Wirft man einen Blick auf den so genannten Bank Lending Survey (der quartalsweise durchgeführten Kredit-Umfrage der EZB bei den maßgeblichen europäischen Banken), blieben die Konditionen für Firmen- wie für Privat-Kredite innerhalb Deutschlands im zweiten Quartal mehr oder weniger unverändert. Im ersten Quartal war insbesondere auf dem deutschen Kreditmarkt noch eine „spürbare Entspannung“ konstatiert worden (Kredite.de berichtete).
Analog zur gegenwärtigen Konsolidierungsphase im deutschen Kreditgeschäft, hätten die an der Umfrage teilnehmenden deutschen Banken ihre Kreditangebotspolitik nicht verändert, so die für den deutschen Markt zuständige Bundesbank in einer entsprechenden Stellungnahme. Lediglich bei schlechteren Bonitäten hätten sich geringfügige Anpassungen in Form von höheren Margen ergeben (d.h. diese Kredite wurden etwas teurer), während bei den durchschnittlich riskanten Kreditgeschäften überwiegend alles beim Alten blieb.
Leichte Veränderungen im Vergleich zur letzten Umfragerunde im April ergaben sich bei den benötigten Kreditsummen: In allen drei erfragten Kreditsegmenten (Firmen-, Privat- und Immobilien-Kredite) stellten die befragten Banken einen gestiegenen Mittelbedarf fest. Noch etwas zurückhaltend ist der Ausblick auf das dritte Quartal: Die meisten Institute gehen von leichten Lockerungen gegenüber kleinen und mittleren Unternehmen und für Wohnungsbaukredite an private Haushalte aus, während sie für die anderen Kreditarten keine Anpassungen erwarten.
Dass der deutsche Kreditmarkt derzeit immer noch eine Sonderstellung einnimmt, macht der Blick auf die äußerst heterogene Entwicklung im gesamten Euro-Raum deutlich: Unterm Strich ergaben sich in vielen anderen Euro-Ländern leichte Verschärfungen bei den Konditionen, die Nachfrage in manchen Kredit-Bereichen war sogar rückläufig.