Bei der Beantragung eines Kredits spielt die Schufa eine gewichtige Rolle. So kommt es auch, dass viele, angehende Darlehensnehmer sich fragen, ob es wirklich lohnenswert ist, dort vorab eine Selbstauskunft einzuholen.
Inhalt
Zustimmung
Um einen Kredit zu erhalten, muss der Antragsteller seine Zustimmung zur Einholung der Schufa-Auskunft durch die Bank mittels seiner Unterschrift erklären. Andernfalls vergibt die Bank kein Darlehen.
Im Rahmen einer Darlehensbeantragung ist es hierzulande ein fester Bestandteil des Kreditvertrages,
das der angehende Kreditnehmer mit seiner Unterschrift die Zustimmung zur Einholung der Schufa-Auskunft gibt. Der Antragsteller besitzt jedoch das Recht, sein Einverständnis hierfür zu verweigern. Dies jedoch führt gemeinhin dazu, dass die Banken von einer Darlehensvergabe absehen.
Das kommt wiederum daher, dass die Kreditinstitute gemeinhin davon ausgehen, dass bei einer verweigerten Zustimmung eine negative Schufa-Auskunft vorhanden ist. Da den Banken das allgemeine Risiko bei einer Kreditvergabe dann zu hoch ist, fällt der Kreditbescheid gemeinhin negativ aus. Möchte der angehende Kreditnehmer nicht auf das Darlehen verzichten, ist es somit notwendig, die Unterschrift bezüglich der Schufa-Zustimmung zu leisten.
Kreditvergabe
Bei einer schlechteren Bonität hebt die Bank die Zinsen an. Ist die Kreditwürdigkeit des Antragstellers sogar deutlich zu schlecht, wird das Kreditinstitut die Darlehensvergabe komplett verweigern.
Die Auskunft der Schufa ist jedoch auch noch aufgrund eines anderen Punktes sehr wichtig; und zwar bezüglich der Zinsen. Bevor man sich für ein bestimmtes Darlehensangebot entscheidet, ist es ratsam, das gültige Zinsniveau zu beachten. Dabei gerät jedoch oftmals in Vergessenheit, dass die allgemeine Zinsofferte lediglich den Antragsteller mit einer guten, beziehungsweise sehr guten Bonität verbunden ist. Ausschlaggebend ist immer der Zinssatz, der im jeweils individuellen Darlehensangebot nachlesbar ist.
Verfügt ein Kreditnehmer über eine schlechtere Kreditwürdigkeit, hebt die Bank dagegen die Zinsen an. Das kommt daher, dass sich bei einer schlechtere Bonität das Darlehensrisiko für das Kreditinstitut erhöht. Fällt die Kreditwürdigkeit sogar deutlich zu schlecht aus, vergibt die Bank kein Darlehen. Somit hängt die Auskunft der Schufa sehr eng mit der Kreditvergabe und der Höher der Zinsen zusammen.
Schufa-Auskunft
Von der Aussage der Schufa hängt nicht nur die Vergabe eines Kredits, sondern auch die Zinshöhe ab. Die Bonität des Antragstellers ist somit auch sehr eng mit der Darlehensvergabe verbunden.
Dementsprechend ist es noch vor der Beantragung eines Darlehens gut zu wissen, wie es um die eigene Schufa-Auskunft bestellt ist. Hierzu kann sich der angehende Antragsteller von der Auskunftei eine sogenannte Selbstauskunft zukommen lassen.
Diese ist anschließend sehr genau zu überprüfen, denn es kann durchaus auch vorkommen, dass sich darin zum Teil falsche oder auch veraltete Informationen befinden.
Findet man derartige Inhalte kann bei der Schufa ein Antrag auf Richtigstellung oder Löschung gestellt werden. Wichtig hierbei ist, dass man die jeweiligen Nachweise dem Antrag gleich beilegt. Denn nur so kann die Schufa die Richtigkeit der betreffenden Angaben überprüfen. Anschließend wird die Auskunftei die jeweiligen Daten gegebenenfalls abändern, beziehungsweise entfernen.
Dabei gilt es zu beachten, dass die Schufa ihre Daten jedoch nicht immer sofort abändert. Hier kann durchaus ein gewisser Zeitraum vergeben, bis das der Fall ist. Dementsprechend ist es, falls machbar, unbedingt ratsam, dies vor der Beantragung eines Kredits zu bedenken.
