Was bedeutet Aval?
Mit dem Begriff Aval wird eine Garantie oder auch eine Bürgschaft bezeichnet, die eine Bank einem Dritten gegenüber für ihren Kunden gibt. Avale werden dabei natürlich nur für Kunden ausgesprochen, die eine besonders gute Bonität aufweisen. Die Bank garantiert dabei einem Dritten, dass ihr Kunde bestimmte Waren oder Dienstleistungen während einer bestimmten Zeit liefert bzw. Zahlungen leistet. Es handelt sich dabei um so genannte Eventualverbindlichkeiten. Das heißt, die Bank ist erst dann zur Zahlung verpflichtet, wenn ein bestimmtes Ereignis, wie etwa die Zahlungsunfähigkeit des eigenen Kunden eintritt. Man unterscheidet dabei zwischen verschiedenen Avalen. Zum einen gibt es im privaten Bereich so genannte Mietavale. Dabei verbürgt sich die Bank für die Mietzahlung ihres Kunden. Durch diese Garantie wird dem Kunden oft die Zahlung der Mietkaution erlassen. Weiterhin gibt es das Gewährleistungsaval, was insbesondere beim Wohnungs- und Hausbau zum Einsatz kommt. Hier kommt die Bank für alle evtl. Gewährleistungsansprüche gegen die Baufirma auf, falls diese während der Gewährleistungszeit zahlungsunfähig werden würde.
Übernimmt eine Bank für ihren Kunden eine Bürgschaft für dessen Schulden, spricht man von Aval, einer speziellen Form des Kredites. (Avalkredit)
AVAL, im weiteren Sinn Bankaval oder Avalkredit genannt, beschreibt im Bankwesen eine Übernahme von Garantien, Bürgschaften sowie eventuellen Verbindlichkeiten von Seiten eines Kreditinstituts. Die Kreditinstitute werden in diesem Fall von den Bankkunden innerhalb eines Kreditgeschäfts mit der Übernahme beauftragt. Der Begriff Aval leitet sich vom italienischen Wort avallo (Wechsel), welches wiederum vom arabischen hiwala (Wechsel, Mandat) abstammt. Weiterhin kann AVAL für die Unterzeichnung eines Wechsels durch eine weitere Person stehen.
Zum besseren Verständnis muss darauf hingewiesen werden, dass das Kreditgeschäft der jeweiligen Kreditgeschäfte aus formal zwei unterschiedlichen Leistungen. Einmal kann das Kreditinstitut seinen Kunden einen Kredit gewähren, zum Beispiel durch die Herausgabe von Darlehen, während die Kreditinstitute auf der anderen Seite für ihre Kunden als Bürge haften. Es besteht für das Kreditinstitut ein Haftungsrisiko der Kundenverpflichtungen gegenüber Dritten. Sie haften lediglich mit ihrem Namen und stellen kein Geld zur weiteren Verfügung. Es handelt sich also um eine Kreditleihe und nicht um eine Geldleihe.
In Deutschland wird der sogenannte Aval Kredit als ein Bankgeschäft gemäß § 1 Nr. 8 Kreditwesengesetz (KWG). Nur Kreditinstitute haben die Gelegenheit Avalkredite für ihre Kundschaft zu übernehmen, Ausnahmen bilden Versicherungen. Bei einem Avalkredit ist der Kunde des Kreditinstituts der sogenannte Kreditnehmer, während die Bank als Kreditgeber fungiert. Nach $ 127 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) wird der Avalkredit zwischen den Parteien in einer gewählten Schriftform als Vertrag festgehalten.
