Zunächst machten es die Genossenschaftsbanken mit einer speziellen easyCredit-Karte mit Ratenkredit-Funktion vor, jetzt folgen viele Sparkassen mit der SparkassenCard plus: Die bequeme Ratenzahlung ist nicht länger das Privileg eines klassischen Verbraucherkredites einer Bank, sondern kann jetzt auch ganz einfach beim Shopping per Kreditkarte von statten gehen. Dadurch soll vor allem der klassischen Vor-Ort-Finanzierung im Möbelhaus oder Elektronik-Fachmarkt Konkurrenz gemacht werden.
Vor allem für Großbanken wie die Santander Consumer Bank ist das Geschäft mit Media-Markt, Saturn & Co bislang besonders einträglich gewesen. Wenn es um das schnelle Finanzierungsglück ging, standen bislang aber auch Spezialisten wie die TARGOBANK gerne mit dem passenden Kredit-Angebot parat. Und noch immer entscheiden sich gerade junge Leute für den bequemen Kauf auf Pump mit anschließender Ratenzahlung – oft zum Leidwesen vieler Verbraucherschützer, die bemängeln, dass immer mehr junge Verbraucher diese Form der Finanzierung gar nicht als Kredit wahrnehmen und deshalb immer häufiger in die Überschuldungsfalle tappen.
Nun versuchen sich auch die Sparkassen in einem Kredit-Bereich, der vor allem dank der negativen Auswüchse in Amerika nicht nur auf breite Zustimmung stößt: Die neue SparkassenCard plus ist eine so genannte Revolving Credit Card, eine wiederaufladbare Karte mit flexibler und dauerhafter Ratenzahlungsfunktion, die das spontane Shopping noch weiter erleichtern soll, da der Kartenbesitzer für den Einzelhändler nicht mehr auf den ersten Blick als Verbraucher ersichtlich ist, der für eine Anschaffung einen Kredit benötigt.
Ziel für die Sparkassen wird es sein, diese neue Karte als günstige und bequeme Alternative auf dem lukrativen Markt für Ratenkredite zu etablieren. Hintergrund: Obwohl die Sparkassen die Hälfte des Privatkunden-Segmentes für sich beanspruchen, wurde das Geschäft mit Verbraucherkrediten bislang eher stiefmütterlich behandelt, der Marktanteil liegt gerade mal bei 25%. Buchstäblich in die Karten spielen könnte den Sparkassen Bestrebungen der EU, die Händlerkredite stärker zu regulieren.
Ob die neuen Sparkassen-Karten mit Ratenkredit-Reserve den Markt der Verbraucherkredite tatsächlich umwälzen werden, bleibt abzuwarten. Aus Sicht des Verbraucherschutzes ist ein klassischer Ratenkredit, wie er von Direkt- und Filialbanken angeboten wird, deutlich transparenter und nicht zuletzt auch günstiger als die wiederaufladbaren Kreditkarten-Darlehen mit Ratenzahlungs-Funktion. Das verdeutlicht bereits ein gewöhnlicher Kredit-Vergleich im Internet.