Aktuell machen sich viele Finanzexperten Sorgen wegen einer neuen Finanzkrise in Bezug auf die Turbulenzen bei der Silicon Valley Bank und Credit Suisse. Unabhängig davon haben die deutschen Unternehmen derzeit keine Sorge, einen benötigten Kredit zu bekommen. Für viele ist es sogar einfacher geworden, ein passendes Darlehen von einer Bank zu erhalten. Wie das Münchener IFO-Institut mitteilt, erfahren nur 22,7 Prozent der Unternehmen eine gegenwärtige Zurückhaltung der kreditgebenden Banken. Im Dezember 2022 waren es noch 30 Prozent.
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Abnahme bei der Kredithürde
Die Unstimmigkeiten bei einigen internationalen Banken haben glücklicherweise keine Auswirkungen auf die Kreditvergabe hierzulande. Dies teilte Klaus Wohlrabe als Leiter der IFO-Umfrage mit. Mittlerweile haben sich die Unternehmen an das neue Zinsumfeld gewöhnt. Dennoch darf nicht vergessen werden, dass die Europäische Zentralbank (EZB) zur Bekämpfung der hohen Inflation die Leitzinsen angehoben hat. Dadurch sind verständlicherweise auch die Kreditkosten insgesamt in den vergangenen Monaten gestiegen.
Im privaten Bereich sorgt die Zinserhöhung bei vielen nicht gerade für Freude. Ratenkredite werden teurer. Aber auch Baudarlehen sind in den letzten Monaten enorm in die Höhe geschossen. Dies führt dazu, dass sich immer weniger Menschen eine eigene Immobilie leisten können. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass hiervon natürlich auch der Bausektor betroffen ist. Dieser muss daher mit einem deutlichen Nachfragerückgang rechnen. Insoweit ist es nur verständlich, dass etliche Unternehmen nach einer Finanzlösung suchen, um überhaupt über die Runden zu kommen. Kredite können in diesen Zeiten eine gute Alternative darstellen. Bisher haben jedoch insbesondere die Banken bei der Kreditvergabe eine größere Vorsicht walten lassen. Mittlerweile ist die Lage jedoch etwas entspannter geworden.
Eine Abnahme bei der Kredithürde ist auch in der Industrie spürbar geworden. Dabei sank der Anteil der Unternehmen, die sich zuvor über zurückhaltende Banken beklagten, von 27,8 auf nunmehr 17,3 Prozent. Aber auch bei den Dienstleistern ist die Rückhaltung der Banken zu verzeichnen. Hier sank der Anteil von 34,6 auf 26,5 Prozent. In den übrigen Branchen sind dagegen die Zahlen mit bis zu 22,1 Prozent nahezu gleichgeblieben.
Kleinstunternehmen und Selbstständige haben es schwerer
Wie die IFO-Forscher herausgefunden haben, sind die Banken bei der Kreditvergabe an Kleinstunternehmen und Selbstständige jedoch vorsichtiger geworden. Etwa 40 Prozent der befragten Unternehmen beklagen immer noch eine deutliche Zurückhaltung. Ebenso ist auch die Veranstaltungsbranche mit 50 Prozent besonders deutlich betroffen.
Die Turbulenzen um die Schweizer Großbank Credit Suisse sowie die Pleite der Silicon Valley Bank haben zunächst für eine Verunsicherung am Finanzmarkt gesorgt. Einige befürchten eine neue Finanzkrise. Daher suchen viele Experten nach möglichen Hinweisen, ob es wie in den Jahren 2008 und 2009 eine neue Kreditklemme geben wird. Hierbei handelt es sich um eine unzureichende Kreditvergabe an die Realwirtschaft. Die Konjunktur wäre damit deutlich betroffen.
Mut zur Kreditanfrage
Auch wenn es auf dem deutschen Finanzmarkt nicht so gravierend ausfällt, kann es dennoch vorkommen, dass kreditsuchende Unternehmen von den Banken abgelehnt werden. In diesem Fall sollten diese jedoch einen umfassenden Kreditvergleich durchführen. Es gibt nach wie vor viele Kreditunternehmen und Kreditvermittler, die eine passende Lösung parat haben. Wichtig hierbei ist, dass ein umfassendes Konzept vorgelegt wird. Durchaus ist dabei manchmal etwas Überzeugungsarbeit gefragt.