Der Wunsch vieler junger Familien ist natürlich ein eigenes Haus mit Garten. Dort können die Kinder ungestört spielen und man möchte sich etwas für die Altersvorsorge aufbauen. In den letzten Jahren waren die Bauzinsen so niedrig, dass viele Familien sich diesen Traum erfüllen konnten. Während der Corona-Pandemie haben zudem viele erkannt, dass eine Immobilie bei bevorstehenden Einschränkungen im öffentlichen Leben viele Vorteile bietet. Nach Beginn des Ukraine-Krieges hat sich alles geändert. Die gestiegene Inflation führte leider zu einer enormen Erhöhung der Bauzinsen. Zudem haben sich die Anforderungen für den Kauf einer Immobilie grundlegend geändert. Insoweit wurde für viele der Traum von einem Eigenheim zerstört.
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Was macht den Hauskauf so schwer?
Für viele Menschen ist der Traum vom Eigenheim in weite Ferne gerückt. Natürlich liegt es auf der einen Seite an den gestiegenen Bauzinsen. Seit Januar 2022 haben sich diese quasi verdreifacht. Hinzu kommen noch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und den Lieferengpässen an Baumaterialien. Zudem sind auch diese wegen gestiegener Nachfrage preislich in die Höhe geschnellt. Nicht unerwähnt bleiben soll die aktuell hohe Inflation, welche mittlerweile über 8 % liegt. Diese hat einen direkten Einfluss auf die Vergabe von Baudarlehen.
Viele Banken und Kreditinstitute können aus Sicherheitsgründen ihrer Kunden nicht mehr so einfach ein Darlehen vergeben. Gerade eine Immobilienfinanzierung sorgt für ein großes Loch in der Haushaltskasse des Kreditnehmers. So setzen die Banken die bisherigen Pauschalen für Lebenshaltungskosten bei einer Kreditprüfung weitaus höher an. Viele Kreditnehmer fallen hier schon durch das Raster.
Nicht jeder Kredit kann bewilligt werden
Sprecher der Deutschen Bank teilen mit, dass aufgrund der gestiegenen Inflationsrate und den einhergehenden hohen Energiepreisen die Mindestanforderungen für eine Kreditvergabe angepasst werden mussten. Bei einer solchen Bonitätsprüfung reicht das eigene Einkommen der Kreditnehmer für Lebenshaltung und Bewirtschaftung einer Immobilie nicht mehr aus. Das frei zur Verfügung stehende Einkommen ist ein wichtiger Anzeiger für die Kreditwürdigkeit.
Auch Sprecher der Commerzbank schließen sich dieser Meinung an. Wegen der gestiegenen Finanzierungskosten und Lebenshaltungskosten kann leider nicht jeder Finanzierungswunsch mehr erfüllt werden. Dies dient aber in erster Linie der Sicherheit der Kreditnehmer.
Kreditnehmer bringen jetzt mehr Eigenkapital mit
Im Vergleich zu den Vorjahren können heute viele Kreditnehmer wesentlich mehr Eigenkapital vorweisen. Dies ist kurios, da insbesondere wegen des Zinsanstiegs eigentlich mit weniger Eigenkapital zu rechnen wäre. Viele Bankkunden haben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres rund 159.000 € an Eigenkapital vorweisen können. Im letzten Jahr waren es nur 129.000 €. Wer eine Immobilie kaufen möchte, der schaut dabei auch auf eine längere Zinsbindung. So haben sich 2021 viele Kreditnehmer für eine Laufzeit von rund 13,2 Jahren entschieden. Jetzt wählen Kreditnehmer eine Laufzeit von 14,1 Jahren.
Bauzinsen werden weiter steigen
Die Bauzinsen werden zukünftig noch weiter ansteigen, so auch die Experten vom Vergleichsportal CHECK24. Es ist absehbar, dass sich immer weniger Menschen eine eigene Immobilie leisten können. Das zuletzt bekannte Zinstief lag bei 2,31 % und ist mittlerweile auf 2,79 % und darüber gestiegen. Es wird davon ausgegangen, dass die Bauzinsen bald über 3 % liegen werden.