Die deutsche Direktorin Isabel Schnabel von der Europäischen Zentralbank sowie weitere Banken gehen davon aus, dass die Inflation hierzulande erst im Jahr 2024 wieder auf einem normalen Niveau liegen wird. Leider ist bis dahin von einem weiteren Anstieg auszugehen. Insbesondere Deutschland dürft eine bevorstehende Rezession härter treffen als viele andere Länder. Schon jetzt belastet viele Menschen die hohe Inflation. Diese liegt jüngst bei rund 7,9 %. Dies ist wesentlich mehr als die angestrebten 2 % der Europäischen Zentralbank. Isabel Schnabel teilt hierzu mit, dass die Inflation kurzfristig sogar noch weiter ansteigen wird.
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Private Banken erwarten eine Senkung bis 2023
Viele Volkswirte der privaten Banken in Deutschland gehen davon aus, dass die gesamtwirtschaftliche Leistung in den nächsten vier Quartalen bis zum Sommer 2023 sinken werde. Chefökonom Holger Schmieding ergänzt hierzu, dass er einen positiven Ausblick sieht, auf das, was nach der Krise kommt. Zunächst müsse aber erst die anstehende Rezession gemeistert werden, die wohl besonders hart alle treffen werde.
Hierzulande ist die Situation schlechter
Wie Schnabel bereits angedeutet hat, lässt sich in diesem Winter in Deutschland eine hohe Rezession kaum vermeiden. Grund hierfür ist, dass im gesamten Euroraum nicht nur von einer Rezession die Rede ist, sondern insgesamt die Wirtschaft stagniert. Dabei ist die Situation in Deutschland besonders schlecht. Insbesondere ist Deutschland von der starken Abhängigkeit des russischen Gases abhängig geworden.
Auf dem Arbeitsmarkt wird sich die Rezession eher nicht so groß auswirken. Immer noch gibt es dort eine Arbeitskräfteknappheit. Die Nachfrage nach Fachleuten ist bei Unternehmen nach wie vor groß. Wie auch viele andere Volkswirte darlegen, dürfte der Arbeitsmarkt im erwarteten Wirtschaftsabschwung nicht sonderlich in Mitleidenschaft gezogen werden. Es gibt schließlich auch staatliche Hilfen, wie zum Beispiel Kurzarbeitergeld. Dennoch sind aber die hohen Preise für die Menschen spürbar geworden. Aktuell halten die Löhne nicht Schritt mit dem Lohnanstieg.
Die Volkswirte der 15 Privatbanken erwarten nach einem Wachstum von 1,4 % im laufenden Jahr im Jahresdurchschnitt für 2023 einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 1,3 %. Im Vergleich hierzu war die deutsche Wirtschaft während der Corona-Pandemie um mehr als 4 % geschrumpft.
Inflation wird bald den Höhepunkt erreichen
Die Wiederbelebung des Wirtschaftswachstums hängt nun von der weiteren Entwicklung der Preise ab. Mit den zwei Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank im Juli und September hat diese der aktuellen Teuerungsrate den Kampf angesagt. Leider sind hierzu noch weitere Zinserhöhungen zu erwarten.
Die EZB versucht über die Zinsanhebung das Preisniveau zu stabilisieren. Kurzfristig ist dies aber nicht machbar. Mit den Zinsanhebungen möchte man den Menschen die Angst vor einer Dauer-Inflation nehmen. Es können sonst zu einer sogenannten Lohn-Preis-Spirale kommen. Die Menschen würden immer höhere Löhne fordern, da diese von immer höheren Preisen ausgehen müssen.
Die Experten gehen davon aus, dass die Inflationsrate in Deutschland im kommenden Jahr bei etwa 6 % liegen wird. Dies ist immer noch sehr hoch. Den Höhepunkt erwartet man aber noch in diesem Jahr. Erst im Jahr 2024 geht man von sinkenden Inflationsraten aus, wobei man das 2-Prozent-Ziel erreichen möchte. Dies wird sich leider auch auf Kreditnehmer auswirken.