Wer vorübergehend sein Konto überziehen möchte, der kann hierbei auf seinen Dispo-Kredit zugreifen. Kurzfristige Engpässe lassen sich damit sehr gut überbrücken. Jedoch sollte ein Dispo-Kredit nicht zum Dauerkredit führen. Immerhin sind schon immer die Dispo-Zinsen weitaus höher als bei einem herkömmlichen Ratenkredit. Die Europäische Zentralbank hat vor Kurzem den Leitzins erhöht und möchte diesen auch zukünftig nach oben korrigieren, um damit die aktuelle Inflation in den Griff zu bekommen. Dies werden auch Dispo-Nutzer spüren. Die ohnehin schon teuren Dispo-Kredite werden also zukünftig nochmals kräftig ansteigen. Umfragen zufolge nutzen hierzulande 6 Millionen Deutsche ihren Dispo-Kredit und diesen leider auch über einen längeren Zeitraum.
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Durch die Leitzinserhöhung wird alles noch teurer
Momentan verlangen die Banken durchschnittlich 9,43 % an Dispozinsen. Nach Anhebung des Leitzinses auf 0,25 % und später auf 0,5 % würde sich der Dispozins sogar auf 11 % erhöhen. Da wird es für viele Dispo-Nutzer schnell eng. Schon jetzt prangern die Verbraucherschützer die hohen Dispozinsen an. Im Jahr 2014 diskutierte sogar der Deutsche Bundestag über eine Deckelung der Dispozinsen. Bis heute ist diesbezüglich nichts passiert. Diejenigen, die sich vor diesen hohen Kosten schützen möchten, sollten daher selbst aktiv werden. Darauf weist auch der Geschäftsführer von smava, Alexanter Artopé, hin.
Wovon ist der Dispo-Zins abhängig?
Üblicherweise ist die Höhe des Dispo-Zinssatzes entweder von den Leitzinsen der Europäischen Zentralbank oder dem sogenannten 3-Monats-Euribor abhängig. Beim 3-Monats-Euribor handelt es sich um einen speziellen Zinssatz, zu welchem sich die Banken üblicherweise das Geld leihen. In der Vergangenheit hat sich der Euribor ähnlich entwickelt wie der Leitzins der EZB. Im Juli 2022 hat das Gremium der Europäischen Zentralbank den Leitzins erstmals erhöht.
Bei einer solchen Erhöhung haben die Banken die Möglichkeit, ihre Dispo-Zinsen am Leitzins auszurichten und somit den Zinssatz ebenfalls zu erhöhen. Dasselbe gilt aber auch für die Banken, die ihre Dispo-Zinsen am 3-Monats-Euribor ausrichten. Man muss jedoch nicht unbedingt diese Erhöhung in Kauf nehmen.
Der Ratenkredit als Alternative
Wer an eine Umschuldung für sein überzogenes Girokonto denkt, der sollte sich etwas näher mit den Ratenkrediten beschäftigen. Problematisch ist ein Dispo-Kredit immer dann, wenn dieser nicht innerhalb von zwei bis drei Monaten ausgeglichen werden kann. Eine Kontoüberziehung stellt immer die teuerste Finanzierungsmöglichkeit dar. Daher sollte ein Dispo-Kredit immer kurzfristig sein.
Rund 75 % aller Dispo-Nutzer halten sich an diese kurzen Zeiten. Leider benötigt rund ein Viertel aller Nutzer länger als drei Monate. Viele benötigen dafür ein Jahr oder noch länger. Bis dann das Konto ausgeglichen ist, zahlen diese im Durchschnitt 9,43 % oder jetzt noch wesentlich mehr. Dies ist unnötig, da es günstige Ratenkredite als Alternative gibt.
Über ein Vergleichsportal, wie zum Beispiel smava, kann man die verschiedenen Ratenkredite für eine solche Umschuldung miteinander vergleichen. Aktuell gibt es Ratenkredite zu durchschnittlichen Zinsen von 5,5 %. Damit ist der Ratenkredit immer günstiger als ein Dispo-Kredit. Bei bestimmten Anbietern kann man sogar noch ein Schnäppchen für etwa 4 % Zinsen machen. Über einen festgelegten Zeitraum zahlt man seine Raten zurück und kann auf diese Weise die Überziehung wesentlich sicherer wieder ausgleichen.