Die Kosten für die Arztbehandlung des geliebten Tieres können sehr schnell ungeahnte Höhen erreichen. Das gilt besonders, seit am 22. November letzten Jahres die tierärztliche Gebührenordnung geändert, und in diesem Zuge die Gebührensätze für einen Großteil der tierärztlichen Leistungen angehoben wurden. Zusätzlich sorgen beispielsweise die allgemeinen, gestiegenen Lebenshaltungskosten für ein leeres Konto, sodass der anstehende Besuch beim Tierarzt auch aus finanzieller Sicht häufig Kopfschmerzen bereitet. Aus diesem Grund liegt es nahe, an den Dispositionskredit zu denken, um die Tierarztrechnung zu begleichen.
Inhalt
Tierarztrechnung
Muss beim Tierarzt schnell eine hohe Summe aufgebracht werden, ist die Nutzung des Dispositionskredits oftmals eine gute Option, um dem Tier zu helfen.
Rechnungen beim Tierarzt können in ihrer Höhe sehr unterschiedlich ausfallen.
Von verhältnismäßig kleinen Beträgen bis hin zu großen Summen ist nahezu alles möglich. Letzteres ist beispielsweise vor allem dann der Fall, wenn eine sehr umfangreiche Behandlung oder Operation notwendig ist.
Hier können schnell Beträge zusammen kommen, die das Tier einerseits dringend benötigt, die sich aber andererseits nicht auf dem Girokonto befinden. Um dennoch schnell handeln zu können, bietet sich oftmals die Nutzung des Dispositionskredits auf ideale Weise an.
Überziehungskredit
Der Dispositionskredit ermöglicht eine Überziehung des Girokontos. Das Kreditinstitut bezahlt dem Darlehensnehmer somit kein Geld aus.
Im Allgemeinen wird der Dispositionskredit auch als „Überziehungskredit“ bezeichnet. Das kommt daher, das man bei dessen Nutzung tatsächlich das Girokonto überzieht. Dementsprechend befindet es sich dann im Soll. Bei einem Dispositionskredit wird somit von der Bank kein Geld ausbezahlt, sondern der Verfügungsrahmen des Kontos in den Minus-Bereich ermöglicht.
Die Höhe des Dispositionskredits richtet sich dabei nach der Höhe des Netto-Einkommens des Antragstellers und dessen Bonität. Besteht eine gute Kreditwürdigkeit, vergeben die Banken in der Regel einen Dispositionskredit von bis zu maximal drei Netto-Monatsgehälter.
Vorteile
Der Dispo bietet verschiedene Vorteile. Dazu gehört beispielsweise die flexible Nutzung und Rückzahlung des betreffenden Betrages.
Vorteilhaft bei einem Dispositionskredit ist zudem, dass man den eingerichteten Überziehungsrahmen nicht vollständig ausschöpfen muss. Wird beispielsweise lediglich die Hälfte der mögliche Summe benötigt, dann bleibt der andere Teil ganz einfach bestehen. Die Bank berechnet die Zinsen lediglich auf den Betrag, der verwendet wird.
Zudem ist die Rückzahlung des Dispos sehr einfach: Sofern der Kreditnehmer nichts anderes mit der Bank vereinbart hat, kann dies je nach Wunsch beziehungsweise Möglichkeit erfolgen. Bei einem Dispositionskredit sind somit keine regelmäßigen Ratenzahlungen notwendig. Hier wird ganz einfach dann eine gewisse Summe auf dem Konto belassen, wenn es für den Kreditnehmer aus finanzieller Sicht machbar ist. Die Höhe des Betrages bleibt ebenfalls dem Darlehensnehmer überlassen. Sobald sich das Konto wieder im Haben-Bereich befindet, wird der Dispo nicht mehr genutzt.
Ein weiterer Vorteil des Dispositionskredits ist, dass er in der Regel auch nach der Rückzahlung weiterhin bestehen bleibt.
Hat der Kreditnehmer nichts anderes mit der Bank vereinbart, kann der Dispo bei Notwendigkeit immer wieder genutzt werden. Es ist also nicht notwendig, das Darlehen erneut bei der Bank zu beantragen, wie es bei anderen Kreditarten der Fall ist.