Das Rechtsverhältnis zwischen den Parteien ist das Bürgerschaftsrecht. Heißt wiederum, dass das Rechtsverhältnis durch einen Geschäftsbesorgungsvertrag verzeichnet ist. Die Bank nimmt hierfür eine Zahlung entgegen, die Avalprovision heißt und verbürgen sich nun gegenüber den Gläubigern seines Kunden. Avalkredite bestehen somit stets zwischen drei verschiedenen Parteien. Der Kunde der Bank ist der Schuldner, der Gläubiger des Bankkunden ist außerdem begünstigter Gläubiger im Zusammenhang mit der Bankbürgschaft. Die Bank hingegen übernimmt nach $ 765 Bürgerlicher Gesetzbuch (BGB) der Part des Bürgen. Zu Beginn eines solchen Avalkredites geht das Kreditinstitut davon aus, dass der Bankkunde seine Verbindlichkeiten gegenüber der dritten Partei begleichen kann, wodurch schließlich die Bankbürgschaft erlischt. Sobald dies nicht mehr eingehalten werden kann, erlischt die vorher geltende Eventualhaftung der Bank und wird in eine echte Verbindlichkeit umgewandelt. Der Gläubiger des Bankkunden hat nun Anspruch auf die Verbindlichkeiten, die der Bank nachkommen muss. Nach $ 774 BGB zahlt die Bank als festgelegter Bürge die Schulden des Bankkunden und wodurch die Forderung des Gläubigers innerhalb einer Legalzession an die Bank übertragen wird. Dieser Vorgang wird automatisch durchgeführt.
Das Kreditinstitut bzw. die Bank muss bei einem Avalkredit einschätzen, ob und inwiefern die Eventualhaftung von den Kunden eingehalten werden kann. Weiterhin sollte von Seiten der Bank die Inanspruchnahme des Rückzahlungsanspruches durchzusetzen ist. Insgesamt gibt es acht verschiedene, gängige Avalarten. Den Anfang macht der Anzahlungsaval. Hier wird von Seiten der Bank ein Anzahlungsbetrag für eine Investion oder eine Lieferung abgesichert. Der Bietungsawahl hingegen beschäftigt sich mit dem Verfahren des Bieten. Hierbei ist das Kreditinstitut dafür verantwortlich, dass der jeweilige Bieter seine Konventional- oder Vertragsstrafen wirklich begleichen kann. Solche Strafen werden natürlich nur fällig, wenn der Bieter bei der Abgabe des Angebots die Verpflichtungen nicht erfüllen kann oder den vorher vereinbarten Vertrag nicht abschließt. Bei einem Gewährleistungsaval wird der Gewährleistungsanspruch eines Investors oder eines Bauherrn von Seiten der Bank abgesichert.
Der Leistungsaval ist vor allem für Lieferungen von großer Bedeutung. Zahlungen von Waren werden hierdurch abgesichert bis sie schließlich eingetroffen sind oder die jeweilige Leistung erbracht wurde. Mit dem Mietaval wird die Kautionsstellung seitens des Mieters ersetzt und sichert so den Mietvertrag ab. Der Prozessaval wird innerhalb einer Zwangsvollstreckung der Gerichte verwendet. Mit dem Prozessaval kann eine Zwangsvollstreckung entweder angewendet oder abgewendet werden. Der Sinn des Wechselavals ist es, dass eine günstigere Refinanzierung stattfinden kann. Vor allem zur wirtschaftlichen Bonitätsverbesserung sowie der Möglichkeit eines Wechsels. Explizit wird der Wechselaval in Artikel 31 Wechselgesetz ausgeführt. Abschließend gibt es noch die Zollbürgschaft. Durch die Zollbürgschaft können Zölle, Verbrauchsteuern und Steuerschuldverhältnisse gegen verschiedene Sicherheitsleistungen gestundet werden.
Die Bank hat bei einem Avalkredit den Anspruch auf eine Avalprovision. Diese Provision fasst auf dem eingegangen Kreditrisiko und der damit einhergehenden Dienstleistung, die die Bank gemäß des geschlossenen Kreditvertrages leistet. Aufgrund des Vertrages und den Leistungen kann die Avalprovision berechnet werden. Die Provision für Avalkredite fußt nicht auf den aktuellen Kreditzinsen. Als Grund kann hier angeführt werden, dass es sich bei einem Avalkredit nicht um einen Geldkredit handelt. Die Orientierung der Provision hängt immer vom individuellen Haftungsrisiko des Kreditinstituts ab. So kommt auch der Begriff Provision zustande. Im Zusammenhang mit Dienstleistungen ist immer von Provisionen die Rede. In der Regel werden bei Avalkrediten lediglich Eigenmittel in Höhe von 50 % des eigentlichen Wertes zu hinterlegen. Dies kann im Artikel 166 Kapitaladäquenzverordnung (CRR) nachgelesen werden.
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