Der Terminkontakt zeichnet sich im Wesentlichen durch:
- einen festen Vertragsgegenstand aus, der als Basiswert bekannt ist
- die Menge und die Qualität des Vertragsgegenstands aus
- einen Vertragsabschluss mit festgelegtem Kaufpreis aus
- den Erfüllungszeitpunkt aus
- die Art der Erfüllung
Durch die festen Vorgaben wird ein transparenter Handel ermöglicht. Zudem sind so geringe Handelskosten und ein leichter Marktzugang möglich.
Im Grunde wird bei den Terminkontrakten, den Futures zwischen Wertpapieren und Rohstoffen unterschieden. Zu den Wertpapieren gehören:
Zu den Rohstoffen gehören:
- Erdöl
- Erdgas
- Kohle
- Strom
- Holz
- landwirtschaftliche Produkte (Getreide)
- unedle Metalle
- edle Metalle (Gold, Silber)
Inhalt
Der Wert der Kontrakte
Jedes der Kontrakte hat einen festen Basiswert. Für die Vertragspartner fallen beim Abschluss keine Prämien ab, aber dafür müssen sie eine Vorauszahlung leisten. Sie dient der Sicherheit. Es handelt sich dabei nicht um den gesamten Basiswert des Kontrakts, sondern nur um einen Bruchteil. Diese Zahlung wird auch als Sicherheitsleistung, Einschusszahlung oder Initial Margin bezeichnet. Die Leistungshöhe wird beträgt entweder 5 % des Basiswertes oder wird im Vorfeld festgelegt. Der Sicherheitsbetrag kann in beide Richtungen angepasst werden. Bevor der Auftrag ausgeführt wird, muss zuerst die Sicherheitsleistung gezahlt werden. Das kann in Form von Geldmitteln oder Staatsleihen passieren. Die Geldmittel werden in geforderter Höhe auf ein spezielles Konto, dem Margin-Konto hinterlegt. Dort werden auch die Staatsanleihen hinterlegt, wenn mit Staatsanleihen die Leistung erbracht wird.
Die Geschichte der Futures
Im Grunde bedeutet Futures Terminkontrakt und ist schon seit dem antiken Griechenland bekannt. Der Philosoph Thales beschäftigte sich mit Wettervorhersagen, dass war für viele Griechen sehr wichtig, denn sie waren Olivenbauern. Ihr Lebensunterhalt hing also immer vom Wetter ab. Mit Hilfe seiner Hilfsmittel errechnete Thales für die Bauern eine längere Hitzeperiode, die gut für die Oliven war. In der Zeit wurden die Olivenmaschinen, die zum Pressen der Oliven gebraucht wurden, zu einem günstigeren Preis angeboten. So konnten die Bauer die speziellen Pressen mieten. Trat die Hitzeperiode dann wirklich ein, dann konnte Thales die Olivenpressmaschinen, die jetzt von allen Bauern gebraucht wurden, zu einem höheren Preis anbieten. Somit das war erste Terminkontrakt geboren.
Angefangen in der Landwirtschaft entwickelten sich die Futures auch im Versicherungsbereich. Der Gedanke dahinter war eigentlich recht einfach. Eine festgelegte Menge an Optionen oder Aktien, von bestimmter Qualität wurde zu einem festen Preis und zu einem vorher festgelegten Datum entweder gekauft oder verkauft. So konnten schon im 17. Jahrhundert einige Gewinne gemacht werden.
Im 19. Jahrhundert kamen immer mehr Verkäufer und Käufer auf die Idee, die gleichen Prinzipien bei formalen Geschäften einzusetzen. Sie dienten als Kreditversicherungen bei den Banken. Der organisierte Handeln mit Futures wurde mit dem Startschuss der Warenterminbörse gesetzt. Sie wurde 1848 in Chicago gegründet, der Chicago Board of Trade.
Der Wert eines Futures
Der Preis eines Kontraktes wird anhand von Angebot und Nachfrage bestimmt. Dabei handelt es sich m eine freie Preisbindung. Der Preis kann auf dem Kassamartk nachgeschaut werden. Dort wird er tagesaktuell angezeigt. Dadurch, dass Abweichungen entstehen, können Arbitragegeschäfte gemacht werden. Diese speziellen Geschäfte sind Tätigkeiten ohne ein hohes Risiko. Das Risiko ist nahezu nicht vorhanden. Der Futures-Preis kann in der Regel von dem Basiswert abweichen. Das hat ganz einfach den Grund, dass die Ware zu einem festen Zeitpunkt auch bereitgestellt werden kann. Im Grunde bedeutet es, dass sich jemand um die Aufbewahrung kümmern muss.
