Der Begriff „amtliche Notierung“ stammt aus der Zeit vor Gültigkeit vom Vierten Finanzierungsgesetz in Deutschland. Seitdem ist nur noch von Notierungen die Rede. Für die amtliche Notierung wurden an der Börse amtliche Makler beschäftigt, welche zum Ende vom Handelstag die Kurse im Amtlichen Börsenblatt veröffentlichten. Sowohl für die einstmals amtliche Notierung heute für eine Notierung müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Zu diesen Bedingungen zählt der erfolgreiche Börsengang einer AG mit einem erforderlichen Mindestumsatz, der Wachstumserwartung und gefestigter Marktposition. Grundlage dafür ist die Börsenzulassungs-Verordnung – BörsZuIV.
Inhalt
Viertes Finanzierungsgesetz – Wegfall der amtlichen Befugnisse
Am 1. Juli 2002 trat in Deutschland das „Gesetz zur weiteren Fortentwicklung des Finanzplatzes Deutschland“ (BGBI. I S. 2010), kurz als Viertes Finanzierungsgesetz bezeichnet, in Kraft. Damit wurde einige Änderungen für das Börsengesetz und das Wertpapierhandelsgesetz rechtskräftig. Die neuen gesetzlichen Grundlagen sollten einerseits einem verbesserten Anlegerschutz dienen, zum anderen aber auch die Handlungsspielräume für die Finanzinstitute flexibler gestalten. Seitdem gibt es für Notierung der Börsenkurse keine amtlichen Makler mehr. Der Begriff „amtlich“ beinhaltet eine öffentlich-rechtliche Grundlage, mit der bestimmte Personen mit amtlichen Befugnissen ausgestattet werden. In der Praxis wurde bereits im Jahr 1998 eine amtliche Notiz für die Devisenkurse nicht mehr gehandhabt. Heute nehmen an der Börse Skontroführer die Kursnotierungen für den Einheitskurs vor.
Seit 2007 gelten für Börsenhandel an den deutschen Börsen der General Standard und der Prime Standard. Der Prime Standard ist das Börsensegment an der Börse Frankfurt mit dem höchsten Transparenzstandard. Wertpapiere, die in den Prime Standard aufgenommen werden erfüllen die Voraussetzungen für die großen Aktien-Indexes wie DAX, TecDAX, SDAX, MDAX. Der General Standard umfasst alle an der Frankfurter Börse notierten Aktien unterhalb der Kriterien für die Zulassung für den Prime Standard.
Die praktische Grundlage für die Notierungen ist das Skontro (Orderbuch) für die Erfassung von allen Orders für die Käufe und Verkäufe. Der Skontroführer ist nicht mehr wie der frühere amtliche Makler eine Person mit amtlicher Befugnis. Er bedarf jedoch der Zulassung nach § 27 Abs. 1 BörsG. Nach § 27 Abs. 1 der Börsenordnung Börse Frankfurt.
Bedeutung der Kursnotierungen für den Handel mit Aktien
Für jeden, der mit Aktien handelt oder in den Aktienhandel einsteigen möchte, sind die Kursnotierungen von großer Bedeutung. Die Reglung der Aktienkurse vollzieht sich nach dem Gesetz des Marktes von Angebot und Nachfrage. Das Steigen und Fallen der Aktienkurse wird somit von den Ankäufen und Verkäufen bestimmt. Für bedeutende Aktien mit einem entsprechend großen Wert und Anteil am Handel wird die „fortlaufende Notierung“ der Kurse vorgenommen. Zwar findet auch für diese Aktien eine Tagesnotierung als Kassakurs für den Handelstag statt, aber während des Handelsverlaufs verändern sich die Kurse fortlaufend auf der Basis aktueller Daten. Das kann in extrem kurzen Abständen von weniger als einer Minute vonstattengehen. Dieser immens schnelle Handel erfordert vor allem eine umfassende digitale Abbildung und die Handhabung der Handelsverläufe über Online Orders. Der Aktienhandel der einzelnen Teilnehmer am Aktienmarkt wird über Broker abgewickelt. Der Einsteiger beim Aktienhandel wird sich erst einen Online Broker suchen, über den er seine Orders abwickeln kann.
