Bei der Finanzierung eines Projektes oder einer laufenden Produktion gibt der Cost Average den Kostendurchschnitt an. Speziell bei der Ermittlung von Renditen findet diese Form der Betragseinplanung Anwendung. Berücksichtigung findet der Cost Average vor allem auf dem Markt der Fonds und Anleihen.
Inhalt
Anwendungsgebiete
Es gibt einige Projekte, welche finanziert werden müssen. Auch die laufenden Kosten von Produktionskreisläufen sowie die Abzahlungsroutinen von Verbindlichkeiten werden oft in der Abrechnung mittels Cost Average angegeben. Dies umfasst einige Verwendungszwecke dieser Kenngröße:
- Jahresrendite von Einnahmen
- Gesamtrendite bezogen auf ein Projekt
- Thesaurierende Kapitalanlage
- Belastung von Ratenzahlungen
- Kauf von Fondsanteilen
Dabei werden die prozentualen Gewinn- beziehungsweise Verlustraten veranschlagt. Dies erfolgt in monatlicher oder auch jährlicher Betrachtungsweise. In seltenen Fällen werden ähnliche Projekte in ihrer Gesamtheit miteinander verglichen, um kosteneffektive Lehren aus den vorangegangenen Unternehmungen ziehen zu können. Mit einem angesparten Vermögen steigen zudem die Profitmöglichkeiten, da bei einer Kursschwankung zugunsten des Anlegers mehr finanzielle Mittel aufgewendet werden können. Je höher die Beträge tatsächlich sind, desto ergiebiger zeigt sich die aus dem schwankenden Kurs resultierende Rendite. Dabei ist festzuhalten, dass diese Entwicklung überproportional vonstattengeht. Daraus ergibt sich auch die gesteigerte Chance auf mehr deutlich mehr Gewinn durch einen größeren, angelegten Betrag,
Cost-Average-Effekt
Bei regelmäßigen Einzahlungen im Vorfeld festgesetzter Beträge bei einem beispielhaften Kauf von Fondsanleihen kann ein niedriger Durchschnittspreis bewirkt werden. Über einen längeren Zeitraum gesehen ergeben sich mittels unterschiedlicher Rahmenbedingungen ganz verschiedene finanzielle Modalitäten. Dabei wirkt sich die Höhe der Ratenzahlung ebenfalls auf den Cost Average aus – je höher die regelmäßige Abzahlung, desto weniger finanzielle Mittel werden für das anvisierte Resultat oder die Entschuldung aufgewendet. Daher spricht die Allgemeinheit auch vom so genannten Durchschnittskosteneffekt. Des Weiteren unterliegen die gängigen Anleihen und Anteile am Börsen- sowie Aktienmarkt gewissen Kursschwankungen. In diesem Fall kosten einzelne Teile dieser Ensembles zu einem Zeitpunkt mehr und zu einem anderen Zeitpunkt weniger. Durch einen festgesetzten Beitrag –oft wird der Zeitraum in einem Monat festgesetzt – erhält der Anleger von Fondssparplänen bei einem geringen Anteilspreis somit mehr Fondsanteile. Im gleichen Atemzug finden sich bei einem höheren Anteilspreis aber auch weniger Fondsanteile im Besitz des Anlegers. Sollte diese Investition über einen längeren Zeitraum in regelmäßigen Abständen getätigt werden ergibt sich für den geleisteten Betrag ein geringerer Durchschnittspreis pro Anteil.
Hinweis: Je länger der Fondsparplan andauert und je volatiler sich der Kurs zeigt, desto ergiebiger präsentiert sich der Cost Average und somit auch die Rendite.
Würde der Anleger dagegen regelmäßig eine feste Anzahl an Fondsanteilen erwerben, erhält er nur die zum aktuellen Stand verfügbaren Kapazitäten – bestimmt durch den gegenwärtigen Kurs. In den meisten Fällen würde der Durchschnittspreis höher liegen. Natürlich könne durch Marktanalyse mit Hilfe von Charts ebenso berechenbare Tiefs erkannt und kompetent für einen lukrativen Kauf ausgenutzt werden. In der Regel liegt bei einem festen Kauf in regelmäßigen Abständen der Cost Average jedoch höher.
