Die neuesten Zahlen der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) verzeichnen einen überraschenden Rückgang der allgemeinen Verbraucherstimmung in Deutschland. Erstmals seit mehreren Monaten wird der Konsumklima-Index wieder sinken – zwar nur geringfügig (von 6,0 auf 5,9 Punkte), aber erste Anzeichen für einen gewissen Konjunkturpessimismus (mit möglicherweise negativen Auswirkungen auf Kredit-Vergabe und Einkommen) sind bereits latent ersichtlich.
Besonders die Furcht vor einer zunehmenden Inflation, bedingt durch neue Kredite für die hoch verschuldeten Euro-Staaten sowie die Unruhen in Nordafrika mit ihren Auswirkungen auf die Rohstoffpreise tragen neben der Japan-Krise (diese wurde von der GfK-Studie noch gar nicht berücksichtigt) dazu bei, dass die Konsumlaune der meisten Verbraucher erstmals wieder gesunken ist.
Die langsam aufkeimende Skepsis in Bezug auf die weitere konjunkturelle Entwicklung ist jedoch laut Aussagen der Marktforscher zunächst einmal nur als Dämpfer für die allgemeine Konsumstimmung zu werten. Nach wie vor haben die meisten Verbraucher mehr Geld in der Tasche als die Jahre zuvor – und sind auch bereit, dies für neue Anschaffungen auszugeben. Befeuert durch weiterhin günstige Kredite und Darlehen, bewegt sich die Anschaffungsneigung der meisten Konsumenten nach wie vor auf einem hohen Niveau.
Auch wenn die Wachstumsdynamik der letzten Monate, die sich auch in Form gestiegener Löhne und Gehälter sowie attraktiver Einmalzahlungen bemerkbar machte, etwas nachgelassen hat, sähen die Verbraucher die deutsche Wirtschaft weiterhin klar im Aufwind, so die Momentstudie der GfK. Die weiterhin gute wirtschaftliche Ausgangslage der Deutschen, die sich immer noch positiv auf die Kredit-Nachfrage und -Vergabe auswirkt, wird das gute Konsumklima also noch eine Weile lang stützen.