Beispiel:
Ein Unternehmen beschäftigt sich mit der Produktion von Orangensaft-Konzentrat. Orangen sind nur zu einer bestimmten Jahreszeit zum Ernten bereit. Damit der Verbraucher das ganze Jahr über Orangensaft bekommen kann, muss ein Unternehmen die Lagerung, die Kühlung und auch die Lieferung übernehmen. Dadurch entstehen Kosten, die als Bestandhaltungskosten bekannt sind. Sie sorgen dafür, dass der Wert eines Futures berechnet werden kann.
Die Haltekosten
Der jetzige Preis von Gold liegt bei 400,00 Euro. Der Zinssatz liegt bei knapp 5 % und die Versicherungskosten für das Gold liegen im Jahr bei 3,00 Euro. Dazu kommen dann noch die Lagerungskosten von 2,00 Euro im Jahr. Somit ergibt sich ein Gesamtpreis zur Halterung von 25,00 Euro. Somit liegen die Haltekosten für das Gold bei 25,00 Euro. Somit beträgt der Futures-Preis also der Basiswert des Futures 400,00 Euro plus 25,00 Euro. Nach einem Jahr hat das Futures also einen Wert von 425,00 Euro statt 400,00 Euro.
Der sogenannte Hebel
Ein Futures-Kontrakt kann eröffnet werden, wenn nur ein Bruchteil des Wertes als Einsatz gesetzt wird. In der Regel reichen hier 5 % vollkommen aus. Durch diese Möglichkeit wird dieser Vorgang auch als Hebelinstrument bezeichnet. Die Stärke des Hebels also der tatsächliche Einsatz wir von der entsprechenden Börse festgelegt. In den letzten Jahrzehnten hat sich eine Formel ergeben, die für die Errechnung des Hebels genutzt werden kann:
- Kontraktwert zum Kaufzeitpunkt : Kaufpreis der Future-Position
Die Hebelstärke wird durch drei Faktoren bestimmt:
- 1. Kontraktgröße
- 2. Kontraktwert zum Einstiegszeitpunkt
- 3. Margin-Höhe
Als Beispiel bietet sich das Dax-Future an. Der Dax-Punktestand liegt bei 5.000. Der Kontraktwert für einen Dax-Punkt liegt bei 25,00 Euro. Somit liegt der Kontraktwert bei den 5.000 Punkten bei 125.000,00 Euro. Margin also die Sicherheitsrücklage liegt bei 9.000,00 Euro. Somit ergibt sich ein Hebel von 13,89. Gerechnet wird ganz einfach der Kontraktwert von 125.000,00 Euro durch den eigenen Anteil von 9.000,00 Euro.
Die Futures in der Kritik
In den letzten Jahren sind die Futures immer mehr in die Kritik geraten. Das liegt an den stark ansteigenden Teilen an Spekulationen, die besonders am Rohstoffmarkt zu verzeichnen sind. Viele Kritiker sind der Ansicht, dass die Geschäfte mit Rohstoffen zu immensen Verteuerungen führen könnten. Gerade im Lebensmittelbereich soll das der Fall sein. Getreide, Speiseöl, Milch und Zucker gehören zu den Lebensmitteln, die auf den Weltmärkten heiß begehrt sind. Die Lebensmittelpreise sind allein bis 2010 schon um mehr als ein Drittel angestiegen. Neben der eh schon recht schweren Situation, dass viele Menschen hungern müssen, kommen dann noch die hohen Preise. Mittlerweile sollen mehr als 40 Millionen Menschen von hohen Preisen betroffen und in die absolute Armut gerutscht sein. Auch im Bereich der Rohöl-Futures kam es schon zu einem Riesengau. 2008 platzte die Blase und die Preise sind explodiert. Das ist bei den Verbrauchern angekommen und die Preise für einen Liter Benzin waren kaum zu tragen.
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