Die Einholung einer Selbstauskunft ist somit durchaus lohnenswert, denn alte oder falsche Daten können unter Umständen zu einer Darlehensabsage führen. Außerdem ist es möglich, dass diese den Zinssatz unnötig in die Höhe treiben.
Ausnahmen
Bei einem Schweizer Kredit ist keine Schufa-Auskunft vonnöten. Allerdings sind hierfür oftmals hohe Zinsen zu bezahlen und der Darlehensbetrag fällt nicht allzu hoch aus. Derartige Kredite vergeben Banken im Ausland.
Es gibt jedoch auch Ausnahmen, bei denen die Einholung einer Selbstauskunft nicht notwendig ist. Das ist zum Beispiel bei einem sogenannten schufafreien Kredit der Fall. Die Banken hierzulande vergeben diese Darlehen üblicherweise jedoch nicht. In der Schweiz sowie in Liechtenstein sind sie beispielsweise erhältlich. Aufgrund dessen nennt man sie im Allgemeinen auch „Schweizer Kredite“.
Um ein solches Darlehen zu erhalten, ist in der Tat keine Auskunft der Schufa notwendig. Da die Kreditinstitute in einem solchen Fall jedoch ein höheres Kreditrisiko eingehen, sind Schweizer Kredite gemeinhin sehr kostenintensiv. Das bedeutet, dass die Banken hierfür üblicherweise einen recht hohen Zinssatz erheben. Außerdem wird in der Regel eine gute bis sehr gute Bonität vorausgesetzt und die Höhe des Darlehensbetrages hält sich in Grenzen.
Privat-Kredit
Die Vergabe eines privaten Darlehens erfolgt generell auf Vertrauensbasis. Es wird somit keine Auskunft bei der Schufa eingeholt, da dies hier schlichtweg nicht notwendig ist.
Eine weitere Ausnahme ist ein Kredit von Privat. Hierbei ist nicht etwa eine Bank der Kreditgeber, sondern eine andere, private Person. Auch bei einem solchen Darlehen ist keine Auskunft der Schufa notwendig. Ein Kredit von Privat kommt in der Regel entweder vollkommen ohne Zinsen, oder lediglich mit einem sehr niedrigen Zinssatz aus. Es handelt sich hierbei somit um einen recht günstigen Kredit. Die Darlehensvergabe erfolgt bei einem solchen Darlehen auf Vertrauensbasis.
Ein weiterer Vorteil von einem Kredit von Privat ist, dass sich über sämtliche Modalitäten lediglich der Kreditgeber und -nehmer einig sein müssen.
Dazu gehört beispielsweise auch die Art und Weise der Rückzahlung. So ist es zum Beispiel denkbar, dass der Darlehensbetrag in einer Summe bis zu einem bestimmten Datum oder auch in Form monatlicher fester, beziehungsweise flexibler Raten, bezahlt wird.
Trotz der enorm hohen Flexibilität, oder gerade deshalb, ist es empfehlenswert, auch einen Kredit von Privat schriftlich festzuhalten Es ist hierbei zwar kein schriftlicher Darlehensvertrag notwendig, aber so kann man bei etwaigen Streitigkeiten oder sonstigen Schwierigkeiten immer darauf zurückgreifen.
Des Weiteren ist es, falls möglich, sicherlich keine gute Idee, beispielsweise den ungeliebten Onkel nach einem Darlehen zu fragen. Dies führt sicherlich im Laufe der Zeit eher zu noch mehr familiären Spannungen, also sowieso schon vorhanden sind.
Im Idealfall entscheidet man sich für jemanden, zu dem man bereits seit Längerem ein gutes beziehungsweise sehr gutes Verhältnis pflegt. Hier ist es dann oftmals selbst bei Schwierigkeiten noch machbar, eine geeignete Lösung zu finden, mit der beide Parteien einverstanden sind.
Bei einem Kredit von Privat können die unterschiedlichsten Personen als Darlehensgeber fungieren. So kann es sich hierbei beispielsweise um die eigenen Eltern ebenso handeln, wie um die Eltern des Freundes. Aber auch weitere Verwandte, Arbeitskollegen oder gute Freunde können im Allgemeinen als private Kreditgeber dienen.