Vorzug Cost Average für Sparer
Mit einer guten und vor allem fachkompetenten Einmalanlage zum besten Zeitpunkt einer Kursentwicklung lässt sich die beste Rendite erzielen. Jedoch verfügen die meisten Sparer erstens gar nicht über das dafür notwendige Wissen. Diese Analysen des Marktes bedingen tief greifende Kenntnisse, eine starke Vernetzung und zudem auch die Zeit für eine solche Chart Analyse. Des Weiteren finden die Anleger gar nicht die finanziellen Mittel, um diese seltenen Chancen am Markt vollständig für sich zu nutzen. Dies liegt wiederum darin begründet, dass eine äußerst lukrative Anlage in optimalen Zeiträumen durch eine hohe Summe gekennzeichnet sein sollte. Daher bietet sich der Cost Average über einen längeren Zeitraum mit steten Festbeträgen als lohnenswerte Alternative dazu an. Es resultiert daraus zwar nicht das Potenzial der professionellen Marktbeobachtung, aber die Chance auf eine, in diesem Rahmen, mögliche gute Rendite ist durchaus höher als die des Kaufs einer bestimmten Anzahl zu regelmäßigen Terminen. Anstatt in einem unrealistischen, idealen Szenario das Risiko einer Fehlinvestition oder eines Verlustes einzufahren, kann ein zielführendes und äußerst effektives Sparen für nahezu Jedermann ermöglicht werden. Der Erhalt günstigerer Anteile bei konstanten Raten ist somit gegeben.
Hinweis: Laut aktuellen wirtschaftswissenschaftlichen Studien lässt sich bei zahlreichen Anlagestrategien kein Vorteil aufgrund des Cost Average Effekts erkennen. Nicht jedes Angebot von Banken oder Versicherungen beruhen auf signifikanten Renditeerhöhungen – nicht überall, wo Cost Average Effekt draufsteht, stecken die Vorteile des Cost Average auch drin. Mitunter lassen sich sogar bei eher klassischen Anlagestrategien durchaus hohe Renditen erzielen. Es hängt stets von der Kompetenz des Fondsvermittlers ab.
Oft wird der Vorzug des Cost Average bei der Werbung von Sparplänen aufgegriffen. Verlockende Statistiken und lukrative Rechenbeispiele schenken den Anlegern ein Vertrauen und das benötigte Sicherheitsgefühl für diese Anlage. Der günstige Einstieg in die dynamische Welt der Fonds scheint greifbar nah. Doch hängt dieses Erfolgsrezept von sehr komplexen Abhängigkeiten ab, welche von den meisten Beratern in einer zentralen Bank einerseits nicht vollständig nachgegangen werden kann. Andererseits bei einem Handel der Anlagegelder des Kunden durch die Bank in Form eines Vermittlers, wiegt nun die größere Abhängigkeit zur Kompetenz in diesen „Sachverständigten“ schwer. Schon oft sind private Finanzmittel durch Spekulationen und risikobehaftete Geschäfte an der Börse regelrecht verspielt worden. Daher sollte sich aus diesen Rahmenbedingungen und oft auch Ungewissheiten vor allem Vorsicht beim potenziellen Anleger breitmachen. Zudem können fehlende Transparenzen für oft weniger rentable Sparpläne sorgen als es das Versprechen im Vorfeld vorsah.
Hinweis: In vielen Rechenbeispielen ergibt der Rahmen eines festgelegten, andauernden Monatsbetrages durchaus gerechtfertigt einen verheißungsvollen Gewinn – beziehungsweise eine Ersparnis – gegenüber dem terminierten Ankauf einer steten Stückanzahl an Fondsanteilen. Jedoch wird hier der konstant zu erwerbende Anteilskauf der Vergleichsstrategie zu Rate gezogen. Und diese Konstanz ist wahrlich nicht im Vorfeld bekannt. Die benötigte Stückanzahl für einen ebenso gleichen Depotwert kann daher gar nicht mit Sicherheit vorher bestimmt werden. Die benötigte Stückanzahl kann daher erst am Ende des festgelegten Zeitraumes unter Berücksichtigung des Kursverlaufs angesetzt werden. Daher basieren diese Rechenbeispiele auf einem utopischen Idealumfeld, welches am Aktienmarkt viel zu selten anzutreffen ist und bei der Besprechung / Beratung tatsächlich nicht einsehbar ist. Für eine Praxisrelevanz benötigen die Anleger vielmehr einen vorwärts blickenden Vergleich.
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