen an das Kreditinstitut bezahlt werden. Aufgrund dessen ist bei der Ablösung eines Ratenkredits mittels Umschuldung unbedingt darauf zu achten, dass die Gelder zu dem betreffenden Zeitpunkt zur Verfügung stehen und rechtzeitig zu dem Kreditinstitut überwiesen werden.
Dispositionskredit
Die Zinsen bei einem Dispositionskredit fallen üblicherweise deutlich höher aus als bei einem klassischen Ratenkredit. Durch eine Ablösung ist es jedoch oftmals möglich, einiges zu sparen.
Da ein Dispositionskredit in der Regel keine festgelegte Laufzeit besitzt und der jeweils eingeräumte Verfügungsrahmen frei nach Wunsch nutzbar ist, handelt es sich hierbei um ein sehr flexibles Darlehen. Die Zinsen bei einem Dispositionskredit fallen in der Regel jedoch recht hoch aus, sodass eine Umschuldung in der Regel lohnenswert ist. Die Zinsersparnis kann sich somit üblicherweise durchaus sehen lassen. Ein weiterer Vorteil hierbei ist, dass bei Dispositionskrediten gemeinhin keine Kündigungsfristen einzuhalten sind, somit kann die Umschuldung zu jeder Zeit stattfinden.
Wird ein Dispositionskredit mithilfe eines klassischen Ratenkredits umgeschuldet, bucht die Bank gemeinhin den jeweils vereinbarten Darlehensbetrag auf das betreffende Girokonto, wodurch der Dispo wieder ausgeglichen ist.
Baufinanzierung/Immobilienkredit
Im Rahmen einer Baufinanzierung, beziehungsweise eines Immobilienkredits, sind andere Kündigungsfristen zu beachten.
Bei einem Immobilienkredit oder einer Baufinanzierung verlangen die Banken vom Kreditnehmer in der Regel Sicherheiten. So wird zum Beispiel üblicherweise der Darlehensbetrag in Form einer Grundschuld in das Grundbuch der Immobilie eingetragen. Die Ablösung eines solchen Kredits kann vor allem dann durchgeführt werden, wenn die Zinsbindungsfrist des Darlehens abläuft und somit eine Anschlussfinanzierung notwendig ist.
Hier besteht zum einen die Möglichkeit, das der Kreditnehmer bei seinem bisherigen Kreditinstitut als Darlehensgeber bleibt, wodurch lediglich die Vertragskonditionen neu vereinbart werden. Zum anderen ist es jedoch auch machbar, zu einer anderen Bank zu wechseln und den bestehenden Kredit somit umzuschulden.
Des Weiteren existiert zehn Jahre nach Erhalt der vollständigen Kreditsumme die Option, den Kreditvertrag ordentlich zu kündigen. Im Rahmen einer Baufinanzierung ist es jedoch wichtig, sich vorab zu erkundigen, ob durch die vorzeitige Ablöse des Baudarlehens eine Vorfälligkeitsentschädigung anfällt. Außerdem sind die Kündigungsfristen zu beachten, die bei Baufinanzierungen oftmals deutlich anders ausfallen als etwa bei Ratenkrediten. Eine Kündigung vor Ablauf der genannten zehn Jahre ist gemeinhin lediglich dann durchführbar, wenn vom Kreditnehmer her ein berechtigtes Interesse, nach BGB, vorliegt. Allerdings besteht hiervon auch eine Ausnahme und zwar, wenn es sich um ein Darlehen mit einem variablen Zinssatz handelt. In diesem Fall besitzt der Kreditnehmer das Recht, das Darlehen zu jeder Zeit zu kündigen. Dabei ist jedoch eine Kündigungsfrist von insgesamt drei Monaten zu wahren.
Zinsniveau beachten
Im Gegensatz zur oftmals landläufigen Meinung ist der allgemein ausgeschriebene Zinssatz nicht für jeden Darlehensnehmer gültig. Ausschlaggebend ist nur, was in dem jeweils individuellen Kreditangebot steht.
Bevor ein Umschuldungskredit aufgenommen wird, ist jedoch unbedingt das jeweilige Zinsniveau zu beachten. Eine Darlehensauflösung macht in der Regel nur dann Sinn, wenn die Zinsen des Umschuldungskredits niedriger ausfallen als bei dem vorherigen Darlehen. Dabei gilt es zu beachten, dass die Zinsen, die bei einem allgemeinen Kreditangebote ausgeschrieben sind, nicht zwangsläufig für alle Darlehensnehmer gleichermaßen gelten.
Vielmehr ist es in der Regel so, dass sich diese Zinsangebote lediglich auf die Darlehensnehmer mit einer guten beziehungsweise sehr guten Bonität beziehen. Somit kann die tatsächliche Zinshöhe, je nach Kreditwürdigkeit des Darlehensnehmer, hiervon deutlich abweichen. Ausschlaggebend sind immer die Zinsen, die die Bank in dem jeweils individuell für den betreffenden Antragsteller ausgestelltem Kreditangebot angibt.
Kreditangebote vergleichen
Mithilfe von einem Online-Kreditvergleich ist es oftmals möglich, zu einem günstigen Umschuldungskredit zu gelangen.
Ist die Kreditablösung durch ein Umschuldungsdarlehen geplant, ist es unbedingt ratsam, nicht sofort das erstbeste Kreditangebot anzunehmen. Da der Finanzmarkt hart umkämpft ist, sollten zunächst verschiedene Darlehensofferten eingeholt und anschließend miteinander verglichen werden.
Einfacher und zeitsparender ist es, wenn man hierfür einen Online-Kreditvergleich nutzt.
Dafür ist es zunächst notwendig, einige wenige Daten in den Vergleich einzugeben und bereits nach wenigen Sekunden ist das Ergebnis ersichtlich. Aus dieser Liste sucht man dann ganz einfach das Kreditangebot aus, dass am attraktivsten ist. Da ein Online-Kreditvergleich eine Vielzahl an Darlehensofferten miteinander vergleicht, finden ebenfalls potenzielle Kreditinstitute Beachtung, die ansonsten wahrscheinlich eher übersehen werden. So ist es mithilfe von einem Online-Kreditvergleich oftmals machbar, zu einem deutlich günstigeren Umschuldungskredit zu gelangen.
Sobald sich der Kreditnehmer für ein bestimmtes Darlehensangebot entschieden hat, ist es in der Regel möglich, direkt in dem Online-Kreditvergleich darauf zu klicken. Je nach Art des Vergleichs sind vorab noch einige weitere Daten einzugeben. Üblicherweise leitet der Vergleich den potenziellen Kreditnehmer direkt auf die betreffende Seite der jeweiligen Bank weiter. So ist es auf Wunsch sofort möglich, den Umschuldungskredit zu beantragen.