Die Spatzen pfiffen es schon seit einiger Zeit von den Dächern, doch nun scheint es Gewissheit zu sein: Das Zinsniveau für Darlehen und Ratenkredite rückt mit Nachdruck an den niedrigen Leitzins heran. Das meldet heute der Branchenexperte Biallo, dessen Index für Ratenkredite als zuverlässiger Stimmungsbarometer für die Kreditbranche gilt.
Eine deutliche Abwärtsspirale ist derzeit bei den Darlehenszinsen für Ratenkredite mit 36-monatiger Laufzeit zu erkennen: Innerhalb des letzten halben Jahres sanken diese um einen ganzen Prozentpunkt von durchschnittlich 8,2 auf 7,2 Prozent. Ähnlich verlief die Entwicklung bei den Ratenkrediten mit 60 Monaten Laufzeit: Hier fiel der Biallo-Zinsindex in den letzten sechs Monaten Jahr ebenfalls um fast einen Prozentpunkt von 8,5 auf 7,6 Prozent.
Die Tendenz zum Zinsverfall bei Ratenkrediten hat Bewegung in den Kreditmarkt gebracht – mittlerweile sind Ratenkredite mit dreijähriger Laufzeit für weniger als fünf Prozent Effektivzins zu haben. Der aktuell günstigste Anbieter für Kredite bis 5.000 Euro ist laut Berechnungen von Biallo die norisbank mit einem Darlehenszins von 4,9 Prozent. Dieser Zinssatz ist jedoch nur über Internetportale wie Kredite.de oder per Telefon erhältlich. In den Norisbank-Filialen ist hingegen eine zusätzliche Bearbeitungsgebühr von drei Prozent zu zahlen.
Auch wenn (oder gerade weil) die Kreditzinsen am Fallen sind, auf mehr oder minder hohe Zusatzgebühren sollte sich der Kreditnehmer bei fast allen Anbietern einstellen: So fordert die Ikano Bank, die mit einem repräsentativen Darlehenszins von 4,99 % (gültig für 2/3 der Kunden) zu den günstigsten Anbietern zählt, eine einmalige Kontoführungsgebühr von 39 Euro, während bei der PSD Bank Westfalen Lippe gleich zwei Prozent der Kreditsumme als Bearbeitungsgebühr zu berappen sind. Das macht bei einem 5.000 Euro Kredit immerhin 100 Euro aus.
Fazit: Wer derzeit auf der Suche nach einem günstigen Kredit ist, kann auf immer günstigere Zinskonditionen hoffen. Dennoch ist es bei einem Kreditvergleich anzuraten, sich nicht nur auf möglichst niedrige Zinsen zu fokussieren, sondern auch gezielt auf – teilweise versteckte – Zusatzgebühren zu achten, die nicht in den Effektivzinssatz einfließen