Das neue Heizungsgesetz hat für viel Wirbel gesorgt. Nicht nur Hauseigentümer sind verunsichert, sondern auch generell die Wohnungswirtschaft. Der GdW-Präsident Gedaschko teilt hierzu mit, dass wegen der Klimaauflagen in absehbarer Zeit die Reserven der Unternehmen aufgebraucht wären. Dies bedeutet, dass der Wohnungsneubau zum Erliegen drohe. Die Wohnungswirtschaft warnt daher vor den dramatischen Folgen der Überregulierung durch die Politik der Bundesregierung und der Europäischen Union. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Wohnungsneubauten aktuell nicht fortgesetzt oder ganz zum Erliegen kommen.
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Eigenkapital der Unternehmen schmilzt
Experten sind sich sicher, dass die Pflichten aus dem Heizungsgesetz und der Gebäuderichtlinie der EU langsam aber sicher das Eigenkapital der Unternehmen schwinden werde. Man arbeitet hier letztlich Kontraproduktiv. Auf der einen Seite möchte die Bundesregierung den Wohnungsneubau fördern. Dies ist jedoch in dieser Form nicht zu stemmen. Wie Gedaschko weiterhin ausführt, kann jeder Euro, der in die Erfüllung von Auflagen investiert werden muss, letztlich nicht für die Schaffung neuen Wohnraums geschaffen werden. Dabei ist das vorhandene Eigenkapital der Unternehmen umso wichtiger. Ohne Eigenkapital gibt es keine Kredite, somit können keine neuen Projekte erschaffen werden und es gibt dann auch keine neuen Wohnungen.
Ziel an neuen Wohnungen wird nicht erreicht
Die Lage ist aktuell sehr dramatisch, wie die Warnung aus der Wirtschaft zeigt. Die Ampelregierung will eigentlich jedes Jahr 400.000 neue Wohnungen schaffen. Stattdessen erreicht die Wohnungswirtschaft nur noch einen Wert von unter 250.000 Einheiten. Experten gehen davon aus, dass die Institute für 2024 sogar einen Rückgang von unter 200.000 prognostizieren.
Teure Kredite und gestiegene Kosten
Durch die abrupte Zinswende der Europäischen Zentralbank hat sich die Kreditaufnahme arg verteuert. Darüber hinaus kommen noch die gestiegenen Kosten für Baumaterialien, die Lieferengpässe sowie der Mangel an Fachkräften hinzu. Die hohe Inflation darf auch im Bausektor nicht übersehen werden. Entgegengesetzt steigt der Bedarf an Wohnraum, insbesondere aufgrund der Zuwanderung.
Die Baustandards sollte nach Bauministerin Klara Geywitz von der SPD gelockert werden. Darüber hinaus legte die Bundestags-Fraktion einen Maßnahmenkatalog vor, mit dem Mieterhöhungen entgegengewirkt werden sollen. Dies ginge zu Lasten der Vermieter und Investoren.
Nachbesserung wird gefordert
Zur kurzfristigen Entlastung der Unternehmen fordert Gedaschko entsprechende Nachbesserungen. Hierbei geht es um Maßnahmen aus dem Gebäudeenergiegesetzt bei der in einem Entschließungsantrag festgelegten Förderung. Beispielsweise verlang das Gesetz bei einem Heizungstausch den Umstieg auf Lösungen, die zu 65 % mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Dabei sollen strombetriebene Wärmepumpen in den Fokus treten.
Experten sind sich einig, dass jetzt schon absehbar ist, dass sich die Investitionen trotz der Förderung nicht amortisieren können. Nach Erfahrungswerten halten Wärmepumpen meist nur 15 Jahre. Der Ersatz einer Wärmepumpe beziehungsweise eines defekten Kompressors fällt in den Bereich der Instandhaltung. Diese wird dann leider nicht mehr gefördert und ist auch nicht umlagefähig.
Darüber hinaus weist Gedaschko auf die Ungerechtigkeiten in der Förderarchitektur hin. Mehrfamilienhäuser werden massiv benachteiligt. Ab der 7. Wohneinheit werden die förderfähigen Investitionskosten auf 3.000 € begrenzt. Um wirtschaftlich weiterhin handlungsfähig zu sein, müsste dieser Förderbetrag auf 10.000 € angehoben werden. Bei der Installation von Wärmepumpen müsste sich ebenfalls die Förderung auch auf die übrigen heizungstechnischen Anlagen beziehen, wie zum Beispiel die Heizkörper und die Leitungen.
Es wird auch für Mieter teurer
Wenn Vermieter sich für eine Wärmepumpe entscheiden und hierbei nicht auch die komplette Anlage gefördert wird, werden die Vermieter die nicht förderungsfähigen Kosten auf die Miete umlegen. Allein wegen der hohen Inflation und den gestiegenen Nebenkosten würde sich der Druck auf die Mieter nochmals erhöhen.