Aktuell bringt die Schweizer Großbank UBS die Notübernahme der Credit Suisse unter Dach und Fach. Aufgrund dieses Zusammenschlusses entsteht eine riesige Großbank, deren Bilanzsumme sogar zweimal größer ist, als die gesamte Wirtschaftskraft der Schweiz. Wenn hier etwas schiefläuft, muss ausgerechnet Deutschland als einer der ersten helfen. Viele sind diesbezüglich besonders beunruhigt. Der Stichtag der Übernahme war der 12. Juni 2023. Die UBS hat ihren Stammsitz in Zürich. Leider wird ein Großteil der Geschäfte nicht von Zürich aus gesteuert, sondern direkt aus Frankfurt. Man spricht auch vom sogenannten UBS##chartIcon, mit dem eine Bilanzsumme von 1,6 Billionen Schweizer Franken verwaltet werden.
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UBS übernimmt Konkurrentin Credit Suisse
Viele Beteiligte sehen in der UBS eine der gefährlichsten Banken der Welt. Wie eingangs erwähnt, übertrifft die Bilanzsumme das Zweieinhalbfache des BIP der Schweiz. Zwar kommt auch die Deutsche Bank als größtes Geldhaus hierzulande auf eine ähnlich hohe Bilanzsumme, jedoch ist anzumerken, dass diese nur etwa einem Drittel des deutschen BIP entspricht. Weitere Bankenriesen, wie zum Beispiel die Bank of China oder die US-Bank JPMorgan haben trotz ihrer Größe nur eine geringe Bedeutung für die Volkswirtschaft ihres Landes.
Dennoch ist die Bilanzsumme im Vergleich zum BIP für viele von entscheidender Bedeutung. Die Zahl gibt Auskunft, ob eine Bank vom eigenen Land aufgefangen werden kann, wenn diese in Schieflage gerät. Aktuell ist die Schweiz mit ihrem BIP leider nicht mehr in der Lage, die Fusion der UBS mit der Credit Suisse aufzufangen.
Das Europageschäft wird aus Frankfurt gesteuert
Wenn schon das eigene Land eine Großbank nicht mehr auffangen kann, müssen es gegebenenfalls andere Länder übernehmen. Beispielsweise würde man sich bei der UBS zuerst an Frankfurt wenden, wo auch die Europäische Zentralbank und die Deutsche Bundesbank sitzen.
Da die Gefahr nicht auszuschließen ist, wurde die Abstimmung wegen des Deals für die UBS besonders eng. Aus diesem Grund stand die Großbank in ständigem Kontakt mit den amerikanischen und deutschen Notenbanken. Insbesondere sind die deutschen Banken alarmiert, weil das Europageschäft der UBS von Frankfurt aus geführt wird. Seit des britischen Brexits hat der deutsche Standort eine immer größere Bedeutung gewonnen. Immerhin sind hier die Geschäfte aus 8 Ländern gebündelt, zu denen Deutschland, Österreich, Italien, Luxemburg, Dänemark, Schweden, den Niederlanden und Spanien gehören.
Ein Problem der Finanzkrise vor 15 Jahren
Die UBS ist zu einem Beispiel geworden, welches erst mit der Finanzkrise vor 15 Jahren deutlich wurde. Es wird als „too big to fail“ bezeichnet, was bedeutet, dass eine Bank erst staatlich gerettet werden soll, ehe diese in die Insolvenz geschickt wird. Die Folgeschäden seien ansonsten wesentlich teurer für alle Beteiligten.
Viele europäische Großbanken haben dieses Problem. Hierzu gehört auch die spanische Banco Santander, die auf 127 Prozent der spanischen Wirtschaftsleistung käme. Maßgeblich sind immer die Bilanzsummen, die sich aus den zusammengezählten Krediten, Guthaben und Vermögenswerte errechnen. Diese sind meist größer als die Wirtschaftsleistung eines Landes.
Viele Bankenaufseher sind dieses Problem damit angegangen, den Kapitalpuffer der Großbanken zu erhöhen. Leider haben sich dadurch auch die Bilanzsummen erhöht. Darüber hinaus sollten die Banken entsprechende Notfallpläne vorlegen, die jedoch in Wirklichkeit nicht umgesetzt wurden.