Mit erstaunlichen Zahlen lässt heute die Bank of Scotland aufhorchen: Laut einer Forsa-Umfrage, die von dem renommierten Tagesgeld-Anbieter in Auftrag gegeben wurde, sprechen sich 67 Prozent der Bankkunden gegen zeitlich befristete Zinsangebote für Neukunden aus. Obwohl vergleichbare Aktions-Angebote für Kredite nicht Gegenstand der Untersuchung waren, ist anzunehmen, dass die von den meisten Befragten monierte Ungleichbehandlung von Bestands- und Neukunden auch im Bereich Kredit und Darlehen ähnliche Umfrage-Ergebnisse hervorbringen würde.
Wenngleich die Erkenntnisse der Bank-of-Scotland-Umfrage nicht 1:1 auf die Kreditbranche übertragbar sind, ist es durchaus nachvollziehbar, dass Sonderaktionen wie beispielsweise der Jubiläums-Kredit von Barclaycard (läuft nur noch bis 31.07.2011) auf großes Interesse der Verbraucher stoßen. Bei Geldanlage-Produkten gaben immerhin 11 Prozent der im Rahmen der Studie „Sparerkompass Deutschland“ befragten Bundesbürger an, schon einmal ein Neukundenangebot mit einem zeitlich befristeten Zinssatz in Anspruch genommen haben.
Grundsätzlich sind solche Lockangebote nach wie vor gängige Praxis, egal ob es sich dabei um Kredit- oder Geldanlage-Produkte handelt. Der Verbraucher kann davon durchaus profitieren – wenn er alle in Frage kommenden Angebote auf Herz und Nieren prüft. „Häufig sind die Lockangebote an weitere Nebenbedingungen wie einen Depotübertrag oder den Abschluss eines Girokontos mit Mindesteingang geknüpft – das steht dann irgendwo im Kleingedruckten“, stellt Bertil Bos, Managing Director bei der Bank of Scotland in diesem Zusammenhang fest. Umso mehr sollten Verbraucher, ganz gleich ob Neu- oder Bestandskunden, Kreditnehmer oder Sparer genau auf die jeweiligen Konditionen achten und ihre Entscheidung von den Ergebnissen eines umfassenden Vergleichs abhängig machen.