Außerdem spielt der angedachte Verwendungszweck für die Bank keine Rolle. So ist es beispielsweise auch möglich, zusätzlich zu der Tierarzt-Rechnung beispielsweise ebenfalls weiteres Zubehör für das geliebte Haustier zu erstehen. Oder es wird mit der restlichen Summe etwas anderes finanziert, wie etwa eine neue Couch oder ein neuer Fernseher. Die Bank verlangt diesbezüglich keinerlei Nachweise.
Nachteile
Zusätzlich zu den diversen Vorteilen, sind ebenfalls die Nachteile des Dispositionskredits zu beachten. Dazu zählen beispielsweise die in der Regel sehr hohen Zinsen.
So viele Vorteile der Dispositionskredit auch mit sich bringt, so birgt er ebenfalls einige Nachteile. Dazu gehört vor allem die Höhe der Zinsen. Denn die hohe Flexibilität beim Dispo hat ihren Preis: So wird diese Darlehensart gemeinhin als teuerster Kredit bezeichnet.
Dazu kommt, dass die Bank die Zinsen von dem Girokonto abzieht, auf dem der Dispositionskredit eingerichtet ist. So kann es unter Umständen durchaus sein, dass das Konto aufgrund der Zinszahlungen erneut in das Minus rutscht.
Außerdem ist die Höhe des Dispositionskredits begrenzt. Je nach Einkommen kann es unter Umständen sein, das der Dispo eventuell nicht ausreicht, um die komplette Tierarzt-Rechnung zu begleichen. Das kann etwa bei einer sehr kostspieligen Operation der Fall sein.
Dispo nutzen?
Als kurzfristige Lösung bietet sich die Verwendung des Dispositionskredits durchaus an. Auf lange Sicht dagegen eher nicht. Das gilt auch, wenn eine höhere Summe benötigt wird.
Die Nutzung des Dispos zur Bezahlung der Tierarzt-Rechnung kann durchaus eine gute Idee sein. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn die Rechnung höher ausfällt, als erwartet. Aber auch um kostenintensive Behandlungen und Operationen sofort durchführen zu lassen, kann die Verwendung des Dispositionskredits eine gute Wahl sein.
Aufgrund der hohen Zinsen ist es jedoch unbedingt empfehlenswert, das Konto so schnell wie möglich wieder auszugleichen. Im Idealfall geschieht dies beispielsweise direkt mit dem nächsten Geldeingang. Dementsprechend ist von einer längeren Nutzung des Dispos eher abzuraten.
Alternative
Wenn die Höhe des Dispo nicht ausreicht, bietet sich der klassische Ratenkredit als sehr gute Alternative an. Das gilt auch dann, wenn es nicht möglich ist, den Dispo schnell wieder auszugleichen.
Wenn es nicht unbedingt notwendig ist, sofort zu handeln, bietet sich die Aufnahme eines klassischen Ratenkredits als gute Alternative zu einem Dispositionskredit an.
Hier ist nicht nur die Beantragung höherer Beträge möglich, sondern es sind gemeinhin auch deutlich weniger Zinsen zu bezahlen.
Zu beachten ist hierbei jedoch unbedingt, dass bei einem klassischen Ratenkredit jeden Monat Raten zu bezahlen sind. Diese fallen allerdings in ihrer Höhe gleich aus, sodass ein solches Darlehen sehr gut planbar ist.
Stellt sich heraus, dass die aufgenommenen Gelder doch nicht ausreichen oder das beispielsweise eine erneute Operation notwendig ist, muss der Darlehensnehmer den klassischen Ratenkredit erneut beantragen. Es ist also ein zweiter Kredit notwendig.
Da es sich bei einem solchen Darlehen um einen zweckungebundenen Kredit handelt, kann der Kreditnehmer somit frei über die Darlehenssumme verfügen. So ist es auch hier machbar, zusätzlich zur Bezahlung der Tierarzt-Rechnung, sich den ein oder anderen Wunsch zu erfüllen. Da bei einem klassischen Ratenkredit höhere Darlehenssummen möglich sind, kann es sich hierbei durchaus auch um kostenintensivere Anschaffungen handeln. Ist beispielsweise der treue Vierbeiner wieder gesund, und die tierärztliche Behandlung abgeschlossen, kann man mithilfe der Darlehenssumme etwa auch die Renovierung des Wohnzimmers in Angriff nehmen.