Limitierte Order und Handel zu jedem Preis
Der einzelne Anleger kann bestimmte Handelsbedingungen für seine Aktien festlegen. Er kann eine limitierte Order erteilen. Dabei wird immer ein festgelegtes Kurslimit vorgegeben. Das heißt, es wird eine Markierung für den Kurs der Aktien bestimmt, die bei Ausführung der Order nicht unterschritten oder überschritten werden darf. Diese Variante mindert das Risiko des eigenen Handels. Der Gegenpol dieser Vorgehensweise ist der Handel zu jedem Preis. Hier ist das Risiko für den Teilnehmer am Handel erheblich höher. Es können jedoch bei plötzlichen Hochnotierungen der Aktien beachtliche Gewinne generiert werden.
Die Aktien einzelner Unternehmen stehen nicht in unendlicher Menge zur Verfügung. Während eines Handelstages kann es vorkommen, dass es für bestimmte Aktien plötzlich eine viel größere Nachfrage gibt als Angebote vorhanden sind. Solche Situationen können sich sehr schnell entwickeln, wenn beispielsweise der Kurs einer fortlaufend notierten Aktien plötzlich einen enormen Sprung nach oben gemacht hat oder Gerüchte über besonders lukrative Aktienkäufe an der Börse kursieren. Dann gibt es zu den Kursnotierungen die Möglichkeiten von Zusätzen. Die Zusätze dienen der Information der potenziellen Käufer. Gekennzeichnet werden diese Zusätze mit Kürzeln. So steht beispielsweise das G als Kürzel für Geld für eine Situation, in der es Kaufangebote, jedoch keine Verkäufer für die Aktie gibt. Umgekehrt kennzeichnet das B für Brief, dass es derzeit lediglich ein einziges Angebot gibt. Das T steht für einen geschätzten Wert, und weitere Kürzel kennzeichnen andere Informationen bezüglich einer bestimmten Aktie. Wer seinen Aktienhandel vollständig einem zuverlässigen, erfolgreichen Broker überlässt, muss sich um die ständig wechselnden Tagesverläufe der Notierungen weniger Kopfzerbrechen machen. Wer allerdings selbst aktiv seinen Handel beeinflussen möchte, sollte dies und noch vieles mehr vom Börsen-ABC beherrschen.
Regulierungen nehmen dem Aktienhandel nicht das Risiko
Zahlreiche Bereiche des Aktienhandels werden durch Gesetze für Börse und Wertpapierhandel reguliert. Allerdings handelt es sich immer nur Regulierungen, die für geordnete Abläufe und deren Dokumentation, zum Beispiel die Regeln für die Kursnotierungen, sorgen. Vom Risiko kann und soll der Aktienhandel nicht befreit werden. Daher ist sowohl die Geldanlage in Aktien wie der aktive Handel mit Aktien immer mit mehr oder weniger großen Risiken behaftet. Wer sein Vermögen in Aktien anlegen möchte, um lohnende Renditen zu erhalten, ist mit Aktienfonds gut beraten. Durch die Bündelung verschiedenster Aktien können die üblichen Kursschwankungen aufgefangen werden. Anlegen müssen jedoch davon ausgehen, dass sich dazu nur langfristige Anlagen lohnen. Wer für schnelle Gewinne aktiv in den Aktienhandel einsteigen möchte, muss sich zuvor eingehend mit den wichtigsten Grundlagen dieses Handels vertraut machen. Große Broker bieten Ihren Kunden hierfür u.a. auch Übungsportale an, in denen Sie einen wertfreien Handel vollziehen, ohne am Börsengeschehen praktisch teilzunehmen und eigene Vermögenswerte riskieren. Wer aktiv in den Aktienhandel einsteigen möchte, sollte nie Gelder investieren, die dringend gebraucht werden. Aktienhandel mit einzelnen Aktien beinhaltet immer das besonders hohe Risiko eines Totalverlustes. Durch ein geschicktes Handelsmanagement und die richtigen Strategien lässt sich dieses Risiko jedoch minimieren.
Die Notierungen der Kurse sind dabei das entscheidende Indiz für die handelbaren Werte. Daher gibt es auch für die Kursnotierungen immer lenkende Gesetze, die für einheitliche Grundlagen, nach denen diese Notierungen vorgenommen werden.
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